Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.05.2020

Gewerbe in Stadt und Region geht motiviert in den Neustart

Die schrittweisen Lockerungen der Schutzmassnahmen vor dem Corona-Virus nutzt das Gewerbe in Stadt und Region. Mit grossem Engagement wird die «Schockstarre» hinter sich gelassen, die der wochenlange Lockdown gebracht hat. Dies zeigt ein Besuch bei Gastrobetrieben, Museen und Detailhandel.

 

 

Während das Hotel Blumenstein während der ganzen Lockdown-Zeit geöffnet war, musste das dazugehörige Restaurant «Renés Steakhouse» geschlossen bleiben. Das ist seit letztem Donnerstag vorbei. «Wir wollten keine halben Sachen machen und uns gebührend vorbereiten», sagt Geschäftsführer René Wiesli auf die Frage, warum man nicht bereits am Montag, 11. Mai, geöffnet habe. Er und Partnerin Manuela von Arx sind dann auch den Umständen entsprechend mit dem ersten Wochenende zufrieden. «Am Donnerstag lief es verhalten, Freitag und Samstag waren gut», sagt Manuela von Arx. Wegen der vorgegebenen Massnahmen muss auch im Steakhouse auf gut die Hälfte der Tische verzichtet werden, drinnen und draussen. Seit der Wiedereröffnung habe es diese Woche bereits eine Anpassung der verkürzten Öffnungszeiten gegeben. «Dank dem schönen Wetter öffnen wir nun auch am Nachmittag die Gartenwirtschaft. Wir glauben, dass die Frauenfelderinnen und Frauenfelder sich freuen, wieder zusammen zu sitzen. Wenn auch mit etwas Abstand», sagt René Wiesli.

Auch Eisenbeiz wieder da
Das schöne Wetter freut Jens Renn. Er ist Gastgeber in der Eisenbeiz, die ebenfalls unter den Auflagen des Schutzkonzeptes letzte Woche wieder ihre Türen öffnete. Renn hat sowohl drinnen als auch draussen Tische entfernt, um den Abstand zwischen den Gästen zu gewährleisten. Die gemütliche Lounge muss auch geschlossen bleiben. «Ich hätte mir zwar etwas mehr Vorlaufzeit gewünscht, auch weil das Schutzkonzept teils missverständlich war», sagt Renn und ergänzt sogleich: «Aber wir sind wieder da, das ist das Wichtigste». Seine Freude überwiegt, auch wenn das Geschäft erst langsam wieder anlaufe. In der Eisenbeiz hat man die Öffnungszeiten etwas reduziert und auch beim Personal müsse man die Ressourcen schonend einsetzen. «Es liessen sich schon einige Stammgäste blicken. Das ist toll. Aber viele unserer Gäste gehören der Risikogruppe an, da ist es klar, dass noch etwas Angst vorhanden ist», sagt Renn, der derzeit immer mit Handschuhen und Mundschutz arbeitet.

Museen gut gestartet
Gut gestartet nach dem Lockdown sind auch das Kunstmuseum und das Ittinger Museum in der Kartause, die von Markus Landert geleitet werden. Zwar sind die Schutzvorschriften eine Hürde im Betriebsablauf, diese wurde aber gut gemeistert. Landert: «Am Montag, Dienstag und Mittwoch ist es zwar noch etwas zögerlich angelaufen, schon am Freitag waren es aber bereits wieder rund 50 Besucherinnen und Besucher, was doch recht gut ist», zog der Museumsdirektor am Samstag eine erste Bilanz. Auch Gerda Kühne, Dominique Wangler und Claudia Lienammer vom Besucherservice der Museen, äussern sich positiv – so wird insbesondere die Abstandsregel von den Besucherinnen und Besuchern gut eingehalten.

Restaurant Mühle: Start nach Mass
Sehr gut gestartet nach der Lockdown-Pause ist das Restaurant Mühle in der Kartause Ittingen. Der gastronomische Treffpunkt in den historischen Mauern ist seit Montag vergangener Woche wieder geöffnet – und das an sieben Tagen die Woche. Wie Vanessa Hörnlimann (Junior Chef de Service) ausserdem sagt, konnten die Schutz-
massnahmen problemlos in den Betriebsablauf eingefügt werden. Wegen des reduzierten Platzangebots durch die Massnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus kann ohne Voranmeldung kein Tisch im Restaurant oder in der Gartenwirtschaft garantiert werden (Reservationen 052 748 44 11 oder info@kartause.ch).

Bester Service bei optimalem Schutz
Zwar war «Optic 2000» eines der Fachgeschäfte, das während des Lockdowns geöffnet bleiben konnte – allerdings mit stark eingeschränkten Öffnungszeiten. Seit Montag letzter Woche ist das Team von «Optic 2000» nun aber wieder zu gewohnten Öffnungszeiten für die Kundschaft da. Plexiglas-Scheiben und Desinfektionsmittel sollen die Kundschaft schützen. Zudem trägt das Personal, wie auch alle Kunden, eine Schutzmaske. Bei Hautkontakt trägt das Team als weitere Schutzmassnahme Handschuhe. «Wir bieten unsere üblichen Dienstleistungen auf hohem Niveau an. Dies bei grösstmöglichem Schutz für beide Seiten», sagt Geschäftsleiterin Milena Catania. Da sich maximal vier Kunden gleichzeitig im Geschäft am Rathausplatz aufhalten dürfen, macht es Sinn, sich telefonisch anzumelden: «Das erleichtert die Koordination und verhindert allfällige, unnötige Wartezeiten», sagt Catania. Die üblichen Aktionen von «Optic 2000» laufen weiter. Auch Messungen, die während des Lockdowns nicht durchgeführt werden durften, sind wieder normal möglich.

«KochLust» wieder offen
Nachdem sich Andrea Schwyn und ihr Team von der «KochLust» in Thundorf während des Lockdowns auf den Abhol- und Lieferservice (Pizza) sowie Catering konzentrierten, werden seit letzten Freitag im Lokal auch Gäste bewirtet. Davor waren die Küche und der helle Saal in der top-modern umgebauten Scheune am Bach herausgeputzt worden, wobei auch Ehemann Jürg und der Nachwuchs sowie Mitarbeitende Hand anlegten. Ab sofort werden Gäste jeweils Freitag und Samstag von 17 bis 23 Uhr mit Speisen aus der kleinen, aber feinen Menükarte verwöhnt. Im Zusammenhang mit dem Social Distancing haben sich die Tischreihen zwar gelichtet – die Zahl der Sitzplätze wurde von rund 60 auf 26 reduziert - der gemütliche Rahmen in der «KochLust» freilich hat nicht gelitten. Sowohl drinnen wie draussen fühlt man sich wohl. Kurse, Seminare und Feste finden vorübergehend aber nicht statt. Wegen der reduzierten Platzzahl wird eine Reservation empfohlen (079 773 98 76).

Andreas Anderegg, Michael Anderegg

 

 

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