Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.04.2021

Heinzelmännchen in Affeltrangen

Seit Anfang 2020 wird die Strassenreinigung in Affeltrangen von Heinzelmännchen aus der Bevölkerung unterstützt: 16 Raumpatinnen und Raumpaten sammeln in verschiedenen Gebieten regelmässig herumliegenden Abfall ein. Eine von ihnen ist Corina Meier-Schmucki. Wenn sie mit ihren zwei kleinen Söhnen unterwegs ist, erntet sie immer wieder Lob für ihr Engagement.

 

 

Wenn Corina Meier-Schmucki mit ihren Kindern durch das Dorf spaziert, kann es vorkommen, dass Autofahrende die Fenster herunterlassen, ihr ein Lächeln schenken und mit dem Daumen nach oben zeigen. Auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger und ein ortsansässiger Bauer haben sich bereits für ihre Engagement bedankt. Denn Corina Meier-Schmucki geht nie ohne Abfallsack aus dem Haus. Als offizielle Raumpatin von Affeltrangen sammelt sie einmal in der Woche Abfall ein, der im Strassengraben, unter Büschen oder im Kies liegt. «Besonders viel Abfall finde ich jeweils entlang der Haupt-strasse», erzählt die 30-Jährige. Da hat sie neben Zigarettenstummeln und -schachteln, Flaschen, Dosen und Riegelverpackungen auch schon Schuhe angetroffen. «Momentan werden aber auch viele Schutzmasken gelittert», so Meier-Schmucki.

Abfallsammeln ist ansteckend
Den richtigen Umgang mit Abfall möchte sie auch ihren zwei Söhnen weitergeben. Während Lian mit seinen sechs Monaten noch nicht viel vom Engagement seiner Mutter mitkriegt, hilft der 2-jährige Finn bereits eifrig mit. «Meine Mutter hat jetzt auch angefangen, Abfall einzusammeln, denn wenn sie mit meinen Kindern spazieren geht, deutet Finn auf jeden Littering-Gegenstand und erwartet, dass sie ihn aufhebt», schmunzelt Meier-Schmucki. Mit dem Einsammeln von Littering hat sie im Februar 2020 begonnen, nachdem die Gemeinde Affeltrangen im Gemeindeblatt nach Raumpaten für ihr neues Projekt gesucht hat.

Wertvolle Unterstützung
Neben Corina Meier-Schmucki setzen sich 15 weitere Raumpatinnen und Raumpaten für ein sauberes Affeltrangen ein. Das Raumpatenschafts-Projekt ins Leben gerufen hat Gemeinderat Dominik Schegg, der für das Ressort Umwelt und Sicherheit zuständig ist. «Besonders entlang der Hauptstrasse und um den Bahnhof fällt immer wieder Littering an», ärgert er sich. «Als wir nach entsprechenden Gegenmassnahmen gesucht haben, sind wir auf die Webseite www.raumpatenschaft.ch der IGSU gestossen.» Dort hat er erste Informationen zur Umsetzung gefunden und Material wie Handschuhe und Warnwesten für die Raumpatinnen und Raumpaten bestellt. Als es dann um die Detailplanung ging, habe er sich aber direkt an die IGSU gewandt. «Der persönliche Austausch war sehr wertvoll und hat mir bei der Realisierung weitergeholfen», so der Gemeinderat.

Das Engagement zeigt Wirkung
Da das Projekt zu Beginn gut organisiert worden sei, sei es mittlerweile zum Selbstläufer geworden. «Aufwand und Ertrag stimmen», findet Schegg. Das Littering an der Hauptstrasse ist seit Beginn des Projekts weniger geworden. Nun will er die Bevölkerung noch mehr auf das Projekt aufmerksam machen, um sie für das Littering-Problem zu sensibilisieren. Um den fleissigen Raumpatinnen und Raumpaten für ihren Einsatz zu danken, plant er zudem ein Dankesessen. Die Gemeinde Affeltrangen ist eine von 33 Schweizer Institutionen, die ihr Raumpatenschafts-Projekt auf raumpatenschaft.ch registriert haben. Sie beschäftigen insgesamt 350 Raumpaten, die sich um rund 260 Gebiete kümmern.

(zvg)