Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.09.2021

75 Jahre: «Im besten Hockey-Alter»

Der EHC Frauenfeld feiert an diesem Wochenende Geburtstag

Am kommenden Wochenende findet das 75-Jahr-Jubiläum des EHC Frauenfeld statt. Der Eishockey-Verein lädt darum am Samstag zu einem Festakt und am Abend zum Jubiläumsspiel gegen den EHC Wetzikon. Vereinspräsident Elio Bohner wirft einen Blick auf den Verein und in die Zukunft.

 

 

Mit 75 Jahren ist der EHC Frauenfeld ein eher älterer Eishockey-Verein. Ein «Opa» ist er darum aber noch lange nicht. Er hat zwar schon vieles hinter sich. Turbulente Anfangsjahre, sportlich fluktuierende Jahrzehnte mit vielen Auf- und Abstiegen und sogar Neustarts. «Die Geschichte des EHCF ist eine bewegte, trotzdem würde ich das Alter mindestens durch zwei rechnen, wenn nicht sogar durch drei. Wir sind also im besten Hockey-Alter», sagt Vereinspräsident Elio Bohner.

Grösster Erfolg
Den sportlichen Höhepunkt feierten die Frauenfelder in der Saison 2008/09, in der man erst Ost-Meister, und danach auch Amateur-Schweizermeister wurde. Dieser Erfolg ist aber nun auch schon wieder über zehn Jahre her. An den Ambitionen hat sich seither nicht viel verändert, wie Elio Bohner sagt. «Wir haben den Anspruch, in die MySport-League aufzusteigen und dort in der höchsten Amateurliga des Landes gutes Eishockey zu zeigen», sagt er. In den letzten beiden Saisons war man jeweils auf gutem Wege, bevor man von Corona abrupt gestoppt wurde.

Kontinuierlich gesteigert
Zwar hat sich an den hohen Ambitionen nichts geändert. Wohl aber in anderen Bereichen des Vereins. «Es ist aktuell sehr viel los. Nicht nur wegen Corona», sagt Elio Bohner. Zwar habe man erst kürzlich wegen mehrere Infektionen nach den Sommerferien den Nachwuchs-Trainingsbetrieb für eine Woche komplett aussetzen müssen, sonst ist der Präsident mit Blick auf die jüngeren im Klub aber guten Mutes.
Denn gerade was diesen Nachwuchsbereich anbelangt, habe man in den letzten Jahren stetig zulegen können. Heute zählt der EHC Frauenfeld 260 aktive Mitglieder – rund 180 davon sind Kinder und Jugendliche. «Wichtig ist, dass wir den Kindern unseren Sport näherbringen. Denn die Eintrittsschwelle ist um einiges höher als beispielsweise beim Fussball», so der Präsident.

Alle sollen spielen können
Mit der Hockeyschule bietet der Verein seit über 20 Jahren einen Einstieg in den Eishockey-Sport. Ein wichtiges Instrument ist zudem die offene Eissport-Woche jeweils im Herbst. Weiter arbeitet der EHCF auch mit Schulen zusammen.
Dass die Nachwuchszahlen steigen, sei aber nicht nur der guten Arbeit an der Basis geschuldet, sondern auch der zunehmenden «Professionalisierung». «Wir sind unermüdlich darauf bedacht, die bestmöglichen Strukturen bereit zu stellen, dass alle Eishockey spielen können, die das wollen. Egal wie alt, ob Mann oder Frau, ob Starspieler oder Anfänger», erklärt Elio Bohner.

Volle Kraft voraus
Den eingeschlagenen Weg wollen die Verantwortlichen des EHC Frauenfeld weitergehen. Der Fokus soll weiterhin auf einer guten Ausbildung und Spass am Sport liegen. Dabei soll nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund stehen, sondern der Zusammenhalt. «Das war in den letzten Jahren auch immer eine grosse Stärke unseres Fanionteams», ist Elio Bohner überzeugt. Ausserdem will man beim EHCF gesund wachsen, in allen Bereichen. Bei den Finanzen habe man im letzten Jahr beispielsweise erstmals seit längerer Zeit wieder schwarze Zahlen präsentieren können. «Wenn wir so weiter machen, gibt uns das mehr Optionen und Freiheiten. Was möglich ist, hat uns nicht zuletzt der LC Frauenfeld mit dem Projekt Athletikzentrum gezeigt», so der EHCF-Präsident.

Michael Anderegg