Frauenfelder Woche

Frauenfeld

Theaterverein: Tod eines Handlungsreisenden

Casino

Schauspiel von Arthur Miller (Konzertdirektion Landgraf, Regie: Harald Demmer)

Der kleine Vertreter Willy Loman wird nach Jahrzehnten zermürbenden Berufslebens von seiner Firma als nicht mehr verwendungsfähig entlassen. Seiner Familie ist der verschuldete Handlungsreisende längst entfremdet. Besonders seine beiden Söhnen Happy und Biff, denen Loman das Streben nach materiellem Erfolg als einzigen Weg zum Glück eingeimpft hat, sind eine Enttäuschung, denn auch sie haben es – wie ihr Vater – zu nichts gebracht. Dabei standen dem früheren Sport-Ass Biff in der Highschool noch alle Wege zum Amerikanischen Traum offen. Als Biff nun gegen die Lebenslügen seines Vaters revoltiert, spitzt sich der Familienkonflikt immer weiter zu, bis Loman schliesslich nur noch einen einzigen Ausweg sieht…

Arthur Millers mit Preisen überschüttetes Stück ist eine auch aus heutiger Sicht noch beklemmende Charakterstudie eines Menschen, der in einer rein profitorientierten Gesellschaft zum Verlierer werden muss. In Zeiten von Hartz IV und weltweiter Finanz- und Wirtschaftskrisen ist es aktueller denn je. Das Stück wurde mit dem 1. INTHEGA-Preis 2018 ausgezeichnet.

Auch heute noch ist Arthur Millers 1949 uraufgeführtes Meisterwerk «Tod eines Handlungsreisenden» beängstigend aktuell. Jährlich nehmen sich nämlich weltweit etwa eine Million Menschen das Leben. Forscher schätzen, dass 45 000 von ihnen es tun, weil sie arbeitslos sind, die gescheiterten Suizidversuche nicht mit eingerechnet. Diese erschreckenden Zahlen veröffentlichte die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich im Februar 2015 in einer in der Fachzeitschrift «The Lancet Psychiatry» publizierten Studie, die Daten aus 63 Ländern auswertete. Unberücksichtigt blieben allerdings Selbstmordraten aus China und Indien, da Daten aus diesen beiden Ländern nicht verfügbar waren.


 

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Daten und Zeiten

14.01.2020 19:30 Uhr