Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.02.2021

Industrie und Handel trotzen dem Corona-Virus

GV des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld erstmals online

Die Mitglieder des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld sind wirtschaftlich mehrheitlich gut unterwegs. Präsident Pablo Moiron rief an der virtuell abgehaltenen Mitgliederversammlung dazu auf, weiterhin innovativ und flexibel zu handeln.

 

 

Wegen Corona und dem damit verbundenen Sicherheitsabstand wurde die GV des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld (IHF) am Montagabend online abgehalten. Einen Anhaltspunkt für die Entwicklung von Industrie und Handel in der Region liefern jeweils die Vereinskennzahlen, die unter dem Strich positiv ausfallen. So war die Zahl der im IHF registrierten Firmen per Ende 2020 bei 59 Mitgliedsfirmen mit insgesamt 6430 Mitarbeitenden. Gegenüber dem Vorjahr ist dies 1 Firma mehr. Eingetreten in den IHF sind im letzten Jahr wiederum die sia Abrasives Industries AG und die Thurplus (früher Werkbetriebe Frauenfeld). Präsident Pablo Moiron: «Im Gegensatz dazu mussten wir uns wegen Aufgabe der Geschäftstätigkeit von unserem langjährigen Mitglied Tuchschmid AG verabschieden».
Unter dem Strich wuchs die Mitarbeiterzahl angesichts der neu 59 Mitgliedsfirmen um 302 Personen. Die grösste Arbeitgeberin auf dem Platz ist die Baumer Electric AG ist mit 684 Mitarbeitenden, gefolgt von der HRS Hauser Rutishauser Suter AG mit 432 Mitarbeitenden und der sia Abrasives Industries AG mit 398 Mitarbeitenden. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten stagnierte bei 25 Prozent und jener der männlichen bei 71 Prozent (Auszubildende exklusiv).
Grosses Gewicht legt der IHF traditionell auf die Nachwuchsförderung. Im vergangenen Jahr bildeten die Mitgliedsbetriebe insgesamt 278 Lehrlinge aus, was einer Erhöhung um fünf Ausbildungsplätze entspricht. Dabei haben sich die kaufmännischen Berufe im letzten Jahr um drei Ausbildungsplätze auf 64 Lehrstellen erhöht und die technischen um zwei Lehrstellen auf insgesamt 216. 

Andreas Anderegg


Ausblick optimistischer
Wie die jährliche Konjunkturumfrage bei den Mitgliedsfirmen zeigte, meldeten über 45 Prozent für 2020 einen rückläufigen Geschäftsgang. Knapp 20 Prozent weisen eine steigende Entwicklung auf und 35 Prozent eine Stagnation. Pablo Moiron: «Es ist wichtig zu beachten, dass wenige bis keine IHF-Mitglieder in den unmittelbar vom Lockdown betroffenen Branchen – beispielsweise Gastronomie, Detailhandel – arbeiten. Die meisten Firmen leiden indirekt, also über ihre Wertschöpfungsketten.»
Der Ausblick auf das Jahr 2021 fällt etwas optimistischer aus. 21 Prozent der befragten Unternehmungen erwarten einen steigenden Geschäftsgang, 53 Prozent einen unveränderten und 26 Prozent erwarten einen weiter sinkenden. Wie Präsident Moiron dazu sagte, kann mit innovativem und flexiblem Handeln viel erreicht werden – «trotz Corona».
(aa)


Bedingungen verbessern
Corona-bedingt konnten letztes Jahr nur wenige Anlässe durchgeführt werden, darunter den Tag der Frauenfelder Wirtschaft am 2. September mit dem Schweizer Eishockey-Nationaltrainer Patrick Fischer. Daneben unterstützte der IHF den Berufsfindungsprozess mit den Schulen und Bildungszentren in der Region. Ebenso beteiligten sich Mitgliedsfirmen im Projekt LIFT, indem sie Wochenarbeitsplätze für Schüler des 7./8. Schuljahres mit potenziellen Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche zur Verfügung stellten. Zudem fanden Gespräche des IHF-Vorstands mit Behörden und dem Gewerbeverein statt. Auch im neuen Vereinsjahr wird sich der Vorstand für bessere Rahmenbedingungen einsetzen. Zudem soll der Austausch mit Partnerinstitutionen, Behörden und der Stadt vorangetrieben und der Austausch unter den IHF-Mitgliedern wieder intensiviert werden.
(aa)