Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.12.2021

3G für Christbäume

Diese 3G-Frage wird im Moment heiss diskutiert: gepflanzt, gefällt oder gefälscht? Bei der Wahl des Christbaums gehen die Meinungen weit auseinander. Plastikbäume
seien Umweltsünden, sagen die einen. Abgeholzte Tannen seien Baummord, sagen die anderen, nur Bäume im Topf seien nachhaltig. Und manche verzichten aus Umweltbewusstsein ganz auf den Weihnachtsschmuck.

 

 

Das Thema ist so schwierig zu durchschauen wie ein dicht bewachsener Tannenwald. Zum Glück gibt es Studien, die Licht hineinbringen. Das Fazit: Die gefällte Tanne aus dem Schweizer Wald, aufgezogen ohne Pestizide, schneidet in der Ökobilanz am besten ab – verglichen mit Plastikbäumen, Tannen im Topf zum Mieten, Zuchttannen aus extensiver Schweizer Kultur oder Nordeuropa. Erstaunlicherweise können Plastiktannen und Bäume im Topf bei langjähriger Nutzung mit ökologisch produzierten Tannen mithalten: Die Umweltbelastung ist nach fünf Jahren nur wenig höher.
Die sympathischsten Christbäume sind dennoch die echten Tannen aus der Region, die ohne Herbizide kultiviert wurden. Beim Kauf dieser Bäume bleiben auch die Transportwege kurz, und das einheimische Gewerbe profitiert davon. Bei manchen Händlern im Thurgau kann man seinen Baum sogar direkt in der Kultur auswählen.
Wer seinen Christbaum aber wirklich nachhaltig nutzen möchte, sollte sich das Kochbuch «How to eat your christmas tree» zu Weihnachten wünschen. Ein Drink mit in Wodka eingelegten Tannennadeln ist zum Beispiel der perfekte Neujahrs-Cocktail.

Miriam Waldvogel