Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 19.02.2020

Für die Newcomerin des Jahres bleibt «Leder»

An der vom Panathlon Club Thurgau organisierten 41. Wahlfeier zum Thurgauer Sportpreis 2020 nahmen im Pentorama in Amriswil viele illustre Gäste teil. Die Sieger hiessen Martin Fuchs (Einzel), SC Kreuzlingen (Teams), Andrina Hodel (Newcomerin) und Nick Sigg (Sportförderer).

 

 

Am Freitagabend stand Stabhochspringerin Andrina Hodel (Reckenwil bei Homburg) an der Verleihung des Sportpreis 2020 in Amriswil als Newcomerin des Jahres im Rampenlicht. Zu Recht. Das noch nicht 20-jährige Mitglied des LC Frauenfeld rangierte 2019 in der U20-Weltbestenliste mit 4,36 Metern auf Platz vier. Zudem war sie Dritte an den Schweizer Meisterschaften und Hallen-Vizemeisterin.
Am Sonntag kam für die junge Thurgauerin der Einsatz an den Schweizer Meisterschaften in St. Gallen. Mit dem Ziel, nach Silber im Vorjahr wieder eine Medaille zu gewinnen. Es gab aber nur «Leder»: «Ich bin 4. geworden mit einer Höhe von 4,10, was nicht dem entspricht, was ich erhofft hatte. Körperlich war ich ein wenig angeschlagen. Sehe das aber nicht als Ausrede oder Grund, dass es nicht höher ging. Der Sprung auf 4,20 war knapp misslungen».
Als Positives nimmt sie aus St. Gallen mit: «Ich habe technisch Fortschritte gemacht, die auf kurzem Anlauf schon gut umsetzbar sind. Jedoch stimmt aus dem langen Anlauf noch nicht alles zusammen. Dafür braucht es mehr Routine und Sicherheit. Nun freue ich mich auf meinen letzten Wettkampf in Frankreich am Samstag». Im Juni schliesst Andrina Hodel die Kantonsschule ab und dann ist Vieles ungewiss. Eines ist aber klar: «An der Europameisterschaft in Paris starte ich erstmals bei der Elite, darauf freue ich mich sehr».

Martin Fuchs vor Stefan Küng
Nach seinen herausragenden Leistungen war es naheliegend, dass der Springreiter Martin Fuchs seinen Titel wohl verteidigen würde. Das gelang dem Wängener Europameister sicher. Allerdings weilt er gegenwärtig in den USA und wurde von seinem früher ebenfalls bestbekannten Onkel Markus Fuchs vertreten. Auf Platz zwei folgt Stefan Küng. Der Frauenfelder Radprofi wurde in Weinfelden erneut Schweizer Meister im Zeitfahren und holte an der Strassen-WM Bronze. Wie verläuft sein Formaufbau in diesem Winter? Er lacht: «Bis jetzt war es ja noch gar nie richtig Winter. Es läuft alles bestens».

Catherine Debrunner wieder da
Weil sich Catherine Debrunner (2010 war sie die Thurgauer Newcomerin) zwei Jahre lang voll auf ihren Studien-Abschluss konzentrierte, hörte man von der Mettendorfer Para-Leichtathletin wenig. Dann stieg die Primarlehrerin im 2019 wieder ins Wettkampf-Geschehen ein. Und wie. An der Weltmeisterschaft in Dubai gab es für sie Gold über 400 und Silber über 800 Meter. Damit schaffte die bald 25-Jährige auch einen Quotenplatz für die Paralympics in Tokio. Ist das ihr Hauptziel für 2020? «Ja sicher. Natürlich hoffe ich diese Leistungen in Japan bestätigen zu können». Bei den Teams setzten sich die Kreuzlinger Wasserballer vor Volley Amriswil und dem HC Thurgau durch.

Marcel Hug als Laudator
Der Pfyner Marcel Hug hat die ehemalige Thurgauer Sportlerwahl (neu Thurgauer Sportpreis) mehrfach dominiert. Darum wurde er zur Sportlegende erklärt und kann an der Wahl nicht mehr teilnehmen. Er ist allerdings in Amriswil immer ein gern gesehener Gast. Diesmal hielt er gar die Laudatio für den Sportförderer Nick Sigg (Frasnacht). Der OK-Präsident von «Weltklasse am See» in Arbon erhielt viel Lob von Hug: «Der Anlass war immer hervorragend organisiert. Die ultraschnelle Bahn im Stacherholz hat schon unzählige Weltrekorde hervorgebracht. Arbon war zweifellos auch ein Meilenstein in meiner Karriere». 

Ruedi Stettler