Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.11.2020

Borkenkäfer hinterlässt Spuren

Mitteilung des Forstamt des Kantons Thurgau

Der Borkenkäfer hat insbesondere im nordwestlichen Thurgau erneut seine Spuren hinterlassen. Die steigenden Temperaturen und längeren Trockenphasen sind für die dauerhafte Wiederbewaldung dieser Flächen eine Herausforderung.

 

 

Rund 64 000 Kubikmeter Fichtenholz sind 2020 dem Borkenkäfer im Thurgau zum Opfer gefallen. Die Winterstürme Sabine und Petra Anfang Jahr sorgten für zusätzliche Zwangsnutzungen. Der Klimawandel stellt Förster und Waldbesitzer vor die Herausforderung, heute Baumarten für den Wald zu wählen, welche in 100 Jahren mit dem Klima noch zurechtkommen sollen.
Die Fichte war jahrelang der Brotbaum der Forstwirtschaft. Gerade ihr setzt das wärmer werdende Klima in unseren Gebieten stark zu und macht sie anfällig für Schädlinge. Alternativen sind gefragt! Aber welche Baumarten sollen es in Zukunft sein? Einerseits müssen es Baumarten sein, die mit dem künftigen Klima zurechtkommen, andererseits soll der Wald auch wirtschaftlichen Funktion Rechnung tragen und Leistungen wie Biodiversität und Erholung erfüllen.
Im Gebiet Schoomet bei Eschenz wurde vom zuständigen Revierförster eine entsprechende Wiederbewaldung geplant und ausgeführt. Die Ausführung wurde anlässlich eines Schulpflanztages tatkräftig durch Schüler der Gemeinde Eschenz unterstützt. Da man nicht weiss, welche Baumarten sich in Zukunft wie gut entwickeln, wählte man verschiedene Arten aus, bei denen Hinweise bestehen, dass sie das zukünftige Klima besser ertragen können. Auf einer etwas grösseren Fläche wurden Eichen gepflanzt und gegen Wildverbiss mit einem Holzzaun geschützt. Zusätzlich wurden gruppenweise Eichen umgeben von Ahornen und Kirschbäumen gesetzt.
Auch die vorhandene Naturverjüngung wurde punktuell mit Hilfe von Einzelschützen gegen den Verbiss durch das Reh geschützt. Damit aus dieser Verjüngung in 100 Jahren ein schöner Laubmischwald entsteht, muss diese in den nächsten Jahren immer wieder gepflegt werden. Für alle Beteiligten ist wichtig, dass die Waldeigentümerin, die Bürgergemeinde Eschenz, hinter dem Projekt steht. Diese trägt auch einen Teil der Kosten.

(id)