Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.02.2024

«Schön, dass man sich hier noch grüsst, wenn man sich begegnet»

Interview mit Dieter Schenk, Quartiervereinspräsident Ergaten-Talbach

 

 

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit als Präsident des Quartiervereins und was mögen Sie besonders an Ihrem Quartier?


In erster Linie sind es die Begegnungen und Gespräche mit den Menschen. Dies beispielsweise bei Anlässen im Quartier, aber auch in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand sowie mit den anderen Vereinen. Ich habe innerhalb kürzester Zeit sehr viele Leute kennengelernt und schätze den vielseitigen Austausch. Gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und den Leuten eine Freude zu bereiten, ist der Lohn für die Arbeit. Da ich auf dem Land aufgewachsen bin, mag ich die Nähe zur Natur. Trotzdem geniesse ich die Vorzüge einer Stadt und die Nähe zum Zentrum. Wir haben alles im Quartier, was wir zum täglichen Leben benötigen. Was Gross und Klein ebenfalls freut ist, dass wir nun endlich wieder eine Badi haben. Ebenfalls gefällt mir, dass man sich im Quartier noch grüsst, wenn man sich begegnet. Dies ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.


 


Welche besonders schönen Ereignisse und Momente möchten Sie mit unseren Lesern teilen? 


In erster Linie freut es mich ausserordentlich, dass es uns bereits seit 120 Jahren gibt und dem Verein ca. 1000 Personen angehören. Der Quartierverein wurde am 29. Oktober 1904 gegründet und hat damit eine sehr traditionsreiche Geschichte. Der Anlass «Alles rund um Insekten und Bau von Insektenhotel» im letzten Jahr war besonders schön. Es ist uns gelungen, alle Bevölkerungsschichten anzusprechen. Es machte Freude zu sehen, wie die Grossmutter mit ihrem Enkel ein Insektenhotel gezimmert hat. Es gab Leute, die haben zum ersten Mal in ihrem Leben Löcher gebohrt und Nägel eingeschlagen. Insbesondere die Aussage einer über 80-jährigen Teilnehmerin bleibt mir in schöner Erinnerung: «Dank Euch habe ich in meinem hohen Alter doch noch einen Nagel eingeschlagen. Dies hat in den letzten Jahrzehnten immer mein verstorbener Mann gemacht.» Solche Momente sind schön und entschädigen den Aufwand.


 


Welchen Herausforderungen sehen Sie als Quartierverein im aktuellen Jahr entgegen? 


Dass wir unser Jahresprogramm ausgewogen und bedürfnisgerecht gestalten können, ist mir ein grosses Anliegen. Es ist eine Herausforderung, alle Altersgruppen anzusprechen und für alle etwas Interessantes zu bieten. Trotzdem wollen wir vermehrt jüngere Personen und Familien ansprechen, denn sie sind die Zukunft des Vereins. Wie die meisten Vereine, haben wir damit zu kämpfen, Personen zu finden, welche sich freiwillig engagieren. Wir haben auf nächstes Jahr zwei weitere Rücktritte von langjährigen Vorstandsmitgliedern. Es ist schwierig diese zu ersetzen, auch wenn sich der Aufwand mit fünf Sitzungen pro Jahr und der Mithilfe bei Anlässen im Rahmen hält. Wenn sich jemand angesprochen fühlt in einem grossartigen Team mitzuwirken, freue ich mich auf die Kontaktaufnahme.


 


Was sind Ihre persönlichen Wünsche und Ziele für die Weiterentwicklung in Ihrem Quartier? 


Ich hoffe, dass wir die bereits angestossenen Projekte erfolgreich realisieren können. Dabei denke ich unter anderem an den Wanderweg-Abschnitt an der Zelglistrasse in Richtung Rosenhuben, bei welchem die Sicherheit erhöht werden muss. Da hoffen wir auf eine baldige Lösung mit der Stadt und der Gemeinde Gachnang. Ich wünsche mir zudem, dass wir das ländliche Flair mit Nähe zur Natur beibehalten können. Gerade diese Kombination macht unser Quartier aus meiner Sicht so lebenswert. Weitere Informationen zum Vereinsleben und zu den geplanten Anlässen finden Sie unter: www.qv-ergaten-talbach.ch


Vielen Dank für das Interview. Sarah Utzinger