Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.11.2020

Jetzt gilt: Maske auf in der Innenstadt

«Mit den Augen lächeln»

Discos und Tanzlokale sind zu. In Restaurants und Bars wurden strengere Massnahmen eingeführt. In Läden, in öffentlich zugänglichen Innenräumen, in Wartebereichen des öffentlichen Verkehrs sowie in Bahnhöfen und Flughäfen herrscht Maskenpflicht. Seit letztem Freitag muss nun auch in Frauenfelds Zentrum eine Maske getragen werden.

 

 

«Lächeln Sie mit den Augen» steht auf Schildern, die seit letztem Freitag in der Frauenfelder Innenstadt zu finden sind. Sie weisen freundlich auf die neue Maskenpflicht hin, die der Stadtrat – nach den Verschärfungen der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durch den Bundesrat am 28. Oktober – beschlossen hat. Diese Maskenpflicht betrifft den Bereich zwischen Promenade und Bahnhof, der die gesamte Altstadt umfasst, und verläuft der Zürcherstrasse entlang bis zum Coop Schlosspark.

An Bundesrat orientiert
Wie Stadtpräsident Anders Stokholm auf Anfrage sagt, habe man sich beim Festlegen des Gebiets, in dem eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum gelten soll, an den Vorgaben des Bundesrats orientiert. Denn neu muss auch in den Aussenbereichen von Einrichtungen sowie in belebten Fussgängerbereichen von urbanen Zentren und Dorfkernen eine Maske getragen werden. «Das trifft auf unsere Altstadt, die Promenade sowie den Bahnhofplatz und den Vorplatz des Schlossparks zu», so Stokholm. Die Maskenpflicht gilt von Montag bis Samstag, von 8 bis 20 Uhr – am Sonntag nicht.

Zusammenstehen
Neben einer Mitteilung an die Medien publizierte die Stadt in den Sozialen Medien auch einen kurzen Film zur Bekanntmachung der Maskenpflicht. Darin schlendert der Stadtpräsident, natürlich mit Maske, durch die Altstadt und erklärt die Umstände. «Die zweite Welle ist da und nun sind wir alle gefordert», sagt er darin. Er stellt auch klar, dass die geltenden Abstandsregeln durch das Tragen einer Maske nicht aufgehoben werden. Von einer offiziellen Maskenpflicht in Parks oder auf Spielplätzen sah der Stadtrat ab. Laut Stokholm bewusst: «Wir sahen diese Orte nicht als so belebt wie beispielsweise den Bahnhofplatz». Ausserdem hat der Bundesrat klar vorgegeben: Eine Maskenpflicht gilt auch in belebten Fussgängerbereichen, Parks und überall dort, wo der erforderliche Abstand im öffentlichen Raum nicht eingehalten werden kann.

Bevölkerung gespalten
Kontrolliert wird die Maskenpflicht in der Frauenfelder Innenstadt indes nicht. «Dafür haben wir gar keine Ressourcen», so Anders Stokholm. «Wir vertrauen auf die Bevölkerung und eine gewisse soziale Kontrolle», sagt er dazu weiter. Dass nicht alle von den Massnahmen begeistert sind, ist dem Stadtpräsidenten bewusst. «Von gut so bis zu absolutem Blödsinn ist in Rückmeldungen und auf den Sozialen Medien alles enthalten. Man kann also sagen, dass die Bevölkerung gespalten ist», so Stokholm. Dieser Spaltung hat sich der Stadtpräsident auch auf seinem Facebook-Profil angenommen. Dort schreibt er: «Den einen gehen die Massnahmen zu weit, den anderen greifen sie zu kurz. Vor allem aber wird es wohl die wahrgenommene Widersprüchlichkeit sein, die zu Kopfschütteln hüben wie drüben führt. Es gibt meines Erachtens aber keinen anderen Weg als diesen widersprüchlichen, sofern wir die verschiedenen Ziele aufrecht erhalten wollen.» Diese seien die Verhinderung der Überlastung des Gesundheitswesens bei gleichzeitigem Ermöglichen von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Leben so nahe an der Normalität wie möglich. «Dies wird so lange auszuhalten sein, bis bessere Zeiten eintreffen. Hoffen wir, dass diese bald kommen», so Stokholm.

Michael Anderegg