Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.03.2021

«Zubi» hilft Profi-Sportlern nach der Karriere

Der Frauenfelder Pascal Zuberbühler ist nebst anderer Prominenz nun Botschafter der Dienstleistungsplattform Sportlifeone. Der ehemalige Fussball-Nationalgoalie meint zu seinem Engagement: «Das sind alles Macher, das imponiert mir. Darum bin ich gerne dabei».

 

 

Pascal Zuberbühler (50) ist nach wie vor ein sehr umtriebiger Mensch. Ja, er tanzt sogar auf verschiedenen Hochzeiten. Hauptberuflich ist er seit 2017 beim Weltfussballverband engagiert. «Zu 100 Prozent», wie er explizit betont. Daneben ist er weiterhin regelmässig als Experte beim TV-Sender Blue und auf Mandatsbasis für das Fussball-Museum in Zürich tätig. Und nun also Botschafter bei Sportlifeone: «Es freut mich besonders, dass hier auch mein Nachfolger als Nationalkeeper, Diego Benaglio, tätig ist. Er ist nach wie vor ein Freund von mir. Wir alle wollen etwas bewegen und aufzeigen, dass man nicht bis nach der Karriere warten darf, bis man den beruflichen Weg plant». Das ist «Zubis» Hauptanliegen: «Im Fussball haben wir schon vor Jahren immer darüber diskutiert, man sollte in diese Richtung etwas unternehmen. Aber die meisten haben dieses Problem immer auf die lange Bank geschoben. Das geht vor allem in dieser doch eher kompliziert gewordenen Zeit überhaupt nicht mehr».

Positiv denkender Mensch
Begeistert vom neuen Botschafter ist Martin Zinser. Der Felbener ist Geschäftsführer von Sportlifeone: «In erster Linie werden wir natürlich Zubis unheimliches Netzwerk im Fussball nutzen». Zuberbühler selber präzisiert: «Ich will aber nicht nur Profis aus dem Fussball helfen, sondern im Sport ganz allgemein. Ich habe mir das Angebot von Sportlifeone genau angeschaut. Es ist ein grossartiges Projekt. Wir helfen bereits während und nach dem Abschluss der Karriere. Als positiv denkender Mensch bin ich der Meinung, wenn man will, findet man stets eine Lösung». Tatsächlich gibt es wohl praktisch nichts, das Zuberbühler wirklich aus der Reserve locken kann. Er lacht wie immer herzlich und meint: «Ich habe schon bei vielen Vereinen – auch im Ausland – gespielt. Wer schon so oft umgezogen ist wie ich, den kann fast nichts mehr erschüttern». Weil er für ein verlängertes Wochenende mit seinen fünfjährigen Zwillingen nach St. Moritz verreist ist, ergänzt aus dem Hintergrund seine Frau Beatriz: «In 24 Jahren ist das übrigens 22 Mal vorgekommen». Logisch, dass «Zubi» schallend lacht. Gegenwärtig wohnt er im Grossraum Zürich.

Schon sehr privilegiert
Bei der Fifa kümmert sich Pascal Zuberbühler um die Ausbildung der Torhüter und ist daher enorm viel in der Welt unterwegs. Zumindest bis ihn die Pandemie ausbremste: «Wegen Corona war ich nun ein ganzes Jahr nicht im Ausland. Da habe ich total gespürt, wie enorm privilegiert ich bei meinem Wirken bin. Freue mich schon darauf, dass hoffentlich bald wieder mehr möglich ist. Genau darum ist das positive Denken für uns alle von extremer Wichtigkeit». Was das Fifa-Museum in Zürich betrifft, wagt der Frauenfelder eine Prognose: «Wir haben einige sehr gute Projekte in der Pipeline». Wie sieht er sein Amt als Botschafter von Sportlifeone? «Da will ich Vollgas geben». Sehr zur Freude von Martin Zinser: «Unser Modell findet immer mehr Anhänger. Zubi kann uns sicher helfen». 

Ruedi Stettler


Immer noch der Einzige auf der Welt
Unvergesslich ist für alle «Zubi»- Fans zweifellos die Weltmeisterschaft in Deutschland, als er ohne Gegentor blieb. Er ist bis heutige der einzige Keeper auf der Welt, dem dieses Kunststück gelang. An der WM 2006 schrieb Zuberbühler Geschichte, als er bis zum Achtelfinal (verlorenes Penaltyschiessen gegen die Ukraine, den ersten Elfmeter von Andrij Schewtschenko wehrte er sogar ab) während 390 Minuten keinen Gegentreffer hinnehmen musste. Danach kam es im Nationalteam zur Wachtablösung mit Diego Benaglio. Der Frauenfelder gewann in seiner Profikarriere sechs Meistertitel und wurde dreimal Cupsieger. Er bestritt 35 Partien in der Champions League und absolvierte 51 Länderspiele für die Schweiz.
(rs)