Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.04.2024

Frauenfelder Nachwuchs sorgt für Schlagzeilen

Die Nachwuchs-Equipen des EHC Frauenfeld haben in diesem Winter mehrmals positiv überrascht. Nachwuchschef Andy Küng und U11-Trainer Philipp Hofmann erklären, warum das so ist.

 

 

An verschiedenen Turnieren in der Schweiz tauchten in der Rangliste immer wieder Frauenfelder Teams an vorderster Front auf. Nachwuchs-Chef Andy Küng strahlt: «Das ist allerbeste Werbung für das Thurgauer Eishockey. Oft wurden wir gefragt, ob wir mit einem Kantonal-Team anwesend seien. Solch gute Ergebnisse haben die Gegner dem kleinen EHC Frauenfeld wohl nicht zugetraut. Aber das ist der Lohn harter täglicher Trainings-Arbeit».


Auf unterster Stufe steht beim EHC Frauenfeld die Hockeyschule. 60 Kids wurden hier von Fabian Sommer mit unendlicher Geduld an diesen Sport herangeführt. Er macht einen ausgezeichneten Job, denn 30 davon werden auf die kommende Saison in die U9 (trainiert zweimal pro Woche) integriert. In dieser U9 üben 50 Kinder, in der U11 sind es 40, in der U13 und U15 je 25 sowie in der U17 deren 15. Eine Equipe im EHCF fehlt bisher, die U20. Der als U11-Trainer besonders erfolgreiche Philipp Hofman wirft bei diesem Gespräch sofort ein: «Unser erklärtes Ziel ist es, auch hier ein Team stellen zu können. So wären sämtliche Klassen im EHC Frauenfeld enthalten». Hofmann zur Seite stehen auch drei Spieler der ersten Mannschaft und die Thurgauer Trainer-Legende Heiner Knöpfli.


Als Stufenleiter der U11 eilte Phillip Hofmanns Mannschaft praktisch von Sieg zu Sieg. Gegen renommierte Clubs wie Bern, Zug, Lugano und andere mehr, hiess der Pokalgewinner in Davos, Dübendorf, Romanshorn, am Heimturnier auf der KEB sowie in Arosa, stets Frauenfeld. So quasi zum Dessert kam in Kreuzlingen noch der Triumph am Kantonal-Cup dazu. Mit einem Team von jüngeren Spielern holte man sich zudem Platz eins in Schaffhausen.


 



Hockey ist eine Lebensschule


Um für Furore zu sorgen, sind pro Woche drei Trainings auf dem Eis und deren zwei Off-Ice nötig. Also mindestens fünf Stunden pro Woche und dann kommen die Spiele dazu. Für den 47-jährigen Hofmann, der früher auch die NLA-Unihockey-Frauen von Floorball Thurgau trainierte, ist Hockey auch eine Lebensschule: «Dazu gehören Anstand und Respekt, Ordnung in der Garderobe, der Umgang mit Sieg und Niederlage. Aber über all dem steht: Das Team kommt immer zuerst. Diese Regeln bestimmen wir alle zusammen vor der Saison und jedes Kind unterschreibt diese getroffenen Massnahmen. Vielleicht ist das ein Schlüssel unseres Erfolges, denn mir ist eine breit gefächerte Ausbildung enorm wichtig».


Hofmann gibt aber zu bedenken: «Ich absolviere im Beruf einen 100-Prozent-Job und bin sehr dankbar, dass ich einen grosszügigen Arbeitgeber hinter mir weiss. Ansonsten wäre dieses Pensum gar nicht möglich».


 



Auch U13 überzeugte


Die Besten dieser U11 wechseln nun eine Stufe höher in die U13 Elit der HCT Young Lions zu Andy Küng. Hier stehen sechs Trainings pro Woche an, dreimal auf dem Eis und dreimal Off-Ice. Dazu trainieren die Frauenfelder Sportschüler aus dieser Mannschaft noch dreimal am Morgen. Auch hier stellte sich fast logischerweise der Erfolg ein: Von 22 Qualifikations-Partien wurden 19 gewonnen.


Besonders haften geblieben ist der Triumph an einem Turnier in Malmö. In der grössten Eishockey-Arena Schwedens machten die Thurgauer aus einem 0:2-Pausenrückstand gegen eine Equipe aus Dänemark noch einen 3:2-Sieg.


Der 40-jährige Küng macht als langjähriger Nationalliga-Akteur allen Jugendlichen, welche Eishockey spielen möchten, Mut: «Beim EHC Frauenfeld bekommt jeder ein Plätzchen, wir wollen niemanden abweisen. Auch einzelne Girls spielen bei uns. Bedingung ist jedoch, dass die Kinder vor 10 Jahren mit Eishockey beginnen. Genau darum leisten wir auch einen grossen Beitrag an den Breitensport. Obwohl das Eis auf der KEB bei diesem Andrang knapp ist». Dieses Eis ist übrigens am Freitag, 22. März, nun endgültig abgetaut worden.


Aber für die Jugendlichen beginnt das Sommer-Training schon wieder anfangs Mai.


Ruedi Stettler