Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.01.2023

«Wir werden auch künftig bestrebt sein, der Gemeinde ein Maximum an Authentizität zu bewahren»

Interview mit Thomas Wiget, Gemeindepräsident von Homburg

 

 

Corona darf man mittlerweile ja getrost etwas aussen vor lassen. Das gibt Kapazitäten für anderes. Worauf liegt in den nächsten Wochen und Monaten der Fokus Ihrer Behörde?
Weil in der Covid-Bewirtschaftung ohnehin ausschliesslich auf «höherer Rille» gekocht worden ist, dürfte sich am Fokus unserer Behörde in näherer Zukunft wohl kaum etwas ändern; wir werden auch künftig bestrebt sein, der Gemeinde ein Maximum an Authentizität zu bewahren und der Bevölkerung ein Optimum an Lebensqualität zu schaffen/zu erhalten.

Was liegt Ihnen als Gemeindepräsident in den bevorstehenden Monaten besonders am Herzen?
Angesichts meines nahen präsidialen Endes wird das Hauptaugenmerk nebst dem Tagesgeschäft wohl darauf liegen, die Nachfolge möglichst umfassend ins Bild zu setzen, um dem Fortgang kommunaler Befindlichkeiten auch im Übergang zu einer erneuerten Behörde Kontinuität zu sichern.

Verdichtetes Bauen und Baulandreserven sind Dauerbrenner-Themen. Wie sieht die Situation diesbezüglich und mit Blick auf geplante Projekte in Ihrer Gemeinde aus?
Baulandreserve? Fehlanzeige. Bauland? Total marginal. Und auch wenn Homburgs Bestand an Mehrfamilienhäusern jüngst um ein paar Einheiten gewachsen ist (und voraussichtlich auch noch etwas weiter expandieren wird), so droht uns – dünnst besiedelte Kommune im Kanton – der andernorts aus schierer Wachstumseuphorie resultierende Dichtestress ganz bestimmt nicht.

Wenn Sie etwas in Ihrer Gemeinde – unabhängig von Geld oder Personen – sofort (ver)ändern könnten, was wäre das und warum?
Dann wäre das wohl die Errichtung eines «gescheit» eingerichteten/ausgerüsteten Observatoriums – einer Sternwarte in unseren dem Himmel so nahen Highlands, in Salen-Reutenen…

Eine Gemeinde will und soll attraktiv sein zum Wohnen und fürs Gewerbe. Was zeichnet Ihre Gemeinde aus?
Entspanntes Miteinander und florierendes Handwerk in endlos weiter Flora mit spektakulärem Ausblick – rurale Attraktivität eben …

Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung Ihrer Gemeinde?
Da hab’ ich nichts zu wünschen, wünsche der Bevölkerung «meiner» Gemeinde aber, dass sie zeitgeistigem Schwachsinn auch künftig widerstehen oder gar kontern und – auch wenn’s nicht sehr «modern» sein mag – die in unseren Breiten (resp. Höhen) traditionell gelebte Eigenverantwortlichkeit auch fürderhin hochhalten möge.

Vielen Dank für das Interview.


Michael Anderegg