Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.03.2022

«Wir freuen uns, eine Lösung für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes gefunden zu haben»

Interview mit Katharina Aeschbacher, Gemeindepräsidentin von Warth-Weiningen

 

 

Welches sind in den nächsten Monaten Ihre drei Prioritäten als Gemeindepräsidentin und warum?
Zum einen ist es die Weiterführung des Ausbaus des Glasfasernetzes. Die Wettbewerbskommission (WEKO) hatte im Rahmen ihrer Untersuchung des Swisscom Glasfasernetzausbaus vorsorgliche Massnahmen verhängt, die einen weiteren Ausbau verunmöglichten. Die Untersuchung bezieht sich auf eine weltweit anerkannte Ausbauart, die von der Swisscom AG eingesetzt wird. Zum Glück haben wir nun kürzlich zusammen mit unseren Partnern Leucom Stafag AG und Swisscom eine Lösung gefunden. Somit ist der weitere Ausbau, sowie die Inbetriebnahme von Anschlüssen, unter Berücksichtigung der WEKO-Auflagen, sichergestellt. Die Glasfaseranschlüsse der ersten Etappe werden bis spätestens am 29. April 2022 in Betrieb genommen werden. Weiters beschäftigt uns der Schutzplan, den wir in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege erarbeiten und vorantreiben. Und natürlich erfordert auch das Tagesgeschäft immer unsere ungeteilte Aufmerksamkeit.

Wenn Sie in Bezug auf Ihre Gemeinde einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Dass es unserer Gemeinde weiterhin so gut geht und wir das Zusammenleben zelebrieren können und weiter eine gute Kultur herrscht. Ausserdem, dass unsere guten und aufgestellten Mitarbeitenden auf der Verwaltung weiterhin mit viel Elan und Freude bei der Arbeit sind.

In welchem Bereich soll Ihre Gemeinde in den nächsten Jahren noch wachsen/zulegen und in welchem nicht?
Wir verzeichnen eine rege Bautätigkeit. Das bedeutet es werden mehr Einwohner und damit verbunden steigen auch die prognostizierten Schülerzahlen. Das wäre gerade in Zusammenhang mit der Schulhauserweiterung erfreulich. Was ich mir nicht wünsche, ist, dass es durch das verdichtete Bauen – man ist dann ja viel näher beieinander – mehr Auseinandersetzungen gibt in der Nachbarschaft. Toleranz ist da ein wichtiges Stichwort.

Welches ist das wichtigste Projekt in diesem Jahr für Ihre Gemeinde?
Das ist neben dem Ausbau des Glasfasernetzes der Bau des neuen Infrastrukturgebäudes. Diesen Frühling wollen wir den Spatenstich machen und im nächsten Jahr soll der Neubau dann bezogen werden. Wir freuen uns, dass wir bereits zwei fixe Mieter gefunden haben – die Raiffeisenbank Seerücken und den Volg. Wir befinden uns aktuell noch in Verhandlungen mit einem dritten und letzten Mieter.

Welches ist für Sie der schönste Platz in Ihrer Gemeinde und warum?
Immer wenn ich eine Auszeit brauche, mache ich mich auf den Weg in die Kartause Ittingen. Ich spaziere gerne in diesem Gebiet und das umfangreiche Angebot von Gastronomie, verbunden mit der tollen Landschaft und der reichhaltigen Kultur, ist immer einen Besuch wert.

Was bringt Sie in Ihrem Amt auf die Palme und was sind Ihre Aufsteller in der Gemeinde?
Aufsteller sind die Menschen, denen ich begegnen darf und die vielen Personen, die sich konstruktiv und positiv für die Gemeinde einbringen. Auf der anderen Seite bringen mich falsche Anschuldigungen oder unehrliches Verhalten und Respektlosigkeit auf die Palme. Dazu gehört auch, wenn man wegen Klischees oder Vorurteilen keine echte Chance erhält, sondern direkt in eine Schublade gesteckt wird.


Vielen Dank für das Interview.
Michael Anderegg