Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.10.2020

Beim Derby wurden auch Geschenke verteilt

Fussball-Spitzenreiter Frauenfeld setzte sich in der Gruppe 2 gegen das in den hinteren Regionen klassierte Wängi (10.) absolut verdient mit 3:1 (2:0) durch.

 

 

Wängis Trainer Alder nahm das 3:1-Verdikt gelassen: «Wir haben gegen eine routinierte Elf verdient verloren, weil Frauenfeld unsere Fehler brutal bestraft hat. Allerdings hatten auch wir Möglichkeiten, die wir aber nicht verwerteten. Dank unserem 2:1-Anschlusstreffer nach einer guten Stunde haben wir vermehrt die Offensive gesucht. Dadurch wurden logischerweise gewisse Räume frei und die hat der FCF gekonnt mit dem 3:1 für sich genutzt».
FCF-Coach Vintem freute sich natürlich, dass er dank einer starken Ersatzbank stets neue Kräfte einwechseln kann, ohne dass das Teamgefüge leidet: «Es ist schön, über ein so breites und ausgeglichenes Kader zu verfügen. Mit der ersten Hälfte bin ich zufrieden, da waren wir klar überlegen und hätten höher führen können. Nach der Pause haben wir etwas den Faden verloren, auch weil wir uns ob der Dominanz wohl schon zu sicher fühlten. Das 3:1 sorgte für die nötige Beruhigung».

Zwei Joker entschieden
In der sehr lebhaften ersten Halbzeit schien es noch, als würde Wängi das drei Tage zuvor knapp mit 4:3 gewonnene Cupspiel gegen Abtwil-Engelburg noch in den Knochen verspüren. Frauenfeld war deutlich überlegen und hätte höher als 2:0 führen sollen. Mit einem gepflegten Aufbau über mehrere Stationen war es meist Captain Angst, der das Mittelfeld mit einem weiten Ball auf Kälin überbrückte, welcher gekonnt auf einen Mitspieler verlängerte.
Nach dem Anschlusstreffer (64.) kam Wängi auf und der FCF wurde etwas zurück gedrängt. Trainer Vintem reagierte mutig und nahm nicht nur Torschütze Luis (63.), sondern auch das Sturmduo Kälin (71.) und Ammann (75.) vom Feld. Und er wurde durch zwei Joker belohnt. In der 85. Minute setzte sich A. Schlauri links aussen durch und seine gefühlvolle Flanke verwertete Schweingruber zum 3:1.
Eigentlich hätte Frauenfeld schon in der 9. Minute in Führung gehen müssen, als Kälin herrlich Mlinaric freispielte, dieser aber genau auf Keeper Keller zielte. Drei Minuten später fiel das 1:0 doch. In der Angriffsauslösung vertändelte Wängis hinterster Mann den Ball und Mlinaric überlobte den zu weit vor dem Kasten stehenden Gäste-Schlussmann. Zwei Minuten später vergab der FCF das 2:0 fast fahrlässig.

Bretscher im Blickfeld
Einen Schreckmoment (16.) erlebten die Einheimischen, als Bretscher einen harmlosen Ball aus den Händen fast hinter die ominöse Linie gleiten liess. Besser machte es im Angriff Kälin mit seinem Steilpass auf Ammann, welcher von hinten gelegt wurde. Luis versenkte den Freistoss aus 17 Metern sehenswert zum 2:0 (21.). Beinahe fiel auch durch ein Geschenk das 2:1, als Diaz das Leder ablenkte, aber Bretscher glänzend reagierte (24.). Wängis gefährlichste Aktionen entstanden immer dann, wenn ein stehender Ball auf das grossgewachsene Stürmer-Duo Schneider/Queetz in den Strafraum gezirkelt wurde.

Wängi übernahm das Diktat
Nach dem Tee ging Wängi vermehrt in die Offensive. Als in der 51. Minute ein Wängemer allein (wohl aus Offsideposition) auf Bretscher zu stürmte, lenkte dieser das Leder reflexschnell ab. Das 2:1 kam aber trotzdem. In der Frauenfelder Abwehr waren sich Bretscher und Pasina nicht einig und Lanker schob mühelos zum Anschlusstreffer ein. Von nun an tat sich der Spitzenreiter ungewohnt schwer. Aber ohne Folgen. Im Gegenteil. Mit einem Konter sorgten zwei Einwechselspieler für die Entscheidung. Frauenfeld bleibt auch nach sieben Runden Leader, Wängi muss sich immer mehr nach hinten vorsehen.
Den nächsten Match bestreitet Frauenfeld am Sonntag bei Schlusslicht Eschenbach, das zuletzt bei Uzwil (7.) 1:2 verlor.

Ruedi Stettler