Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.01.2021

Agieren statt resignieren

Am Montag sind verschärfte Corona-Schutzmassnahmen in Kraft getreten

Die Verkaufsgeschäfte in Stadt und Region nutzen die verbliebenen Möglichkeiten, die sich nach der Verschärfung der Schutzmassnahmen vor dem Corona-Virus bieten. Wie eine Umfrage zeigt, sehnen aber alle das Ende der Schutzmassnahmen herbei.

 

 

Mit dem Entscheid von vergangener Woche, ab Montag alle Einkaufsgeschäfte mit Waren des nicht-täglichen Bedarfs bis Ende Februar zu schliessen, knüpfte der Bundesrat indirekt an den Lockdown an. Dieser hatte ab Mitte März letzten Jahres die Einkaufsmöglichkeiten konsequent auf ein schmales Angebot an Waren für den täglichen Bedarf reduziert. Diesmal sind die Einschränkungen weniger tiefgreifend als im März 2020, auch die Ausgangslage hat geändert. Denn nun weiss man, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist. Die Frauenfelder Woche hat mehrere Geschäfte und Betriebe besucht.

Landi Thurland
Wie Max Wellauer als Geschäftsführer der Landi Thurland in Islikon sagt, wurden letzten Samstag nach Geschäftsschluss die Regale mit jenen Verkaufsprodukten, die nicht für den täglichen Bedarf sind, mit Markierbändern abgesperrt. Dazu wurde vorab eine umfangreiche Produkte-Liste erstellt, auf der festgehalten ist, was ab Montag noch verkauft werden darf und was nicht. Im Gegensatz zum Frühling letzten Jahres dürfen diesmal Handwerker-Utensilien sowie Berufsbekleidung und -schuhe verkauft werden. «Sobald es aber in die Freizeit reingeht, ist der Verkauf verboten», sagt Max Wellauer. Allerdings dürfen diese Dinge online bestellt und abgeholt werden, wovon in grossem Umfang Gebrauch gemacht wird. Um die Abstandsregeln einzuhalten, sind am Boden die Wege durch den Landi-Laden schon seit Monaten mit Klebebändern markiert. Nicht von den Massnahmen des Bundes betroffen ist der Volg-Laden, in dem ausschliesslich Produkte für den täglichen Bedarf verkauft werden.

Boutique «numero uno»
Für Karin Pitta von der Boutique «numero uno» an der Zürcherstrasse 151 beim Rathausplatz in Frauenfeld ist die verordnete Ladenschliessung ein herber Einschnitt in ihre Tätigkeit. Sie ist darauf spezialisiert, Männern mit italienischer Mode das perfekte Outfit für jeden Anlass zu vermitteln und ist dabei auf eine persönliche Atmospähre für Verkaufsgespräche und Präsentation angewiesen. Die Alternative mit der Abholmöglichkeit stellt im Bereich Mode nicht wirklich eine Option dar. Zumal sowohl die Grösse wie auch der Schnitt passen muss. Aus diesem Grund sehnt Karin Pitta den Tag herbei, wenn die behördlichen Massnahmen aufgehoben werden und sie ihre Kundschaft wieder im Verkaufsladen bedienen kann. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, verkauft sie auch Geschenkgutscheine, die bestellt und abgeholt werden können oder die auch per Post zugestellt werden.

Habersaat AG
Einen Abholservice bietet auch das Team von Elektro Habersaat am Bankplatz 4, wo seit Montag ausschliesslich Produkte wie Batterien, Sicherungen, Glühlampen und Rasierapparate für den täglichen Gebrauch uneingeschränkt gekauft werden können. Das restliche Sortiment wie Fernseher und weitere Geräte der Unterhaltungselektronik – sie sind in den Gestellen mit einem Markierband als gesperrt gekennzeichnet – können bestellt und abgeholt werden. Bestellungen können per Mail rund um die Uhr oder telefonisch während den Ladenöffnungszeiten aufgegeben werden. Daneben stehen die Installationsabteilung und der 24-Stunden-Pikettdienst im Normalbetrieb im Einsatz.

Drogerie Wyss
Drogist Christian Wyss von der gleichnamigen Drogerie an der Zürcherstrasse unterhalb der Murgbrücke hat die Verschärfung der Schutzmassnahme zur Kenntnis genommen, allerdings treffen ihn diese nicht. «Wir sind ein Grundversorger und konnten schon im letzten Jahr durchgehend geöffnet haben. Die einzigen Schutzmassnahmen im Geschäft sind die Einhaltung der Abstandsregeln und die Maskenpflicht, aber das stellt überhaupt kein Problem dar», sagt Christian Wyss. «Und gottseidank ist auch das ganze Mitarbeiterteam vom Corona-Virus verschont geblieben, wobei wir stets grossen Wert auf überdurchschnittliche Hygienemassnahmen gelegt haben», sagt der Drogist dazu weiter.

Einkaufszentrum Passage
Wie ein Besuch im Einkaufszentrum Passage zwischen Bahnhofplatz und Grabenstrasse zeigt, sind etliche Bereiche mit Trassierband abgesperrt worden. Frei zugänglich sind der Migros Supermarkt, Migros Florissimo, Migros-Take-Away, Denner, Mobilezone, Passage Apotheke, Salt, Blumen Küng, Café Nafzger (Take Away), Melectronics (Online-Bestellung), Interdiscount (Online-Bestellung), Hairstylist Pierre, Mister Minit, V.Nails Beauty&More, Kochoptik und der Kiosk. Wegen den abgesperrten Bereichen herrscht eine etwas seltsame Stimmung im EKZ, das in Jahr 1993 als erstes Einkaufszentrum in der Stadt Frauenfeld eröffnet worden ist.

Andreas Anderegg