Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.11.2022

Der Frust nimmt zu

Anwohner der Erlenstrasse hofften vergeblich auf Entgegenkommen

Mit dem wachsenden Neubau des Mehrfamilienhauses an der Häberlinstrasse nimmt auch der Frust bei den Anwohnern an der Erlenstrasse zu. Die Erschliessung des Neubaus erfolgt gemäss Anfrage bei der Stadt definitiv wie ursprünglich geplant rückseitig via Erlenstrasse. Dies ist so bewilligt und vom DBU genehmigt.

 

 

Lange Zeit hatten die Anwohner an der Erlenstrasse, die von der rückseitigen Erschliessung des Mehrfamilienhauses an der Häberlinstrasse tangiert werden, auf ein Entgegenkommen der Stadtbehörden gehofft. Dies mitunter deshalb, weil die Stadt in der Regel die Strategie verfolgt, Wohnquartiere vom Transitverkehr zu schützen und dies meist durch verkehrsberuhigende Massnahmen wie Tempo 30-Zonen unterstreicht. Eine solche Tempo 30-Zone gibt es bekanntlich auch an der Erlenstrasse, die von vielen Kindern für den Weg zum Kindergarten Chinesenbrüggli, ins Turnen im Schollenholz sowie den Zugang zum dortigen Wald genutzt wird.
Mit der bewilligten Erschliessung des Neubaus an der Häberlinstrasse ist nun aber ein erhöhtes Verkehrsaufkommen fix absehbar, denn der Neubau wird wie ursprünglich geplant über die Erlenstrasse erschlossen – inklusive Velo- und Fussweg. Wie Anwohnerin Karin Geiges weiter sagt, dürfte die Erschliessung des aktuellen Neubaus an der Häberlinstrasse wohl eine verkraftbare zusätzliche Verkehrsbelastung für die Erlenstrasse bringen. Im Hintergrund lauert allerdings die Gefahr einer Überbauung auf der grossen Wiese hinter dem Zürcherhof. Denn deren Erschliessung dürfte dereinst ebenfalls über die Stichstrasse erfolgen – und das liegt den Quartierbewohnern auf dem Magen.

Kritik an Planungen
Im Weiteren kritisieren die Anwohner der Erlenstrasse die planerischen Tätigkeiten generell: Gegen verdichtetes Bauen könne ja niemand sein. Aber wenn man, wie an der Talbachstrasse, auf dem Gebiet eines Einfamilienhauses neun Wohneinheiten erstellt - oder wie an der Häberlin- und der Talackerstrasse laufend Mehrfamilienhäuser vergrössert – dann müsste man doch auch an den wachsenden Verkehr denken. Wenn das bei den Baubewilligungen einfach nicht berücksichtigt werde, ist der Verkehrskollaps vorprogrammiert, sind sich die Anwohner einig.

Andreas Anderegg