Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.06.2020

Der Pionier der Royal-Urban-Golfer hat noch viele Ideen

Am Anfang wurden die Strassengolfer etwas belächelt, jetzt sind sie längst Kult. Als Pionier dieser Sportart gilt der Frauenfelder Didi «The Dude» Keller. Er gründete in seiner Heimatstadt den ersten Club überhaupt in der Schweiz.

 

 


Eigentlich hätte am 20. Juni in Frauenfeld das Pro Tour Masters stattfinden sollen. Doch wegen der Corona-Krise wurde auch dieser Anlass abgesagt.
Doch Didi Keller macht das Beste daraus: «Die Absage ist zwar hart, aber jetzt gibt es im 2021 etwas Grosses. Ziemlich sicher sogar ein Jubiläums-Turnier, denn der im Jahr 2000 gegründete The Royal Urban Golf Club (RUGC) in Frauenfeld hat etwas zu feiern». Heuer aber nichts unternehmen, geht nicht. Am 5. September ist der Thurgauer Kantonshauptort Austragungsort eines kleineren Turnieres, so quasi für geladene Gäste.

Grösster Club der Schweiz
Didi Keller hat es als Pionier dieses Sports geschafft, dass der RUGC nicht nur der erste hierzulande, sondern bereits der grösste und initiativste Club der Schweiz ist. «The Dude» wirkt nicht nur als Präsident des Vereins in Frauenfeld, sondern auch vom Dachverband Strassengolf Schweiz. Und er ist Importeur von Bällen aus den USA. Gibt es solche in Europa nicht?
Keller grinst: «Schon, aber die sind steinhart. Die amerikanischen sind nur ein Drittel so schwer. Sie fliegen allerdings weniger weit. Schaufenster, oder andere zerbrechliche Sachen, nehmen mit ihnen keinen Schaden mehr. Vorher wurde bei den anvisierten Objekten ab und zu ein Exemplar leicht lädiert. Jetzt nicht mehr».

Hobby zum Beruf gemacht
«Urban Golf hat Zukunft. Immer mehr normale Golfer wechseln auf die Strasse. Auch umgekehrt. Erfreulicherweise werden wir nicht mehr als spezielle Freaks angesehen, sondern werden akzeptiert», hält Keller fest.
Der ehemalige Techno Polygraf strahlt über das ganze Gesicht und man spürt seine Leidenschaft förmlich: «Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Seit ich 2016 die Golfsession GmbH mit Sitz in Frauenfeld gegründet habe, bin ich Geschäftsführer in einem 100-Prozent-Job und ich werde assistiert von Thomas Schildknecht (50 Prozent). Wir organisieren Urban-Golf-Anlässe für Firmen in der ganzen Schweiz». Das kann eine Kiesgrube, eine Fabrikhalle, ein abgelegenes Gelände, oder sonst etwas sein. Zu allem braucht es logischerweise eine Bewilligung.

Verschiedene Standbeine
Weil Urban Golf fast überall möglich ist, bekommt Keller viele Anfragen von KMU. Darum hat er mit dem Bernapark in Deisswil, 15 Minuten von Bern entfernt, eine ehemalige Kartonfabrik in eine 2500 Quadratmeter grosse «Golf-Fabrik» umgewandelt. Letztes Jahr fanden darin über 40 Anlässe statt. Heuer wegen Corona noch fast keine.
Daneben gibt es Spiel-Möglichkeiten im «House of Winterthur» und sogar im Hotel Banana City in der gleichen Stadt. «Dieses Angebot ist speziell, vom Abschlag bis zum Abendessen. Wir schlagen die Bälle praktisch im gesamten Hotel. Es ist ein fetziger Team-Event mit Spassgarantie», erklärt Keller. Besonders beliebt ist der Urban-Golf-Parcours in der Stadt Winterthur selbst, mit 6000 zahlenden Kunden in den letzten drei Jahren. Fast naheliegend, dass es mittlerweile eine Urbangolfmap gibt, wo sämtliche Schweizer Austragungsorte aufgeführt sind.

EM 2021 in der Schweiz
Pionier Didi Keller gehen die Ideen sicher nicht aus. In diesem Sommer soll ein Campus in Sursee eröffnet werden. Angebote in Interlaken und einer Zürcher Ortschaft sind in Arbeit. Weil die Weltmeisterschaft in Deutschland heuer abgesagt werden musste, freut sich der Thurgauer bereits auf 2021: «Dann findet die Europameisterschaft in der Schweiz statt. Der Austragungsort ist noch offen». Ruedi Stettler

Infos gibt es unter www.urbangolf.ch oder auch www.golfsession.ch

 

 

Der Pionier der Royal-Urban-Golfer hat noch viele Ideen

 

 

Der Pionier der Royal-Urban-Golfer hat noch viele Ideen