Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.01.2020

Interview mit Roger Jung, Gemeindepräsident von Gachnang

Sie sind seit acht Monaten im Amt. Wie ist Ihre Bilanz?

 

 

Nach Plan läuft es in allen Belangen, die mit dem Budget 2020 zusammenhängen. Demnach können wir zum Beispiel mit der Ortsdurchfahrt Islikon wie geplant fortfahren. Die grössten Kundennutzen nach der Umsetzung werden die höhere Verkehrs- und Versorgungssicherheit sein. Ebenso kann unsere neue Homepage bald aufgeschaltet werden. Sie entspricht den heutigen technischen Anforderungen und die Suchfunktion ist benutzerfreundlicher. Ausserdem sind wir aktuell dabei, die Strassenzustände aufzunehmen, um die entsprechenden Sanierungskosten abzuschätzen und einzuplanen. Weiter wurde der generelle Wasserversorgungsplan überarbeitet. Auch die Ortsplanrevision steht an. Darin enthalten ist zum Beispiel die Überarbeitung des Zonenplans, der letztmals im Jahr 2004 revidiert wurde.

Was war nach Ihrem Amtsantritt die grösste Herausforderung bei der Einarbeitung?
Es ist eine Herausforderung, die wichtigen Geschäftsfälle zu (er-)kennen und sich darauf zu konzentrieren. Eine grosse Hilfe war dabei die Amts­übergabe und vorgängige Einarbeitung mit dem ehemaligen Gemeindepräsidenten. Ebenso hilfreich sind die Erfahrungen und Fachkenntnisse der bisherigen Gemeinderatskolleginnen und Kollegen sowie des Personals. Eine weitere Vereinfachung ist die neue elektronische Geschäftsverwaltung, die Einblick in die nötigen Geschäfte erlaubt und zusätzliche Struktur in der täglichen Arbeit gibt.

Wie erleben Sie den Austausch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern?
Den Austausch nehme ich als sehr offen und wohlwollend wahr. Ich schätze zudem die Kritik, die ich entgegennehmen darf. Einmal erklärte mir ein treuer Leser unserer Tegelbachzytig, dass ich zu viel «Fachchinesisch» verwende, und gab mir dazu entsprechende Beispiele. Die Kritik konnte ich nachvollziehen, weshalb ich mich auch bedankte. Ich bemühe mich, allgemein verständlicher zu schreiben.

Sie sagten vor der Wahl, dass Sie in der Gemeinde etwas bewirken möchten. Was ist das konkret, und wie möchten Sie Ihre Ziele erreichen?
Ein Kernpunkt ist das allgemeine Funktionieren unserer Gemeinde auf allen Ebenen und über die Gemeindegrenze hinaus. Basis dazu ist eine respektvolle, sachbezogene und zielstrebige Zusammenarbeit mit Blick in die Zukunft. Gepaart mit unserer Freude an der Gemeindearbeit. Damit wird vieles bewirkt.

Was würden Sie im Dorf gerne ändern, wenn es keine finanziellen oder andere Einschränkungen gäbe?
Wenn ich frei wünschen könnte, wären das Badegelegenheiten im Dorf, zum Beispiel beim Tegelbach oder bei den Weihern, ein Vitaparcours, mehr Spazierwege für Kinderwägen etc. Oder dass wir unseren eigenen Strom produzieren könnten. Schön wäre auch ein futuristischer ÖV, mit dem man in wenigen Minuten zum Beispiel in Zürich oder Weinfelden wäre.

Was schätzen Sie persönlich am Leben in Gachnang?
Das Ländliche in Kombination mit der Nähe zur Stadt. Die allgemein gute Stimmung. Und der Sinn für das Lösungsorientierte – sprich die Menschen.

Herzlichen Dank für das Gespräch.
Miriam Waldvogel