Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.02.2021

Sogar die Urban-Golfer müssen immer noch pausieren

Didi Keller ist zweifellos der Pionier der Urban-Golfer in der Schweiz. Der Frauenfelder ist zwar gegenwärtig ebenfalls zum Nichtstun verurteilt, hat aber das 2021 schon fast fix verplant. Wenn denn Corona etwas zulässt.

 

 

Der ehemalige Techno Polygraf Didi Keller hat seine Leidenschaft für Urban-Golf zum Beruf gemacht und ist längst Event-Organisator. Was für Anlässe sind das? Er muss schmunzeln: «Leider keine. Seit dem 12. Dezember geht gar nichts mehr. Eigentlich wären Plausch-Wettkämpfe mit bis zu fünf Personen noch möglich gewesen. Aber nur, wenn sie aus nicht mehr als zwei Haushalten stammten – gemäss BAG. Aber das wollte ja niemand». Er macht eine kurze Pause und fügt an: «Vielleicht liegt es daran, dass die Leute Angst/Respekt haben, in der Freizeit so etwas zu unternehmen. Für uns bleibt daher nur das positive Denken, dass es mit den kommenden Impfungen bald wieder etwas besser wird».

Alle haben andere Sorgen
Kellers sonstiges Metier, das Organisieren von Firmen-Events, liegt jetzt völlig brach: «Die Geschäfte haben erstens andere Sorgen und zweitens kein Platz für Fun und Spass». Ein Anlass fand im Thurgau vor der Schneebar in Hörhausen im Hochsommer am 15. August statt. Das letzte Event war bereits am 4. November in der Golf-Fabrik nahe Bern.

Projekte auf Eis gelegt
Jammern will Keller allerdings nicht: «Ich habe zum Glück noch weitere kleine Standbeine. Etwa ein Kleider-Label mit einem Zusatz-Projekt wodurch unser 3D-Drucker praktisch immer läuft». Der Geschäftsführer der Golfsession GmbH mit Sitz in Frauenfeld und sein Assistent Thomas Schiltknecht mit einem 50 Prozent-Pensum (er ist auf Kurzarbeit) sind im Home-Office. Keller spricht ein Lob an die verschiedenen Ämter aus, die er kontaktieren musste: «Sie waren sehr hilfreich und gaben breitwillig Auskunft, damit ich die nötigen Dokumente ausfüllen konnte. Auch etwas Geld ist bald gekommen. Doch im Moment verdiene ich natürlich nichts. Zum Glück kann ich auf etwas Erspartes zurückgreifen».
Keller ist in Sachen Urban-Golf ein extrem umtriebiger Mensch. Der 39-Jährige hat unzählige Vorstellungen, was man noch alles verwirklichen könnte. Aber ihm sind logischerweise im Moment die Hände gebunden: «Verschiedene Projekte mussten wir stoppen.».

Viele Pläne für 2021
Der Schweizerische X-Golfverband ist die Dachorganisation der Aktiven Urbangolfer mit Sitz in Frauenfeld, bei Didi Keller. Obwohl niemand genau weiss, wie sich die Pandemie weiter entwickelt, sind für 2021 schon zahlreiche Veranstaltungen aufgegleist. Vom 1. Mai bis anfangs Oktober sollen Anlässe der X-Golf-Meisterschaft an verschiedenen Orten stattfinden.
Am 3. Juli auch ein City-Golf-Turnier (Pro Tour Master) in Frauenfeld. Ein solcher Auftritt wäre zu Ehren von 20 Jahren The Royal Urban Golf Club Frauenfeld schon letztes Jahr fällig gewesen. «The Dude», so heisst der frickige Keller unter seinen Kollegen, will für den grössten und initiativsten Club der Schweiz auch heuer nichts unversucht lassen: «Wir möchten in der Thurgauer Kantonshauptstadt wieder einmal eine grössere Kiste auf die Beine stellen». Ebenfalls geplant ist übrigens die Europameisterschaft im Urbangolf am 17. Juli in Winterthur. Immer vorausgesetzt, Corona lässt dies zu. 

Ruedi Stettler