Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.03.2024

Fussball und Geselligkeit passen zusammen

Der FCF Club 77 wurde am 21. Juni 1977 gegründet und er existiert auch heute noch. Am 1. Dienstag des Monats treffen sich einige Ex-Fussballer zum Jassen, am Dritten des Monats findet der Treff statt.

 

 

Als erster Obmann amtete Robert Wirz und er verschickte 1977 ein Schreiben mit folgendem Wortlaut: «Es sind bereits viele Jahre her, seit wir auf dem Fussballplatz Wettkämpfe bestritten, oder irgend eine Funktion beim FC Frauenfeld erfüllt haben. Du würdest Dich vielleicht gerne wieder einmal mit Deinen ehemaligen Kameraden treffen. Am 21. Juni 1977 wurde eigens dafür eine Vereinigung gegründet». 17 Personen, sechs waren entschuldigt, trafen sich am selbigen Datum zur ersten Zusammenkunft im Restaurant Schäfli. Als neuer Treffpunkt wurde das Restaurant Ma Pomme (ehemals Hotel Bahnhof) bestimmt. Einen Jahresbeitrag gab es nicht, aber einige Franken kamen bei jedem Anlass als Spenden doch zusammen. Am 20. Januar 1982 ergab eine Tellersammlung 31.30  und damit lagen in der Kasse immerhin Franken 900.60.


Alles wurde vom eigentlichen Initianten des FCF Club 77, Ernst Gander, in drei Büchlein mit lediglich Postkartenformat festgehalten, in kleinster Schrift auf engstem Raum. Auf einigen Seiten ist die Schrift, wohl wegen eines Wasserschadens, nur noch schlecht zu entziffern. Aber es sind eindrucksvolle Zeitzeugen.


 


Viele Restaurants verschwunden


Das Ma Pomme wurde zum Stammlokal des neuen FCF Club 77. Im Jahr  1980 traf man sich in diesem Lokal nicht weniger als 42 Mal. Ab und zu wich man auf andere Gaststätten aus: Gamper, Touring-Keller, Schweizerhof, Scharfes Eck, Schwarzes Schäfli, Blumenau, Altweg, Libelle, Torggel, Salmen, Walhalla, Pfeffer, Sonne, Talbach, Federal, Hörnli, Sternen, Storchen, Café Schrepfer, Murgbrücke, Talbach, Landhaus, Metzgerstübli, Gartenlaube, Rebstock, Falken, Sennhütte, Obstgarten, Goldenes Kreuz, Frohsinn, Marktplatz. Schaut man sich diese Namen heute an, gibt es viele dieser Lokale längst nicht mehr.


In einem Eintrag des Jahresprogramms von 2011 ist etwa festgehalten: Wegen Parkplätzen sind nur die vier Wirtschaften Kunsteisbahn, Metzgerstübli, Frohsinn und Plättli berücksichtigt.


 


Rot und weiss sind die Farben


Blättert man in den zwei Ordnern, findet man ganz am Schluss die eigentliche Erkennungsmelodie des FCF, überschrieben mit: Fussballerlied, rot und weiss sind unsere Farben. Im dritten und damit letzten Abschnitt heisst es beispielsweise zu Beginn: «Haben wir ein Spiel verloren, das ist nicht so schlimm, müssen wir halt mehr trainieren, dass wir das nächste Mal gewinnen». Das sollte auch heute noch als Ansporn dienen.


 


Ferien auf Teneriffa


Aus der Anfangszeit existieren überhaupt keine Fotos. Das änderte sich erst Ende des alten und dann auch im neuen Jahrtausend. Darin sind die Ausflüge eindrucksvoll festgehalten und die Bilder fein säuberlich mit Legenden versehen. 1999 reiste ein Teil des FCF Club 77 mit den Frauen (insgesamt 14 Personen) sogar vom 25. bis 31. Oktober nach Teneriffa in die Ferien.


Von Anfang an trafen sich die Frauen und die Witwen immer auch am 3. Dienstag des Monats, allerdings getrennt von den Männern in einem anderen Restaurant.


 


Aktuell mit 31 Mitgliedern


Was für die Mitglieder des FCF Club 77 in den Anfangszeiten galt, ist heute nicht anders. Bei den Treffen stehen nach wie vor meist die Gespräche rund um den Fussball und die Geselligkeit im Mittelpunkt. Die Treffs sind erfreulicherweise sehr gut besucht. Im Februar 2024 waren im Restaurant Alpenblick in Weinigen 25 der 31 Mitglieder (drei waren entschuldigt) dabei. Das jüngste Mitglied ist 66 Jahre alt, das älteste wird im September 89. Einer der absoluten Zeitzeugen ist Karl Hofmann, von fast allen nur Charly gerufen. Der 88-Jährige ist seit 72 Jahren Mitglied beim FCF und gehört seit 2000 auch zum Club 77.


Die 50 Franken Jahresbeitrag werden anstandslos bei den ersten Treffen im Jahr bezahlt. Erfreulicherweise darf Kassier Urs Kern oft auch Geburtstags-Legate entgegennehmen. Und die Kasse wird im November mit einem internen Lottomatch wieder etwas geäufnet. Denn beim Grillnachmittag und beim Tagesausflug, jeweils mit den Frauen, sinken die Club-Finanzen jeweils rapide.


Übrigens: Der bereits 448. Treff des FCF Club 77 findet am 19. März im Restaurant Minigolf in Frauenfeld statt.  


Ruedi Stettler