Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.05.2021

Gemeindepräsident Walter Hugentobler vor seinem letzten Tag im Amt

«Matzingen ist top unterwegs»

 

 

Am kommenden Montag hat Gemeindepräsident Walter Hugentobler in Matzingen seinen letzten Arbeitstag. Seine Bilanz der zehn Amtsjahre fällt durchwegs positiv aus – und er freut sich, ab Juli als Direktor des Klosters Fischingen noch mal etwas Neues anzupacken.

«Ich bin keineswegs amtsmüde, sondern motiviert, mit 58 Jahren einen Neustart zu wagen», sagt Walter Hugentobler gleich zu Beginn des Gesprächs in seinem Büro auf der Gemeindekanzlei. Das passt hervorragend zur Sonne, die an diesem Morgen zeitweise die Wolkendecke durchdringen kann und Frühlingsstimmung verbreitet im Gebäude an der Altholzsstrasse 7.

Gemischte Gefühle
Nur noch wenige Tage trennen den Gemeindepräsidenten vom beruflichen Neuanfang – «es ist wie mit dem lachenden und dem weinenden Auge – irgendwie bin ich hin und her gerissen», sagt er. Jedes Mäppchen, das ihm in die Hand kommt, erinnere ihn an Gegebenheiten, Amtshandlungen und auch an Begegnungen – «an Begegnungen mit unseren Einwohnerinnen und Einwohnern, die ich immer sehr geschätzt habe.»
Gerade diese Begegnungen waren für ihn der absolute Höhepunkt – Begegnungen beispielsweise bei der Einweihung der beiden Stege, dem neuen Werkhof, Spatenstichen und Einweihungen von zukunftsgerichteten Bauten und vor allem der neuen Gemeindekanzlei, wo die Gemeindeverwaltung nun «endlich» unter einem Dach vereint ist.

«Mini-Region»
Als weiteren Höhepunkt nennt Hugentobler die Zusammenarbeit mit Stettfurt und Thundorf in der «Mini-Region». Diese Kooperation beinhaltet neu weitere Vorzüge wie Jugendtreff und wirkungsvolle Sozialarbeit. Natürlich habe es nicht ausschliesslich erfreuliche Dinge zu behandeln gegeben, doch hätten die positiven Aspekte und Erlebnisse bei weitem überwogen. «So gesehen fällt es mir nicht allzu leicht, hier loszulassen», sagt Walter Hugentobler dazu. Das Gemeindepräsidium in Matzingen ist seit Herbst 2019 ein 80-Prozent-Mandat, das restliche Pensum füllte Hugentobler vorher mit schulischen Tätigkeiten (Schulleiter).
Die Übergabe der Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger im Gemeindepräsidium, Peter Schellenberg, erfolgt laufend. Dabei verfügt Schellenberg auf Grund seiner Tätigkeit im Gemeinderat bereits über gewisse Vorkenntnisse, was seine künftige Tätigkeit als Gemeindepräsident betrifft.

Bleibt in Matzingen
Trotz Wechsels der Arbeitsstelle wird Walter Hugentobler in Matzingen wohnhaft bleiben – «unsere Familie ist seit vier Generationen hier zu Hause und das wird auch so bleiben. So gesehen freue ich mich, bald ein gewöhnlicher Einwohner zu sein.» Verstärkt wird diese Aussage durch die Sonne, die sich just in diesem Moment wieder eine Öffnung in der Wolkendecke nutzt, um den Dorfkern von Matzingen mit ihren Strahlen zu verwöhnen.

Andreas Anderegg


Ehemaliger Skateboard-Schweizermeister
Walter Hugentobler hat nicht nur auf politischem Parkett seine Runden gedreht – der SP-Politiker war Kantonsrat und auch Grossratspräsident – sondern auch auf dem Skateboard. Und das mit grossem Erfolg. Denn was nur die Allerwenigsten wissen: Walter Hugentobler gewann im Jahr 1978 als 15-Jähriger gar den Schweizer-Meister-Titel in der Disziplin «Abfahrt»! Seine ersten Fahrversuche hatte er drei Jahre zuvor auf einem Skateboard eines Kollegen unternommen – auf der Altholzstrasse in Matzingen. Weil das Skateboarden damals noch in den Kinderschuhen steckte, gab es keine getrennten Kategorien mit Nachwuchs und Elite, sondern nur offene Kategorien. Selbstverständlich hat die Goldmedaille bei ihm zu Hause einen Ehrenplatz.

(aa)

 

 

Gemeindepräsident Walter Hugentobler vor seinem letzten Tag im Amt

 

 

Gemeindepräsident Walter Hugentobler vor seinem letzten Tag im Amt