Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 21.02.2024

Das La Trouvaille soll wiederbelebt werden

Rettungsversuch: Freiwillige und Sponsoren gesucht

Eine Gruppe engagierter Frauenfelderinnen um Initiantin Helena Vontobel will das La Trouvaille in der Altstadt retten. Seit gut einem Jahr – mit kurzzeitigen Zwischennutzungen – ist das gemütliche Café mittlerweile geschlossen. Darum werden nun Freiwillige und Sponsoren gesucht, die sich ohne finanzielle Hintergedanken oder Ansprüche engagieren möchten. 

 

 

Helena Vontobel ist vielen Frauenfeldern als Eigentümerin der Boutique «Must HAVE» in der Vorstadt ein Begriff. Nebenbei hat sie sich nun auf die Fahne geschrieben, das Altstadtcafé La Trouvaille zu retten. «Ich bin keine Beizerin und will es auch nicht werden», sagt sie, ergänzt aber sogleich: «Aber es kann nicht sein, dass diese gemütliche und tolle Kaffee-Bar einfach verschwindet. Da muss es doch eine Lösung geben.» Anstatt ihren Frust einfach nur kundzutun oder die Faust im Sack zu machen, nimmt Helena Vontobel die Sache selbst an die Hand und startet nun einen Aufruf, das La Trouvaille zu retten. Bereits unterstützend mit im Boot sind die ehemalige La Trouvaille-Wirtin Brigitte Bianchi und die ebenfalls in der Frauenfelder Gastroszene bekannte Yvonne Anderegg (Piano Bar). Aber was ist eigentlich der Plan?


 


Freiwillige, meldet euch


«Wir suchen 15 bis 20 Personen, die erstmal ohne finanzielle Ansprüche mithelfen, dass das La Trouvaille wieder geöffnet und betrieben werden kann», erklärt Helena Vontobel. Das sei Phase eins. In Phase zwei sei die Idee, das Lokal mit Öffnungszeiten während der üblichen Ladenöffnungszeiten inkl. über den Mittag zu betreiben. «Die Freiwilligen müssen keine Fachkräfte sein, wir haben ja bereits zwei Gastro-Expertinnen, die mithelfen. Aber zuverlässig müssen sie sein», sagt Helena Vontobel. Sie spricht in diesem Zusammenhang von Hausfrauen und -männern sowie Rentnern, aber auch von ehemaligen Wirtsleuten oder einfach Personen, denen das Leben in der Stadt wichtig ist und die noch freie Kapazitäten haben, sich für etwas einzusetzen. Die Freiwilligen sollen beim Einkauf oder Entsorgen mithelfen. Vor allem aber auch Schichten in der Kaffee-Bar übernehmen und so mithelfen, die Altstadt wieder mit etwas mehr Leben zu erfüllen. «Auch Sponsoren sind gesucht», so Helena Vontobel. Dabei soll es sich um Spenden handeln, nicht um Darlehen oder Kredite. Denn Ziel sei, dass das La Trouvaille schnellstmöglich selbsttragend wird. «Und wenn es dann im Idealfall gut läuft und sogar Gewinn rausschauen sollte, dann werden wir vielleicht auch kleine Löhne bezahlen können», erklärt die Initiantin der Rettungsaktion.


 


Für die Altstadt


In welcher Gesellschaftsform das La Trouvaille dann geführt werden wird, ist noch unklar. «Das hängt davon ab, wie unser Aufruf läuft und wer sich meldet», erklärt Helena Vontobel. Vorstellbar wären beispielsweise als IG, Verein oder als Genossenschaft. Klar ist: «Alles wird vertraglich, sauber geregelt. Die Mitarbeit, die Spenden, einfach alles», stellt Helena Vontobel klar. «Wir wollen nicht, dass sich irgendjemand verschuldet oder am Ende haften sollte, wenn es in die Hose geht.» Hand bietet indes auch der Eigentümer der Liegenschaft Marc Edelmann. Er sagt: «Ich finde das Engagement eine tolle Sache und stehe voll dahinter. Ich wünsche mir, dass es klappt und die Altstadt dank dem La Trouvaille wieder etwas belebter wird.» Helena Vontobel zeigt sich optimistisch und ist guten Mutes. «Ich hoffe, wir bringen eine Gruppe engagierter Menschen zusammen und können dieses schmucke und sympathische Lokal retten», formuliert sie ihren Wunsch. Gleichzeitig stellt sie in Aussicht: «Wer weiss, was sonst aus diesem Lokal wird und was hier dann einzieht. Denn ich denke, ewig freut sich ein Eigentümer nicht über einen Leerstand seines Lokals.» Wer also in irgendeiner Form mithelfen und sich engagieren möchte, darf sich gerne persönlich bei Helena Vontobel melden.  


Michael Anderegg