Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.05.2023

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Kanton plant Verkehrsverbesserungen in Frauenfeld Ost

Der Kanton will die Zürcherstrasse Ost sanieren und umgestalten. Während drei Jahren Bauzeit soll der Strassenzug von der Kreuzung Kehlhof- und Oberkirchstrasse über den Lindenspitz bis zum Towerkreisel umgestaltet werden. Zwei neue Lichtsignalanlagen sind vorgesehen. Zentrales Element des Projekts ist die Öffnung des Lindenspitz in Fahrtrichtung Innenstadt. Die Verkehrsführung in beide Richtungen war bereits bis vor rund 25 Jahren so.

 

 

Der Osten Frauenfelds ist stark vom Verkehr belastet. Die wichtigste Einfallsachse ist die Zürcherstrasse Ost, eine der meistbefahrenen Hauptverkehrsstrassen im Kanton. Der durchschnittliche tägliche Verkehr beträgt rund 18 000 Fahrzeuge. Wegen überlasteter Knoten sind in Spitzenstunden Rückstaus ins Stadtzentrum und zum Autobahnanschluss Frauenfeld Ost an der Tagesordnung, was auch im öffentlichen Verkehr zu Verspätungen führt. Baulich ist die Zürcherstrasse zudem am Ende ihres Lebenszyklus angelangt. Eine Sanierung ist zwingend.

Auflage Anfang 2024
Um die Verkehrssituation gesamthaft zu verbessern, plant der Kanton Thurgau eine Sanierung und Aufwertung der Zürcherstrasse inklusive Massnahmen für den öffentlichen Verkehr, Fussgänger sowie Velofahrer. Das Projekt soll zwischen 2025 und 2028 realisiert werden. Eine öffentliche Auflage ist für Anfang 2024 vorgesehen.
Das Projekt ist in zwei Etappen aufgeteilt. Nummer eins betrifft die Sanierung und Neugestaltung der Zürcherstrasse vom Towerkreisel bis zum Lindenspitz. Unter anderem entstehen beidseitig durchgehende Radstreifen und ein Mehrzweckstreifen in der Fahrbahnmitte, der das Abbiegen erleichtert. Zudem wird der Knoten Zürcherstrasse/Langdorfstrasse mit einer Lichtsignalanlage geregelt. Die Busse erhalten Fahrbahnhaltestellen, damit der Fahrplan stabiler wird.

Offener Lindenspitz
Abschnitt zwei betrifft die Sanierung und Neugestaltung der Zürcherstrasse und der Bahnhofstrasse ab Lindenspitz. Die grösste Umgestaltung erfährt der Knoten Lindenspitz, der stadteinwärts geöffnet wird – so wie das früher einst während Jahrzehnten der Fall war. Damit herrscht dort künftig kein Einbahnverkehr mehr, die Lichtsignalanlage wird den Verkehrsfluss regeln. Dasselbe gilt auch für den Verkehr an der Kreuzung Oberkirchstrasse, wo eine neue Lichtsignalanlage installiert wird. Wer dann stadteinwärts Richtung Promenade fahren will, muss nicht mehr von der Bahnhofstrasse links in die Erchingerstrasse abbiegen, was heute eine der Hauptursachen für Rückstaus ist. «Dieser Einspurstreifen ist bereits heute zu viel zu kurz und das Linksabbiegen vom Lindenspitz herkommend wird dort künftig verboten sein», sagte Kantonsingenieur Andy Heller.

Kanton muss Land erwerben
Durch die Verbreiterung der Radstreifen und den neuen Mehrzweckstreifen wird die Zürcherstrasse neu eine Breite von 16 Metern aufweisen – bisher waren es 13 Meter. Dafür benötigt der Kanton beidseitig einen zusätzlichen Landstreifen – total rund 2300 Quadratmeter. Auch an der Bahnhofstrasse, Erchingerstrasse und Kehlhofstrasse benötigt der Kanton wegen den baulichen Massnahmen Land. Das kantonale Tiefbauamt wird demnächst in Kontakt treten mit den angrenzenden Landeigentümern und ihnen ein Angebot für den Landerwerb unterbreiten. «Eine erste Informationsveranstaltung fand bereits vor der Medieninformation statt, mit guten Resonanzen», sagte Benedikt Eberle, Abteilungsleiter Strassenbau beim Kantonalen Tiefbauamt.
Die Kosten für das Unterfangen belaufen sich gemäss Vorprojekt auf rund 16 Millionen Franken. Die Festlegung des Kostenteilers zwischen Kanton und Stadt folgt mit dem öffentlichen Auflageprojekt. Da das Vorhaben Teil des Agglomerationsprogramms der Stadt Frauenfeld ist, wird auch der Bund einen Teil der Kosten übernehmen, dafür muss bis spätestens 2027 ein bewilligtes Projekt vorliegen. Michael Anderegg

Zwei Kreisel verschwinden
Im Anschluss an das Projekt des Kantons saniert das Bundesamt für Strassen (ASTRA) voraussichtlich 2029/2030 die Oststrasse vom Towerkreisel bis zur Autobahn. Bei diesem Strassenabschnitt ist der Bund Eigentümer. Die heutigen Kreisel sollen durch Lichtsignalanlagen ersetzt werden, da das Verkehrsaufkommen nicht mehr mit den Kreiseln bewältigt werden kann. «Kreisel sind gut und waren eine gute Variante, wenn aber der Verkehr zu stark zunimmt, haben Erfahrungen gezeigt, dass Lichtsignalanlagen für besseren Verkehrsfluss sorgen», sagte Rolf Stuhlmann, Projektleiter Strassenbau beim Kantonalen Tiefbauamt. Dies betrifft die Knoten auf der Oststrasse bei der Autobahnaus- und -zufahrt, den Swisscom-Kreisel sowie den Towerkreisel. Die Stadt Frauenfeld nutzt im Rahmen der Bauprojekte die Synergien und ersetzt oder erneuert ihre Werkleitungen. (mra)

Verkehrsbehinderungen während der Bauzeit
Während der Bauzeit, von Mitte 2025 bis Mitte 2028, ist mit Verkehrsbehinderungen in Frauenfeld Ost zu rechnen. Für den Realisierungszeitraum wird ein detailliertes Verkehrskonzept ausgearbeitet, das auch den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner sowie von Gewerbe und Industrie im Langdorf Rechnung tragen soll. Angedacht ist Einbahnverkehr auf der Zürcherstrasse Ost stadtauswärts und Ausweichrouten für den Verkehr ins Stadtinnere. Die Zufahrten ins Gewerbe- und Industriegebiet werden während der Bauzeit gewährleistet sein. (mra)