Frauenfelder Woche

Islikon

Übergabe Förderbeiträge 2023 an Kulturschaffende

Greuterhof

Programm:

Ansprache
Regierungsrätin Monika Knill

Würdigungen und Übergabe der Förderbeiträge
Laura Vogt zur Arbeit von Julia Trachsel
Patrizia Keller zur Arbeit von Ray Hegelbach
Marcel Grissmer zur Arbeit von Ariane Andereggen

Annette Amberg zur Arbeit von Liv Burkhard
Pat Kasper zur Arbeit von Rahel Kraft
Julia Zutavern zur Arbeit von Fabian Kimoto

Die Würdigungen erfolgen durch Mitglieder der Jury



Musik
Fabian Ziegler



Julia Trachsel
Comiczeichnerin und Illustratorin, Luzern
Julia Trachsel (*1988) ist in Mammern am Bodensee aufgewachsen. Seit ihrem Kunststudium mit Vertiefung Illustration Fiction an der Hochschule Luzern lebt und arbeitet sie als Comiczeichnerin und Illustratorin in Luzern und ist nebst ihrem Comicdebut mit der Herausgabe des Comicmagazins «Die Notbremse» beschäftigt. Julia Trachsels Zeichnungen sind
Widerstand gegen den Perfektionismus und das Makellose. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf das alltägliche Leben und die damit verbundenen Herausforderungen. In der Ruhe und scheinbaren Ereignislosigkeit findet sie authentische Motive der menschlichen Existenz. Den Förderbeitrag des Kantons Thurgau wird sie für ihr erstes Buchprojekt «Ein bisschen weniger Sterben» verwenden. Der Comic erzählt von der diffusen Gefühlswelt nach einem Schicksalsschlag: Die Hauptfigur
wird Zeugin eines tödlichen Busunfalls. In sprunghaften Momentaufnahmen zeigt Julia Trachsel die darauffolgende Orientierungslosigkeit und die Beschäftigung mit grossen, aber auch ganz alltäglichen Fragen auf.

Ray Hegelbach
Bildender Künstler, Busswil
Ray Hegelbach (*1983) ist in Busswil aufgewachsen. Nach einer Ausbildung als Grafiker hat er an der Hochschule Luzern einen Bachelor in Design und Kunst und an der Oslo National Academy of Fine Arts einen Master in Fine Arts erworben. Seine Arbeiten pendeln zwischen Gegensätzen wie Tragödie und Komödie, Komfort und Unbeholfenheit oder Unsicherheit und Behauptung und wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland gezeigt.
Mit dem Förderbeitrag des Kantons Thurgau wird Ray Hegelbach eine neue Gruppe von Werken entwickeln, die sich über Alltagsmotive, High- School-Materialität und launenhafte Symptomatik an subjektive Realitäten herantastet und in Ausstellungsprojekten im Kanton Thurgau und im Ausland gezeigt werden wird. Ausserdem will er den Förderbeitrag für das Entwickeln und Initiieren von kollektiven, kuratorischen Projekten mit anderen Kunstschaffenden im Kanton einsetzen.

Ariane Andereggen
Schauspielerin, Performerin, Videokünstlerin, Basel
Ariane Andereggen (*1969) ist in Kreuzlingen/Bottighofen und Ermatingen aufgewachsen. Nach einem Studium der Performing Arts an der Hochschule der Künste Bern sowie der Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe arbeitet Ariane Andereggen in den Bereichen Theater, Video- und Performancekunst. Die Performances und Video-Arbeiten
von Ariane Andereggen entstehen aus künstlerischen Recherchen in unterschiedlichsten Archiven, die sie mit subjektiven Erfahrungen, humorvollen Selbstinszenierungen, Versprachlichungen aller Art, Zeichnungen und essayistischer Videoproduktion kombiniert. Der Förderpreis des Kantons Thurgau ermöglicht Ariane Andereggen, Traumprotokolle und Selbstdeutungen für ihr Projekt «Träumen unter prekarisierten Lebensumständen» zu sammeln und geeignete Archivierungs- und Vermittlungsformate für die gesammelten Traumerzählungen zu entwickeln und zu dokumentieren.

