Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.03.2022

Lukas Britschgi peilt jetzt noch die WM an

Lukas Britschgi unternahm nach seiner Rückkehr von den Olympischen Spielen (Platz 23) einen Blitzbesuch bei seinem Verein Eissport Club Frauenfeld, reiste kurz mit seiner Freundin nach Barcelona und weilt jetzt wieder an seinem Trainingsort in Oberstdorf (De).

 

 

Der Schaffhauser Lukas Britschgi begann seine Laufbahn bereits als recht kleiner Knirps beim ES Frauenfeld und ist diesem Club treu geblieben. Er gewann bisher mehrere Schweizer Meistertitel. Auch wenn er seit mehrere Monaten sein Trainings-Domizil nach Deutschland verlegt hat, nahm sich der 23-Jährige Zeit, die Fragen der Frauenfelder Woche zu beantworten.

Ein kurzer Blick zurück auf Peking muss einfach sein. Wie ist Deine Leistung einzustufen?
Mein Minimalziel ist erreicht, ich habe es an die Olympischen Spiele und ins Finale geschafft. Klar muss ich sagen, dass beide Programme nicht fehlerfrei waren. Ich habe bestimmt ein bisschen mehr erwartet, konnte leider mein Potenzial nicht ganz ausschöpfen. Trotzdem erreichte ich die Top-24 in Peking und nehme viele positive Erlebnisse mit. Ich gehe mit einem richtig guten Gefühl weiter ins Training und arbeite nochmals hart und intensiv an mir und meinen Programmen.

Was war für Dich das Eindrücklichste in Peking?
Auf jeden Fall die Opening Ceremony! Das war einer der schönsten Erlebnisse, als Mitglied des Schweizer Olympischen Teams in diese riesige Arena zu laufen. Natürlich auch meine zwei Programme auf dem Olympischen Eis. Ein Moment, den ich nie wieder vergessen werde.

Warum kamen nachher gerade ein paar Tage Ferien in Barcelona?
Ich musste meinen Kopf ein bisschen lüften und meinen Körper regenerieren, nach diesen intensiven letzten Tagen und Wochen, damit ich wieder 100 Prozent in die WM-Vorbereitung starten konnte.

Wie geht es bei Dir jetzt weiter?
Demnächst steht noch die Weltmeisterschaft vom 21. bis 27. März in Montpellier an. Am 20. März werde ich also nach Frankreich fliegen. Dann ist die Saison vorbei und es fängt mit den Vorbereitungen für die nächste Saison an.

Wie sieht ein normaler Trainingstag in Oberstdorf aus?
Morgens 6.30 Uhr aufstehen, Frühstück und ins erste Training 7.30 (Warm-Up) und 8.00 bis 8.50 Uhr Eistraining. Danach zweites Frühstück, kurze Pause und nächstes Training 12.00 bis 12.50 Uhr. Mittagessen, kurze Pause, Studium 16.30 bis 17.30 Uhr drittes Eistraining. Danach regenerieren, nochmals Studium und dann etwas Freizeit.

Wer sind Deine Trainer?
Hauptcoach ist Michael Huth (ehemaliger Trainer von Weltmeisterin Carolina Kostner und weiteren erfolgreichen Läufern), Assistent-Coach Robert Dierking, Athletiktrainer Seppi Neuhauser und mein Mentaltrainer.

Wie oft bist Du in Frauenfeld oder an Deinem eigentlichen Wohnort Schaffhausen?
So oft wie möglich. In der Saison ist dies bestimmt nicht so regelmässig möglich, da ich ständig an Wettkämpfen und Vorbereitungen bin. Wenn es aber möglich ist, komme ich möglichst jedes Wochende nach Hause und nach Frauenfeld.

Was erwartest Du von der WM?
Ich möchte mein Potenzial ausschöpfen und meine Leistung von letztem Jahr bestätigen.


Interview: Ruedi Stettler