Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.06.2020

Schulen mit schwarzen Zahlen

Rechnungen 2019 von Primarschulgemeinde und Sekundarschulgemeinde Frauenfeld

Beide Frauenfelder Schulgemeinden schliessen das Rechnungsjahr 2019 positiv ab. Die Primarschulgemeinde verzeichnet einen Mehrertrag im Umfang von 819 000 Franken, die Sekundarschulgemeinde gar einen in der Höhe von 1,054 Mio. Franken.

 

 

Schulpräsident Andreas Wirth war sichtlich erfreut, am Sitz der Schulverwaltung gemeinsam mit Finanzchef Christian Schwarz und Markus Herzog, Abteilungsleiter Betrieb, die Jahresrechnungen 2019 präsentieren zu können. Erfreut insbesondere deshalb, weil beide Rechnungen deutlich besser ausgefallen sind als budgetiert.

Rechnung Primarschulgemeinde
Bei der Primarschulgemeinde ist das Ergebnis bei einem Volumen im Umfang von 37,2 Mio. Franken mit einem Plus von 819 000 Franken rund 716 000 besser ausgefallen als budgetiert. Dabei sind die Steuern 565 000 Franken höher als erwartet ausgefallen. Gleichzeitig waren der Personal-, Sach- und Finanzaufwand tiefer als vorgesehen. An den kantonalen Finanzausgleich musste von der Primarschulgemeinde Frauenfeld rund 1,5 Mio. Franken abgeliefert werden. Wie im Bericht zur Rechnung zu entnehmen ist, stieg die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler im Berichtsjahr mit 1994 (Vorjahr: 1983) weiter an.

Drei Tagesschul-Standorte
Ausserdem sind die Tagesschulangebote Frauenfeld (TAF) an drei Standorten (Oberwiesen, Langdorf, Huben) präsent. Die ausserfamiliäre Kinderbetreuung weist steigende Kinderzahlen aus, was die Lohnkosten und die Elternbeiträge ansteigen lässt. In einzelnen TAF sind manche Module so gut besucht, dass Wartelisten geführt werden müssen. Schwierig ist nach wie vor die Betreuung in der Ferienzeit, weil die Angebote dann teilweise zu wenig gefragt sind.

Rechnung Sekundarschulgemeinde
Die Jahresrechnung der Sekundarschulgemeinde schliesst bei einem Volumen von 28,2 Mio. Franken mit einem Mehrertrag von 1 Mio. Franken. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss mit 98 600 Franken. Das Ergebnis ist somit rund 955 000 Franken besser als erwartet ausgefallen und dies trotz Steuerfusssenkung von 35 auf 33 Prozent. Der Eingang an Steuern war rund 1,1 Mio. Franken höher als erwartet.
Unter anderem waren die Abgaben an den Finanzausgleich höher als budgetiert. So gab es einen Mehraufwand im Umfang von rund 700 000 Franken, was auf den aktuellen Schülerzahlen und der guten Steuerkraft im Vorjahr basiert. Mit gesamthaft 6,7 Mio. Franken musste die Sekundarschulgemeinde Frauenfeld mehr an den Finanzausgleich abliefern als je zuvor. Schulpräsident Andreas Wirth hofft denn auch, mit der Neuregelung dieses Finanzausgleichs künftig besser zu fahren. Aufgrund der Steuergesetzrevision bei den juristischen Personen und der Corona-Situation werden die Frauenfelder Schulen gerade wegen der Neuregelung im Finanzausgleich weiterhin stark gefordert sein.
Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler ist im letzten Jahr mit 908 (Vorjahr: 904) leicht angestiegen. Sie sind in 44 Regelklassen, in fünf Kleinklassen sowie in je eine Integrations- und Timeoutklasse eingeteilt. Eine Herausforderung beim Bilden der Klassen sind die unterschiedlichen Abgänge in weiterführende Schulen nach der zweiten Sekundarschulstufe. 

Andreas Anderegg


www.schulen-frauenfeld.ch




Sekundarschule mit Nettoverschuldung
Nach vielen Jahren mit hohen Nettoverschuldungen ist die Primarschulgemeinde seit 2018 finanziell gut unterwegs. Per Ende letzten Jahres weist sie ein Nettovermögen (Finanzvermögen minus Fremdkapital) im Umfang von 3,61 Mio. Franken aus.
Die Sekundarschulgemeinde wies bereits seit Ende 2013 ein Nettovermögen aus. Per Ende 2017 gab es gar ein Nettovermögen im Umfang von 11,25 Mio. Franken. Per Ende letzten Jahres wurde daraus allerdings eine Nettoverschuldung im Umfang von 11,306 Mio. Franken. Dies hat seinen Grund in Sanierungen von Anlagen – aktuell insbesondere in der Totalsanierung der Schulanlage Auen. Dafür werden bekanntlich 47.26 Mio. Franken aufgewendet.
Angaben zu Eigenkapital in Bestandesrechnungen sind im Übrigen häufig trügerisch. Denn Wertangaben stammen häufig aus höheren Bewertungen von Liegenschaften und Anlagen. Dieses Geld ist somit gar nicht verfügbar. Im Gegensatz dazu müssen für Kapitalschulden aber Zinsen bezahlt werden – diese sind aktuell allerdings auf einem niedrigen Niveau.

(aa)




Abstimmung am 27. September
Nachdem die für den 17. Mai vorgesehene Urnenabstimmung zu den Rechnungsabschlüssen 2019 der beiden Schulgemeinden wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, findet sie am 27. September 2020 statt (dann gibt es ohnehin einen reichbefrachteten Urnengang mit kantonalen und eidgenössischen Vorlagen). Erste Informationen zu den Schulvorlagen in Frauenfeld sind bereits jetzt auf der Website der Schulen aufgeschaltet und können so bereits vor dem Versand der Abstimmungsunterlagen eingesehen werden. Am 27. September finden auch Ersatzwahlen in die Schulbehörden statt. Für die Wahl in die Sekundarschulbehörde, die durch die Rücktritte von Denise Möller (FDP) und Marcel Bangerter (GP) notwendig geworden ist, haben sich Stefan Dähler (FDP) und Fabia Freienmuth (GP) gemeldet. Für den frei werdenden Sitz von Manuela Holzer (GP) in der Primarschulbehörde stellt sich Walter Hofstetter (CH) zur Verfügung.

(aa)