Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.11.2022

Besonderer Jahresabschluss der Jugendfeuerwehr

Auf dem Hof von Stadtrat Andreas Elliker

Am Samstag fanden sich 31 Angehörige der Jugendfeuerwehr sowie einige Leiter zum Jahresabschluss auf dem Hof von Andreas Elliker in Osterhalden ein. Dort wurde den Jugendlichen zwischen 10 und 17 Jahren der Umgang mit den Tieren nähergebracht. Zudem wartete eine spezielle Demonstration auf die künftigen Feuerwehrleute.

 

 

Rund zehn Übungen stellt das Leiterteam der Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Monia Pfenninger jedes Jahr auf die Beine. Die Letzte dieser Übungen in diesem Jahr war dabei eine ganze besondere, wie es sie zuvor noch nie gab. Denn für die Teenager ging es am Samstag auf den Bauernhof von Stadtrat Andreas Elliker. Das Thema: Grosstierrettung. Die 31 zukünftigen Feuerwehrangehörigen bekamen so einiges geboten. Denn an drei Posten wurde ihnen der Umgang mit Schweinen, Pferden und Kühen nähergebracht.

Kontakt erwünscht
An den Posten ging es einerseits darum, allgemeine Informationen zum Tier zu erhalten und andererseits, wie in Notsituationen mit ihnen umzugehen ist. So erklärte Andreas Elliker bei den Kühen zum Beispiel: «Ihr dürft nicht vor der Kuh stehen und sie zum Laufen bewegen, dort sieht sie euch nicht. Ihr müsst schräg neben ihr stehen». Bei den Schweinen beispielsweise hiess es, dass die Tiere auf hektische Bewegungen ebenfalls mit Hektik und Flucht reagieren. Die Kinder und Jugendlichen durften jeweils auch den Kontakt mit den Tieren suchen. «Anfassen und Streicheln sowie selbst auch mal eine Kuh oder ein Pferd führen, ist ausdrücklich erwünscht», sagte Monia Pfenninger. Und diese Chancen wurden nur zu gerne wahrgenommen.

Ein besonderer Abschluss
Für den Abschluss des Morgens sorgte eine Übung der besonderen Art. Vier Unteroffiziere stellten eine Grosstierrettung mit einem Rind nach. «Vor sieben Jahren musste die Feuerwehr hier eine Kuh aus einem Güllenloch befreien. Genau das stellen wir hier nun nach. Dieses Mal aber ohne die Gülle», erklärte Andreas Elliker. Zuerst gab es für die Kinder und Jugendlichen eine kurze Instruktion betreffend Material und Verhalten am Tier. So wird zum Beispiel in der Nähe des Rinds kaum gesprochen, und wenn, dann flüsternd, um das Tier nicht noch mehr zu beunruhigen. Ausserdem sind vier Personen nötig, um das Tragnetz zu befestigen.

Handys und Stille
Während der Präsentation war es in den Reihen der Jugendfeuerwehr völlig still. Hingegen wurde das eine oder andere Handy gezückt, um ein Video oder Fotos zu machen. Gespannt waren die Blicke auf die Vorführung gerichtet. Das Rind wurde festgemacht und dann auf dem Gehege auf den Weg davor gehoben und danach wieder befreit. Ein Bild, das sich einem nicht jeden Tag bietet. 

Michael Anderegg

Grosses Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Jugendfeuerwehr ist gross – 13 Gemeinden von Aadorf bis Hüttwilen und von Müllheim bis Gachnang gehören dazu. 34 junge Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner im Alter von 10 bis 17 Jahren zählt die Jugendfeuerwehr derzeit. «Wir haben immer wieder eine Warteliste, denn das Maximum der Jugendfeuerwehr beträgt 36 Kinder und Jugendliche», erklärte Monia Pfenninger. Die Kinder und Jugendlichen von 10 bis 17 Jahren – mit 18 Jahren wechseln sie in die Feuerwehren ihrer Gemeinde – sind in drei Stufen eingeteilt: Rookies, Dragons und Fighters.
(mra)