Liv Burkhard
Fotografin und Filmemacherin, Lipperswil
Liv Burkhard (*1998) ist in Lipperswil aufgewachsen und lebt heute in Lipperswil und Luzern. 2022 hat sie an der Hochschule Luzern einen Bachelor in Camera Arts abgeschlossen und ihre Arbeiten waren bereits in verschiedenen Ausstellungs- und Kunstprojekten zu sehen. Sie hat ausserdem zwei Fotobücher sowie einen partizipativen Guide für Luzern veröffentlicht. Für ihren Kurzfilm «Erna» erhielt sie 2021 den Ostschweizer Kurzfilmpreis. Liv Burkhard ist eine Fotografin und Filmemacherin,
welche durch partizipative Ansätze Themen wie Eskapismus und Selbstwahrnehmung behandelt. Durch ihre Bildsprache schafft sie eine utopische Welt der ewigen Dämmerung und Stille, des Innehaltens – eine Form des Eskapismus in sich selbst.
Mit dem Förderbeitrag des Kantons Thurgau möchte die Künstlerin einerseits ein multimediales Projekt zum Thema frühzeitiges Ergrauen der Haare umsetzen und andererseits «See You In My Dreams – How To Be A Woman Today» – eine fotografische Arbeit, welche die Linie zwischen Erträumtem und Erlebtem verwischt – weiterentwickeln.

Rahel Kraft
Musikerin und Klangkünstlerin, Basel
Rahel Kraft (*1984) ist in Herdern und Mammern aufgewachsen. Sie studierte Sound Arts an der University of the Arts London und Gesang an der Hochschule für Musik Luzern. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Musik, visueller und darstellender Kunst und ihre Installationen und Performances wurden u.a. im Kyoto Art Center, White Cube London, ICA London, ZKM Karlsruhe, Kunstmuseum Chur oder der Kunsthalle Arbon gezeigt. In ihrer Arbeit interessiert sich Rahel Kraft für das Hören als körperliche Erfahrung in Verbindung mit ökologischen Zeitfragen. Im Moment dokumentiert sie kleinste Unterwasservibrationen an schwer oder nur mit dem Boot zugänglichen Orten, in Sümpfen, Mooren oder Salzwiesen in Venedig und Hokkaido, Japan. Den Förderbeitrag des Kantons Thurgau wird sie dafür einsetzen, mit diesen gewonnenen akustischen Elementen eine Komposition für eine installativ-performative Arbeit zu erstellen, die Wasserökologie, Hören,
Stimme und Bewegung verbindet.

Fabian Kimoto
Regisseur und Kameramann, Romanshorn
Fabian Kimoto (*1982) ist im Kanton Thurgau aufgewachsen und lebt in Romanshorn. Er fand seinen Einstieg in die Filmindustrie über die Arbeit als Colorist in der Postproduktion und fing bald an, als Autodidakt Dokumentarfilme zu drehen. Sein erster Film «The Rising Sun» wurde am Zürich Filmfestival gezeigt, sein zweiter «Swing it Kids» an den Solothurner Filmtagen für den Prix du Public nominiert. Zeitgleich begann er als Kameramann zu arbeiten und hat bereits über 70 Projekte als Kameramann realisiert, einige davon preisgekrönt wie der Spielfilm «Soul of a Beast», welcher 2022 mit dem Schweizer Filmpreis für die beste Kamera ausgezeichnet wurde. Sein künstlerisches Interesse als Kameramann und Regisseur
gilt dabei stets der Kraft seiner Bildsprache. Den Förderbeitrag des Kantons Thurgau wird er für Recherchezwecke
für seine Tätigkeit als Dokumentarfilm-Regisseur einsetzen. Hauptsächlich interessieren ihn dabei die Themen Depression bei Jugendlichen und Geschichten über den Klimawandel.

 

 

Daten und Zeiten

07.06.2023 19:00 Uhr