Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.05.2021

«Bei uns geht es um Sachgeschäfte und weniger um Politik»

Interview mit Florian Ibig, Gemeindepräsident von Hüttlingen

 

 

Welcher Leit- oder Grundsatz, begleitet Sie als Gemeinde­präsident durch den Alltag?
Wir sind eine kleine Gemeinde. Bei uns geht es um Sachgeschäfte und weniger um Politik.

Welche Herausforderungen stellen sich Ihrer Gemeinde –
abgesehen von der Bewältigung der Corona-Krise – in den kommenden Wochen und Monaten?
Aufgrund des vergangenen grossen Investitionsbedarfes gilt es nun das Augenmerk auf die Finanzen zu legen und die daraus entstandenen Schulden wieder abzubauen.

Wie schätzen Sie die verkehrstechnische Lage Ihrer Gemeinde ein (ÖV und Individualverkehr) und gibt es Verbesserungspotenzial oder -bedarf?
Wir sind mit dem Bahnhof Hüttlingen gut an den ÖV angeschlossen. Hier sehe ich aktuell keinen Handlungsbedarf. Auch beim Individualverkehr sind wir gut erschlossen. Nicht zuletzt auch durch die beiden Autobahnauffahrten Frauenfeld Ost und Müllheim.

Welche Projekte sind aktuell die Wichtigsten für Ihre Gemeinde?
Die Finanzstrategie zur Reduktion der Schulden (wie vorher erwähnt). Weitere grössere Investitionsprojekte seitens Gemeinde stehen aktuell nicht an. Es zeichnen sich von privater Seite her diverse Bauprojekte ab, welche uns neuen Wohnraum bringen werden.

Was zeichnet Ihre Gemeinde aus?
Wir sind eine typisch ländliche Gemeinde, umgeben von einem sehr grossen Naherholungsgebiet. Dieses umfasst die Thur wie auch den Wald sowie ein grosses Netz an Wegen und Flurstrassen, welche einladen für Freizeitaktivitäten.
Gesellschaftlich gesehen sind wir noch ein Dorf «das lebt». Zumindest in der Zeit vor Corona hatten wir häufig Anlässe usw. Ich wünsche mir, dass dies in der Zeit nach Corona wieder vermehrt aufleben wird.

Haben Sie einen Wunsch an Ihre Bevölkerung?
Dass sie sich weiter in den Vereinen und Ämtern engagiert. Dies ist ein elementarer Baustein, damit unsere kleine Gemeinde unabhängig bleiben kann. Mein weiterer Wunsch gilt nicht nur unserer Bevölkerung, sondern der Gesellschaft allgemein: Ich wünsche mir, dass Personen, die sich für ein Amt engagieren, wieder vermehrt mit Wohlwollen anstelle pauschalem Misstrauen begegnet wird.


Vielen Dank für das Interview.
Michael Anderegg