Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.02.2020

Schiffsmotoren-Technik kommt ab Sommer aus Frauenfeld

Industrie- und Handelsverein der Region Frauenfeld begeht 100-Jahr-Jubiläum

Der finnische Schiffsmotorenbauer Wärtsilä verlegt seinen Schweizer Forschungs-, Entwicklungs- und Service-Standort im Sommer von Winterthur nach Frauenfeld. Wie bei der GV des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld IHF am Montag weiter zu erfahren war, haben die 58 Mitgliedsfirmen mit über 6100 Mitarbeitenden ein schwieriges Jahr hinter sich.

 

 

Die positivste Meldung kam zum Schluss der GV des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld IHF: Stadtpräsident Anders Stokholm kündigte in seinem Grusswort den Zuzug des finnischen Schiffsmotorenbauers Wärtsilä an. Dieser verlegt seinen Schweizer Forschungs-, Entwicklungs- und Service-Standort von Winterthur nach Frauenfeld. Mit dem Umzug der Wärtsilä Services Switzerland AG per 1. Juli verbunden ist die Verlegung von 135 Arbeitsplätzen von Winterthur nach Frauenfeld. Wie der Landbote schreibt, wurde die Belegschaft am Freitag über den Umzug informiert.
Der Geschäftsverlauf bei den 58 Mitgliedsfirmen des Industrie- und Handelsverereins der Region Frauenfeld war im Jahr 2019 schlechter als erwartet. 30 Prozent hatten einen steigenden Geschäftsverlauf erwart, 49 Prozent einen ausgeglichenen und 11 Prozent einen rückläufigen. Wie Präsidend Pablo Moiron an der von rund 120 Personen besuchten GV am Montagabend im Casino sagte, meldeten am Ende aber lediglich 18 Prozent einen steigenden Geschäftsverlauf, 30 Prozent einen konstanten und 27 Prozent einen rückläufigen.
Für das Jahr 2020 fallen die Prognosen optimistischer aus, erwarten doch 53 Prozent eine Stabilisierung auf dem letztjährigen Nivau, 17 Prozent der Firmen erwarten einen steigenden Geschäftsgang und 13 Prozent einen weiteren Rückgang. Die restlichen Firmen gaben bei den Umfragen keine Rückmeldung.

Weniger Lehrlinge
Die Mitgliedsfirmen bildeten im Jahr 2019 insgesamt 273 Lehrlinge aus, was 35 Lehrlinge weniger sind als im Vorjahr. Deshalb erstaunt es nicht, dass der IHF grosse Anstrengungen zur Förderung des beruflichen Nachwuchses unternimmt. Gemäss Vorstandsmitglied Gerold Eger sind diesbezüglich der regelmässig stattfindende Dialog von Schule und Wirtschaft und der Berufswahlparcours wesentliche Faktoren.
Vorstandsmitglied Andrej Rudolf Jakovac wies seinerseits auf einen Mangel im Thurgau an Fachkräften in digitalen Bereich hin.

Pfauntsch verabschiedet
Als Vorstandsmitglieder (turnusgemäss) bestätigt wurden Gerold Eger, Andrej Rudolf Jakovac, Pablo Moiron und Willi Studer. Seinen Rücktritt nach 18 Jahren mitgeteilt hatte Joachim Pfauntsch, der jüngeren Kräften Platz machte, wie er sagte. Der Werkleiter der Zuckerfabrik Frauenfeld sprach von einer „schönen und interessanten Zeit“. Neben einem Geschenk durfte Pfauntsch von der Versammlung auch einen grossen Applaus entgegennehmen. Auf die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin in den Vorstand wurde verzichtet, weil Marita Schneider-Kuhn als Drehscheibe im Hintergrund grosse Arbeit leistet - dafür wurde sie denn auch geehrt. Im Weiteren wurden die Rechnung 2019 und das Budget 2020 einstimmig genehmigt.

Frauenfeld im Jahr 1920
Passend zum Gründungsjahr des Industrie- und Handelsvereins erinnerte Jerome Müggler, Direktor der Industrie- und Handelskammer Thurgau, an die Zeit um das Jahr 1920. Er nahm die Anwesenden mit auf eine Zeitreise und sagte, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 sei es damals keine einfache Zeit gewesen. Auch habe Frauenfeld erst durch die Stadtvereinigung im Jahr 1919 jene Grösse erlangt, die einer Hauptstadt würdig ist. Frauenfeld alleine hatte vor der Stadtvereinigung 4763 Einwohner, nach dem Zusammenschluss mit den umliegenden Ortsgemeinden dann aber 8459. Im Vergleich dazu hatte Kreuzlingen damals bereits 8200 Einwohnerinnen und Einwohner.
Für einen attraktiven musikalischen Rahmen der GV sorgten Schülerinnen und Schüler des Brückenangebots am Bildungszentrums für Technik in Frauenfeld.

Andreas Anderegg

www.ihf.ch




IHF feiert 100. Geburtstag
Der Industrie- und Handelsverein der Region Frauenfeld feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird einzig durch ein Jubiläumslogo sichtbar gemacht, auf eine Jubiläumsfeier wird verzichtet. Wie Präsident Pablo Moiron dazu bemerkte, will man den Blick nach vorne richten und nicht zurück. (aa)




Neue IHF-Mitglieder
Als Mitglieder in die Reihen des Industrie- und Handelsvereins der Region Frauenfeld aufgenommen wurden die Werkbetriebe Frauenfeld, vertreten durch Peter Wieland, sowie die sia Abrasives Industries AG, vertreten durch Olaf Simon. Die sia Abrasives Industries AG war im Vorjahr erst aus dem IHF ausgetreten. (aa)

 

 

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