Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.11.2021

Würdige Feier für gestorbene Soldaten

Gedenk-Anlass zum Jubiläum 100 Jahre Soldatendenkmal

Rund 200 Personen gedachten am Mittwoch, 27. Oktober 2021, beim Soldatendenkmal in der Vorstadt den Thurgauer Soldaten, die in den Jahren 1914 bis 1919 im Dienst verstorben waren – hauptsächlich an den Folgen der Spanischen Grippe.

 

 

Gesamthaft rund 200 Thurgauer Soldaten waren es, die während des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918 und ein Jahr darüber hinaus verstarben – zum weitaus grössten Teil aber nicht durch kriegerische Handlungen, sondern an den Folgen der Spanischen Grippe. In Erinnerung an diese Tragödie war am 16. Oktober 1921 das Soldatendenkmal des Frauenfelder Bildhauers Otto Schilt enthüllt worden – im Beisein von rund 20 000 Menschen. Das Monument aus Mägenwiler Muschelkalk gehört seit damals zum Stadtbild, wobei es wegen der Neugestaltung des Geländes unlängst seinen Standort kleinräumig gewechselt hat.

Schwierige Zeit
Fast auf den Tag genau 100 Jahre später stand es nun erneut im Brennpunkt. Während der einstündigen Feier erinnerten eine Rednerin – Stadträtin
Elsbeth Aepli Stettler – sowie fünf Redner an die schwierige Zeit während und nach dem Ersten Weltkrieg: Stadtpräsident Anders Stokholm, Waffenplatzkommandant Felix Keller, der theologische Leiter der Pfarrei St. Anna Thomas Markus Meier, der evangelische Pfarrer Samuel Kienast und der Imam Sami Missimi. Unterstützt wurde der Gedankanlass durch den Ehrenzug der Informatikrekrutenschule 561 und die Militärmusik-Formation.

Respekt, Toleranz, Offenheit
Das Denkmal zeige einen knienden Soldaten, der demütig den Kopf neige und hoffnungsvoll in die Zukunft blicke. Es stehe dafür, dass Krieg nie das richtige Mittel sei, um Frieden zu erlangen. Gegenseitiger Respekt, Toleranz und die Offenheit, auch andere Meinungen gelten zu lassen, seien hingegen die Voraussetzungen für immerwährenden und stabilen Frieden. In diesem Sinne beugten sich die Anwesenden demütig und dankbar zum gemeinsamen Friedensgebet, das von Elsbeth Aepli Stettler, Waffenplatzkommandant Felix Keller, dem evangelischen Pfarrer Samuel Kienast und dem Imam Sami Missimi verlesen wurde. Die Kranzniederlegung durch den Ehrenzug der Informatikrekrutenschule S61 war ein emotionaler Programmpunkt.
Rund 200 Personen gedachten gemeinsam den Opfern des Ersten Weltkrieges und den rund 500 unlängst an der Corona-Pandemie verstorbenen Thurgauerinnen und Thurgauern. Gemeinsam sangen die Anwesenden – unter ihnen auch Regierungsrätin Cornelia Komposch und Gemeinderatspräsident Claudio Bernold – zudem das Thurgauer Lied und die Nationalhymne.

Andreas Anderegg