Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.10.2023

Strupler/Stäheli sagen endgültig Tschüss

Nach fast 25 Jahren Gemeinsamkeit bereitet das Humor-Duo Trudi Strupler und Bruno Stäheli seinen allerletzten öffentlichen Auftritt vor. Dieser findet am 11. November im Saal Ergaten im Alterszentrum Park in Frauenfeld statt.

 

 

Eigentlich war es 1997 ein purer Zufall, dass sich die beiden trafen. Am Sie+Er-Abend der Männerriege des Stadtturnvereins Frauenfeld trat Bruno Stäheli als Solist auf. Er hatte schon einige Anlässe hinter sich, wo er stets Begebenheiten aus dem Alltag in Gedichtform zum Besten gab. Im Publikum sass auch Trudi Strupler und sie war als passionierte Theaterspielerin vom Gebotenen hell begeistert. Also fragte sie nach der Veranstaltung Stäheli spontan, ob sie nicht einmal gemeinsam etwas aufführen könnten. Dieser war erstaunt ob diesem Angebot und verlangte etwas Bedenkzeit, bis er sein Okay gab.


Erst zwei Jahre später trat das Duo erstmals im Frauenfelder Casino auf und den Besuchern gefiel das Gebotene. Weil man bei diesen Geschichten oft denken muss, das könnte auch uns passieren. Mittlerweile sind ganze 254 Auftritte in der ganzen Ostschweiz und sogar im grenznahen Deutschland zusammengekommen. Sämtliche Texte stammen von Bruno Stäheli und er meint dazu: «Wenn ich eine Idee habe, kann ich mich hinsetzen und das Ganze schreiben. Manchmal ist aber nach einer halben Stunde das Blatt Papier immer noch leer». Hat Trudi Strupler Mitspracherecht? Sie schüttelt den Kopf: «Nein, ich habe das gar nie gewollt. Ab und zu habe ich einfach kleine Detail-Korrekturen gewünscht».


 



Höhepunkte und Pannen


Fragt man nach den Höhepunkten, schauen sich die beiden kurz an und sagen postwendend: «Beim Jubiläum 100 Jahre Hilzinger-Hänni in Erzenholz waren in der Festhalle sicher 500 Personen anwesend und unsere Geschichten erhielten viel Applaus. Einmal wurden wir sehr kurzfristig vom Jodelclub Weinfelden kontaktiert, ob wir nicht nach der Absage einer anderen Gruppe einspringen könnten. Es war im Thurgauerhof ein vergnüglicher Abend mit nicht weniger als vier Auftritten zwischen den Jodel-Einlagen».


Gab es bei immerhin 254 Auftritten auch Pannen? Bruno Stäheli muss herzhaft lachen, bevor er antworten kann: «Drei oder sogar viermal habe ich tatsächlich mit dem falschen Theater-Stück begonnen. Meine Frau Helene hat als Souffleuse nach den richtigen Unterlagen gesucht und rasch gemerkt, was da falsch läuft». Trudi Strupler ergänzt schmunzelnd: «Ich stand ja in den völlig falschen Kleidern und Utensilien auf der Bühne. Dann haben wir dem Publikum einfach gesagt, das machen wir zu Beginn immer so. Alle waren begeistert».


Fragt man die zwei Frauenfelder, warum jetzt Schluss ist, dann muss man wissen, dass Bruno Stäheli eben 89 Jahre alt geworden ist und seine Bühnen-Partnerin Trudi Strupler 76 ist. Darum stellt Stäheli logischerweise klar: «Vom Alter her ist es natürlich Zeit, nach so vielen Jahren aufzuhören. Mitgespielt bei unserem Entscheid hat auch die Corona-Pandemie. Da fielen im ersten Covid-Jahr mehr als zehn Auftritte aus und danach ging es schleppend wieder aufwärts. Darum haben wir uns vor einigen Wochen gesagt, jetzt ist Schluss».


Ausgerechnet am 11. November («Das ist reiner Zufall und hat nichts mit dem Fasnachts-Beginn zu tun»), fällt nun der letzte Vorhang. Alle, die noch einmal spassige Alltags-Geschichten erleben möchten, sollten diese Möglichkeit nutzen. Ab 19.30 Uhr geht es im Saal Ergaten im Alterszentrum Park in Frauenfeld los. Es wird kein Eintritt verlangt. 


Was wird als absolutes Finale geboten? «Das bleibt unser Geheimnis».  Ruedi Stettler