Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.11.2022

Ein Zeitraffer mit Tiefgang

Am Samstag wurde im Eisenwerk Frauenfeld das Junge Theater Thurgau durch die Emil-Halter-Stiftung für Jugendförderung mit dem mit 5000 Franken dotierten Spezialpreis für besondere und aussergewöhnliche Leistungen von Jugendlichen ausgezeichnet.

 

 

Stiftungsrat Martin Briner und Präsident Matthias Hotz nahmen die Ehrung vor. Zuvor zeigten vier teilnehmende Schauspielerinnen und Schauspieler einen Ausschnitt im Zeitraffer aus dem Stück «Nüt...». Es war ein eindrückliches Theatererlebnis von unglaublicher Intensität. Es geht dabei um die Aussage eines Schülers mit Namen Pierre Anton in der Kleinstadt Oberhausen, nämlich: «Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun.» Diese Worte schockieren in der Schule alle. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Wie bedeutend ist Leben, hat es einen Sinn?

«Nichts. Was im Leben wichtig ist»...
Zusammen mit Petra Cambrosio, Leiterin des Jugendtheaters und Regisseurin, erarbeiteten die jungen Schauspielenden Texte und Dramaturgie von «Nüt...» frei nach dem Jugendroman «Nichts. Was im Leben wichtig ist» von Janne Teller, vielfach ausgezeichnet für ihr literarisches Schaffen, das um die grossen Fragen im Leben kreist und nicht selten stürmische Debatten auslöst.
Eindrücklich, wie es dem Jungen Theater gelingt, die grotesken und filigranen Szenen professionell darzustellen und starke Emotionen im Publikum auszulösen. Ergreifend, fantastisch gut gemacht.
Anerkennung und Motivation
Der Spezialpreis Kultur 2022 der Emil-Halter-Stiftung versteht sich als Auszeichnung und Motivation für die Mitglieder der Kerntruppe, die selbst ein weiterführendes Theaterprojekt ins Leben gerufen haben, als Anerkennung für die Institution des Jungen Theaters Thurgau im Eisenwerk in Frauenfeld und für Petra Cambrosio, die umsichtige und erfolgreiche Leiterin.

Eugen Benz