Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.04.2021

Swisscom-Funkloch in Huben schliesst sich schrittweise

Abbruch des alten Bettenturms hat Einfluss auf Mobilfunk-Kunden

Der alte Bettenturm des Kantonsspitals Frauenfeld wird seit Mitte letzten Jahres zurückgebaut. Das beeinflusst im Quartier Huben rund um das Spital auch den Handyempfang und die mobile Datennutzung, denn die auf dem Dach angebrachte Swisscom-Antenne wurde ebenfalls abgebrochen. Erste Verbesserungen sind aber bereits vorgenommen worden.

 

 

Es war ein Brief der Swisscom, der bei deren Kunden im Quartier Huben im letzten Herbst für Aufregung sorgte. Sowohl im Freien als auch in Gebäuden würden künftig Einschränkungen auftreten. Telefonieren sei nur eingeschränkt, oder gar nicht mehr möglich, die mobile Datennutzung stehe nur mit reduzierter Geschwindigkeit, oder allenfalls gar nicht mehr zur Verfügung. Besonders in Zeiten intensiver Nutzung könne es zu zeitlichen Kapazitätsengpässen kommen. Grund dafür war der Rückbau des alten Bettenturms des Kantonsspitals, denn auf dessen Dach stand eine grosse Mobilfunkantenne der Swisscom. «Diese wurde im Dezember 2020 ausser Betrieb genommen, weil das Bettenhaus effektiv seit Anfang März abgebrochen wird», sagt Spitaldirektor Norbert Vetterli auf Anfrage.

Abschaltung lange bekannt
Dass die Antenne auf dem Spitaldach verschwinden wird, war dem Mobilfunkunternehmen bereits länger bekannt. «Die Swisscom wurde von uns seit Beginn der Planungsarbeiten vor mehreren Jahren vollumfänglich miteinbezogen. Alle daraus ableitbaren Termine wurden stets bekanntgegeben», stellt Norbert Vetterli klar. Wie er weiter sagt, blieb die Swisscom-Antenne sogar mehrere Monate länger in Betrieb, weil der Abbruch des alten Bettenhauses wegen den Corona-Massnahmen des Kantons im Frühling 2020 um einige Monate nach hinten verschoben wurde.

Neue Antenne auf neuem Dach
Eine neue Lösung, eine Mobilfunkantenne auf dem Dach des Neubaus «Horizont», wurde ebenfalls vor mehreren Jahren mit den entsprechenden technischen Gesamtkonzepten vorbereitet und alle Mobilfunkanbieter frühzeitig in die Planungsarbeiten miteinbezogen. Da es sich um ein grösseres Beschaffungspaket handelte, wurde eine formelle Ausschreibung gemacht, die von der Firma Sunrise gewonnen wurde. «In unserer Ausschreibung wurde aber aus Redundanzgründen, sprich Versorgungssicherheit für den Spitalbetrieb, bewusst eine Option für einen Zweit-Provider eingebaut», so der KSF-Spitaldirektor. Diesen Zuschlag erhielt die Swisscom. Sie wird künftig also die Sunrise-Antenne mitnutzen dürfen und damit «auf einem ähnlichen Versorgungsstand wie vorher mit dem Standort auf dem alten Bettenhaus sein», wie Sabrina Hubacher, Mediensprecherin der Swisscom sagt.

Erste Antenne in Betrieb
Das Baugesuch der neuen Sunrise-Antenne liegt nach Aussagen von Stadtbaumeister Christof Helbling derzeit beim Kanton zur Prüfung betreffend Kontrolle der Strahlenwertberechnungen. «Erst wenn der Kanton grünes Licht gibt, werden wir das Baugesuch öffentlich auflegen», so Helbling weiter. Wann das der Fall sein wird, ist derzeit unklar. Helbling aber erwähnt positiv eine kürzlich von der Swisscom installierte Lösung und die damit einhergehenden Verbesserungen im südlichen Teil des Quartiers Huben, denn vor zwei Wochen konnte bereits ein angekündigter Ersatzstandort auf dem Haus Beo auf dem Spitalgelände in Betrieb genommen werden.

Über WLAN telefonieren
Um für den Spitalbetrieb Entlastung zu schaffen, hat die Swisscom die Indoor-Versorgung ausgebaut. Zudem hat der Mobilfunkanbieter ausserhalb des Spitals sogenannte Mikrozellen installiert, die nicht bewilligungspflichtig sind. «Dies bringt auf dem Spitalareal etwas Entlastung, aber Mikrozellen sind nicht in der Lage, eine Basisstation zu ersetzen», erklärt Swisscom-Mediensprecherin Sabrina Hubacher. Bis zur finalen Lösung mit der bereits neu montierten Ersatzantenne und der künftigen Mitnutzung der Sunrise-Anlage, empfiehlt die Swisscom ihren Kunden, in Gebäuden über WLAN zu telefonieren («Wifi Calling»).

Michael Anderegg