Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.06.2020

Adieu Bettenhochhaus trotz Corona

Wahrzeichen in Huben hat ausgedient

Bis zu 200 zusätzliche Spitalbetten konnten im Bettenhochhaus Frauenfeld Ende März – mitten in der Corona-Krise – kurzfristig bereitgestellt werden. Benutzt werden mussten sie freilich nie. Dies vor allem, weil sich die Fallzahlen im Kanton auf einem anhaltend tiefen Niveau bewegten. Daher kann der Rückbau nun fortgesetzt werden.

 

 

Das Bettenhochhaus des Kantonsspital Frauenfeld soll bis auf die Höhe des Neubaus zurückgebaut werden. Doch Ende März stoppten diese Pläne plötzlich. Denn Regierungsrätin Cornelia Komposch, Chefin des Kantonalen Führungsstabs, stoppte den Abbruch des Bettenhochhauses in Frauenfeld. Man erwartete eine Verschlimmerung der Corona-Pandemie. Rund 200 zusätzliche Betten wurden eingerichtet. In dem im Januar eröffneten Neubau «Horizont» wurde für den Notfall Platz für Covid-19-Patienten geschaffen. Stationäre Patienten wären dann in den Altbau verlegt worden.

Glücklicher Thurgau
Der Kanton Thurgau wurde in den letzten Monaten aber von der Corona-Pandemie in geringem Umfang erfasst. Es wurde daher nie nötig, die zusätzlichen Betten in Betrieb zu nehmen. Die Chefin des Kantonalen Führungsstabes hat nun und in Rücksprache mit dem Regierungsrat und der Spital Thurgau AG entschieden, den Rückbau des Bettenhochhauses fortzusetzen. «Wir sind dankbar, dass sich diese Option so kurzfristig realisieren liess. Noch dankbarer sind wir, dass wir nicht auf die zusätzlichen Betten angewiesen waren», sagt Cornelia Komposch. Es sei nun richtig, das Bettenhochhaus abzubrechen.

Fahrplan leicht verschoben
Das Ausräumen der Betten hat bereits begonnen. Bis zu 30 Zivilschutzangehörige der Region Frauenfeld sind im Einsatz, um alles zu demontieren und das Material zurückzuführen. Gleichzeitig habe man mit der Schadstoffsanierung an der Aussenhülle begonnen, wie Marc Kohler, CEO der Spital Thurgau AG, auf Anfrage sagt. Das Gebäude ist deshalb bereits von einem Gerüst umgeben. Spätestens am 17. Juni kann die Spital Thurgau AG wieder über das Haus verfügen und die internen Arbeiten für die Übergabe vorantreiben, damit am 1. Juli der Rückbau durch den Generalunternehmer Steiner AG begonnen werden kann. «Dann wird zuerst innen alles ausgehöhlt, ehe gegen Ende Jahr dann die nach aussen sichtbaren Abbrucharbeiten beginnen», sagt Marc Kohler weiter.

Stadt Frauenfeld zufrieden
Den Neustart des Rückbaus begrüsst auch die Stadt Frauenfeld: «Wir haben den Bezug des Bettenhochhauses angesichts der Bedrohungslage unterstützt und bedanken uns bei allen Beteiligten für den grossen Einsatz. Nun sind wir erleichtert, dass die Kapazität nicht benötigt wurde und die Weiterentwicklung des Kantonsspitals Frauenfeld in den vorgesehenen Bahnen weiter vorangetrieben werden kann», sagt Stadtpräsident Anders Stokholm.

Michael Anderegg