Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.04.2020

Bezug von Juwel in Etappen

Ins Trompetenhüsli kommt Leben – Corona-Krise verzögert Eröffnung

Ins Trompetenhüsli an der Thundorferstasse 18 zieht nach der Totalrenovation wieder Leben ein. Ende März hat Bauherr Gabriel Müller sein Architekturbüro ins geschichtsträchtige Haus verlegt. Sobald die «Füllstation» – der erste Unverpackt-Laden – und das Bistro «Hansi» den Betrieb aufnehmen, folgt das Eröffnungsfest.

 

 

Der Corona-Virus mit den Einschränkungen für das öffentliche Leben hat auch auf die Eröffnung des renovierten Trompetenhüslis Auswirkungen. Denn das für diesen Monat angekündigte Eröffnungsfest wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Dennoch kommt Leben ins Haus mit Baujahr 1563. Mit dem Verlegung seines Architekturbüros mit den vier Arbeitsplätzen vom Altweg ins Trompetenhüsli hat sich für Eigentümer Gabriel Müller ein «Traum erfüllt» – wie er sagt. «Nach rund 150 Umbauten für Kundinnen und Kunden habe ich hier etwas für mich gemacht. Das ist schon sehr speziell».

Begeisterung ungebrochen
Müllers Begeisterung für das über 450-jährige Haus, in dem ab 1880 während 76 Jahren eine Instrumentenfabrikation betrieben worden war, ist ungebrochen. Seit er das Gebäude gekauft hat, ist er mit Hingabe dabei, darin alt und neu zu verbinden. So gibt es auch eine originelle Wandverkleidung mit Zeitungen aus alter Zeit: Ein Exemplar aus dem Jahr 1914 informiert über die Mobilmachung im ersten Weltkrieg, eine Thurgauer Zeitung aus dem Jahr 1928 über die Elektrifizierung der Thurtal-Bahnlinie.
Ebenfalls an die Vergangenheit erinnern die historischen Bodenkanäle im Erdgeschoss, die bei der Renovation entdeckt wurden und die jetzt mittels Scheiben für die Besucherinnen und Besucher sichtbar gemacht sind. Wie der Bauherr zu den verwendeten Baumaterialien bei der Totalrenovation sagt, stammt alles aus Schweizer Produktion.

Ersatzteillager angelegt
Weil es gerade für alte Bauten oftmals schwierig ist, an Ersatzteile zu kommen, hat sich Gabriel Müller auch ein Ersatzteillager angelegt – «das ist meine Schatzkiste», sagt er dazu und lacht. Aktuell laufen am Haus die letzten Renovationsarbeiten – in einigen Tagen werden aber auch diese abgeschlossen sein. Dann ziehen alle Handwerker ab, «was bei vielen hier bereits jetzt schon eine gewisse Wehmut weckt. Denn sie alle arbeiten nicht nur hier, sie haben mittlerweile auch eine Verbundenheit mit diesem Haus», wie Gabriel Müller weiter sagt. 

Andreas Anderegg

 

 

Bezug von Juwel in Etappen

 

 

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