Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.12.2021

Nicht mehr so viele Punkte verschenken

In der 2. Liga interregional ging Frauenfeld mit 14 Punkten aus 13 Fussball-Partien und Platz zehn in die Winterpause. Der Aufsteiger könnte besser dastehen, hätte er nicht mehrmals klare Abwehrschwächen gezeigt und vorne grosse Möglichkeiten vergeben.

 

 

Früher galt das Sprichwort, wer gleichviele Punkte wie Spiele hat, der steigt sicher nicht ab. Mit der neuen Drei-Punkte-Regel bei einem Sieg sieht das aber ganz anders aus. War in der Vorsaison der FCF auswärts erfolgreicher als daheim, ist die Bilanz jetzt ausgeglichen. Auf fremdem Terrain schlug man die Blue Stars 2:1 und Seuzach sogar 7:2 und kam bei der SV Schaffhausen zu einem 1:1. Auf der Kleinen Allmend bodigte man die Red Stars 2:1 und das nach der Trainer-Entlassung verunsicherte Chur gleich mit 4:0 (der einzige Match ohne Gegentor) und dazu kam das 3:3 gegen Calcio Kreuzlingen.

Ein Punkt in drei Derbys
In den drei Thurgauer Derbys gab es wenige Lichtblicke. Das 0:3 bei Amriswil war wohl sogar der schlechteste Match der ganzen Vorrunde. Auch das 2:6 beim FC Kreuzlingen als damaligem Leader musste man als chancenlos abhaken. Zweifellos mehr zu holen gewesen wäre gegen ein verunsichertes Calcio Kreuzlingen. Aber wer daheim mit groben Fehlern drei Tore zulässt, muss sich nicht über ein Remis ärgern. Das gilt ebenso für die 0:1-Niederlage bei Bazenheid, als man den einzigen Gegentreffer in der 79. Minute kassierte und sechs Minuten später einen Foulpenalty nicht verwertete.

Guten Willen gezeigt
Grausam war die erste Hälfte gegen Mitaufsteiger Rorschach-Goldach, als man 0:3 zurücklag und vor der Pause einen Elfmeter vergeigte. Eine Steigerung und zwei Tore nach dem Tee nützten nichts mehr. Viel Willen bewies man allerdings beim 2:1 über Red Star, als man in Unterzahl in der 95. Minute noch den Siegestreffer markierte. Dasselbe gilt für das 1:1 bei der SV Schaffhausen. Im ersten Angriff lenkte Stalder den Ball ins eigene Tor ab, machte aber seinen Lapsus mit dem Ausgleich in der 92. Minute gleich selber wett.
Der FCF ist mit einem extrem grossen Kader in die Saison gestiegen. Das hat sich ausbezahlt, fehlten doch immer wieder mehrere Akteure. In der letzten Partie bei der Spielvereinigung Schaffhausen mehr als eine gesamte Mannschaft, nämlich zwölf. Kann man diese Absenzen und Verletzungen im Frühling reduzieren, darf man guten Mutes sein.

Etwas Vorsprung nach hinten
Mitaufsteiger Rorschach-Goldach hat sich dank einem starken Endspurt und nun 16 Punkten noch auf Rang neun vorgearbeitet. Als Zehnter liegt der FCF mit 14 Zählern vor Chur (13). Dann folgt bereits der Abstiegsstrich mit Calcio Kreuzlingen (8), Seuzach (7) und Blue Stars (3). Die Rückrunde beginnt Frauenfeld am 12. März 2022 daheim gegen das schon etwas abgeschlagene Blue Stars. 

Ruedi Stettler