Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.08.2022

«Der Murg-Auen-Park schaffte Vertrauen»

Stadtbaumeister Christof Helbling geht Ende Woche und zieht Bilanz

Christof Helbling (44), der Leiter des Amts für Hochbau und Stadtplanung der Stadt Frauenfeld, hat am Freitag seinen letzten Arbeitstag. Bereits am Montag startet er als Stadtbaumeister und Leiter des Hochbauamts der Stadt St.Gallen.

 

 

Der abtretende Leiter der Abteilung Hochbau und Stadtplanung der Stadt Frauenfeld verlässt die Stadtverwaltung, um sich Neuem zuzuwenden. Er blickt mit Zufriedenheit auf die zwölf Jahre in diesem Amt zurück und spricht von einer «spannenden Zeit», wie er im Gespräch mit der Frauenfelder Woche sagt.

Christof Helbling, weshalb haben Sie entschieden, sich beruflich neu zu orientieren?
Nach zwölf Jahren ist es Zeit, etwas Neues anzufangen. Denn etliches wird mit den Jahren Routine. Sicher werde ich es auch geniessen, mich in Frauenfeld als Privatperson bewegen zu können und nicht als Stadtbaumeister, von dem man dies oder das wissen möchte, wenn man ihn auf der Strasse gerade trifft. Das soll aber keine Klage sein sondern eine Erklärung, welche Vorteile ein auswärtiger Arbeitsort haben kann. Ich werde mit meiner Familie aber in Frauenfeld wohnhaft bleiben.

Welches Projekt hat Ihnen am meisten Freude bereitet?
Es hat viele schöne Projekte gegeben, an denen ich mitwirken durfte. Ein Schlüsselprojekt war sicher die Projektierung und der Bau des Murg-Auen-Parks. Denn dieses Projekt hat manifestiert, dass sich Frauenfeld etwas leistet. Zugleich hat der Murg-Auen-Park das Vertrauen in Behörde und Verwaltung gestärkt. Denn am Anfang betrachteten etliche das Projekt noch mit gemischten Gefühlen – mittlerweile ist daraus eine rundum gelungene Sache geworden, an der alle Freude haben. Es hat aber eine ganze Menge schöne Projekte gegeben. Überhaupt war es eine Zeit des Aufbruchs hier.

Und welches war die grösste Knacknuss?
Da fällt mir auf die Schnelle nichts ein. Vom Grundsatz her ist es allerdings bei wichtigen Geschäften ohnehin die Politik, die entscheidet und nicht die Verwaltung. Wir arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen und bereiten die Geschäfte vor – die Entscheide werden aber auf politischer Ebene gefällt.

Bau-Sachen sind häufig emotional beladen. Hatten Sie damit nie Probleme?
Eigentlich nicht. Denn häufig handelt es sich um Streit zwischen Nachbarn, wenn es um Bau-Sachen geht. Deshalb sind wir nicht direkt Partei. Aus diesem Grund fällt mir spontan auch kein Geschäft ein, das mir negativ in Erinnerung geblieben ist.

Und wie geht es beruflich weiter?
Am nächsten Montag trete ich meine neue Stelle als Stadtbaumeister und Leiter des Hochbauamts der Stadt St.Gallen an. Im Gegensatz zur jetzigen Tätigkeit habe ich dort beispielsweise nichts mehr mit Baubewilligungen zu tun, sondern bin ausschliesslich für die operativen Bereiche in meinem Kerngebiet der Architektur zuständig. Das ist somit auf mich zugeschnitten und ist für mich ein «Back To The Roots», zurück zu den Wurzeln.

Interview: Andreas Anderegg


Christof Helbling
Geburtsdatum: 9. Dezember 1977
Zivilstand: verheiratet
Erlernter Beruf: Architekt
Hobbys: Singen, Haushalten,
Wandern