Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.12.2023

Neuer Hobby-Fussballverein gegründet

Integration steht bei den Kickers Frauenfeld im Mittelpunkt

Am Donnerstagmorgen wurde in Frauenfeld ein neuer Fussballverein gegründet. Dieser richtet sich an Hobby-Fussballerinnen und -Fussballer jeglichen Alters, Herkunft und Gesundheitsstands. Im Inklusionsverein spielt gesellschaftlicher Stand keine Rolle und auch Menschen mit Beeinträchtigung finden hier eine Heimat, um ihrem Hobby nachzugehen. 

 

 

Die Kickers Frauenfeld sind seit letzter Woche ein offizieller Verein. Sie sind eine bunt gemischte Gruppe von Menschen unterschiedlichen Geschlechtes und Hautfarbe, Nationalität, Grösse und Alter, die gemeinsam ihre Leidenschaft für Fussball teilen. «Bei uns geht es nicht nur um sportliche Leistung, sondern vor allem um den Spass am gemeinsamen Spiel. Ob jung oder alt, dick oder schlank, sportlich oder nicht so trainiert – jeder ist bei uns willkommen», sagt Gründungsmitglied Matthias Lang. Man wolle eine kleine Rolle im Zahnrad der Integration einnehmen. «Oft geht es ja auch darum, dass Menschen einfach eine Chance brauchen, oder eine zweite. Und diese wollen wir bieten», so Matthias Lang weiter.


 


Offenheit und Toleranz


Das Konzept des Vereins ist simpel: «Wir stehen für Offenheit, Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen und Kulturen», so Matthias Lang. Trainiert wird einmal in der Woche und man nimmt an Turnieren teil oder macht Freundschaftsspiele – der Spass steht dabei immer im Vordergrund. «Auch Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung sind bei uns willkommen. Wir sorgen dafür, dass jeder nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen am Spiel teilnehmen kann», so das Gründungsmitglied weiter. Er sagt zudem: «Wir glauben fest daran, dass Fussball mehr sein kann, als nur Tore auf dem Spielfeld. Wir wollen diese Plattform nutzen, um einen positiven Einfluss auf die Welt um uns herum auszuüben und etwas zu bewirken.»


 


Eine Mannschaft


Die Kickers Frauenfeld sind eine Mannschaft. Es gibt keine Juniorenkategorien und es wird nicht nach Altersklassen getrennt. Wenn es aber nur um den Spass geht, warum dann gleich einen Verein gründen? Matthias Lang sagt dazu: «Wir haben weder im Sommer noch im Winter einen fixen Ort und eine fixe Zeit, in der wir auf einen Fussballplatz oder in eine Halle können. Um dies zu ändern, müssen wir ein Verein sein und als solcher entsprechende Anfragen an die Verantwortlichen bei Stadt, Schulen oder Gemeinden stellen.»


Bisher ging man auf der Kleinen Allmend einfach dorthin, wo es jeweils Platz hatte. Im Winter konnte gar nicht trainiert werden. «Wir hoffen nun, dass wir vielleicht am Freitagabend oder am Wochenende fixe Zeitslots auf der Kleinen Allmend und im Winter in einer Sporthalle der Stadt oder Region erhalten – inklusive Garderoben. Das wäre unser Wunsch», erzählt Matthias Lang.


 


Keine Konkurrenz


Geplant ist gemäss Matthias Lang ein zweistelliger Mitgliederbeitrag. Derzeit führe man eine Liste mit 25 Personen, die sich mehr oder weniger regelmässig zum Fussballspielen treffen würden. Als Konkurrenzangebot zum bestehenden Fussballklub der Stadt, dem FC Frauenfeld (FCF), sieht man sich in keinster Weise. «Wir verfolgen eine komplett andere Philosophie und ein anderes Konzept. Menschen, die bei uns spielen, die können grösstenteils ja nicht oder nicht mehr in einem normalen Fussballklub mitmachen», sagt Matthias Lang.


Bei den Kickers Frauenfeld gehe es auf und neben dem Platz auch darum, den Kontakt untereinander herzustellen. «Bei uns findet man Anschluss und Unterstützung, wenn man diese braucht.» Matthias Lang freut sich, gemeinsam mit den ebenfalls an der Vereinsgründung beteiligten Patrick Greuter und Trainer Denis Jatzenko, auf eine gute Ko-Existenz mit dem FCF und natürlich zukünftig auch auf neue Mitspielerinnen und Mitspieler. «Einfach melden oder vorbeikommen. Wir freuen uns», sagt Matthias Lang.


 Michael Anderegg


 


www.kickers-frauenfeld.ch