Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 15.01.2020

Das Spital für die Zukunft

Der Spitalneubau in Frauenfeld ist ein Meilenstein der Gesundheitsversorgung

Mit dem Neubau «Horizont» setzt das Kantonsspital Frauenfeld neue Akzente in der Medizin und der Pflege – die hohe Qualität und die Effizienz können weiter gesteigert werden. Zudem können Patienten mit einer Krebserkrankung nun auch in Frauenfeld mit einer Strahlentherapie behandelt werden, wo es neu auch eine Station für Patienten mit der Nebendiagnose «Demenz» gibt. Am Samstag findet ein Tag der offenen Tür statt.

 

 

Vor dem Tag der offenen Tür informierten Marc Kohler, CEO Spital Thurgau AG, Spitaldirektor Norbert Vetterli, der Ärztliche Spitaldirektor Stefan Duewell sowie Pflegedirektorin Doris Rathgeb am Dienstag über den Spitalneubau mit 164 Zimmern, davon 134 Doppel- und 30 Einzelzimmer. Sieben Jahre nach dem Start der ersten Planungen steht der Bezug des Gebäudes (Ende Februar/Anfang März) nun kurz bevor. Dieses kann mit Gesamtkosten im Umfang von 251 Mio. Franken deutlich unter den budgetierten 278 Mio. Franken abgerechnet werden. Im Anschluss an die Information wurde auf einem Rundgang ein Einblick in die zahlreichen kundenorientierten Neuerungen am Kantonsspital vermittelt, dessen Kapazität von 270 auf 300 Betten erhöht wurde (davon stehen 30 Betten wegen den Umbauarbeiten im Altbau allerdings noch nicht zur Verfügung).

Modernste Grundversorgung
Der Neubau bietet einem starken Team aus medizinischen Spezialisten und Pflegenden die Infrastruktur für eine breit abgestützte, moderne medizinische Grundversorgung von Patientinnen und Patienten. Mit der hochwertigen Infrastruktur und den Möglichkeiten für eine schnelle Diagnostik wird das Kantonsspital Frauenfeld eine noch attraktivere Arbeits- und Ausbildungsstätte für ärztliches Personal und Pflegende.

Mehr Zeit für Patienten
Im neuen Bettenhaus sind neben den Patientenzimmern auch jene Räume grosszügig und ansprechend gestaltet, in denen das medizinische Personal arbeitet – vom Besprechungszimmer bis zum Operationssaal. Das Arbeiten wird für das ärztliche Personal und die Pflegenden funktionaler. Alle Arbeitsräume sind zentral angeordnet und die Besprechungszimmer befinden sich direkt auf den Bettenstationen, so dass sich die Wege deutlich verkürzen. Moderne Planungsinstrumente vereinfachen administrative Tätigkeiten.

Neues Pflegemodell
Für die Pflegenden wird im neuen Haus ein neues Pflegemodell eingeführt, und modernste Technik – Laptop und Pflegematerial direkt auf dem Pflegewagen – ermöglicht es, administrative Arbeiten direkt vor Ort beim Patienten zu erledigen. «Dank dieser Neuerungen reduziert sich der Aufwand für die Administration», freut sich Doris Rathgeb, Pflegedirektorin des Kantonsspitals Frauenfeld. «Dadurch werden sich die Pflegenden noch umfassender um die Patienten kümmern können.»

Neu auch Bestrahlungen
Am Kantonsspital Frauenfeld können neu auch Bestrahlungen von Patientinnen und Patienten mit Krebskrankheiten durchgeführt werden (Radiotherapie). Bisher mussten diese Personen für die Bestrahlungstherapie nach Münsterlingen oder anderswohin fahren. Weil eine solche Behandlung oft mehrere Wochen dauert und täglich erfolgen muss, war das für die Patientinnen und Patienten bisher sehr aufwendig. Nun können sie sich nahe bei ihrem Wohnort behandeln lassen.

Station für demenzkranke Personen
Eine deutliche Verbesserung bietet das Spital bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit der Nebendiagnose Demenz. Neu werden diese Personen auf einer Station hospitalisiert, die eigens für Demenzkranke geschaffen wurde. Bisher werden demenzkranke Patienten, wenn sie beispielsweise an einer Lungenentzündung erkranken, auf einer normalen Station gepflegt. Dies gestaltet sich oft schwierig, weil demente Menschen besondere Bedürfnisse haben. Denn sie können sich in einer unbekannten Umgebung kaum orientieren und haben oft einen starken Bewegungsdrang. Die Station für Demenzkranke kommt diesen Bedürfnissen entgegen: Die Verbindungswege und Aufenthaltsräume sind ohne Sackgassen konzipiert und es besteht die Möglichkeit, die Patientinnen und Patienten so zu überwachen, dass sie sich nicht ausserhalb der Station verirren. Zudem ist das Pflegepersonal speziell für die Betreuung von demenzkranken Menschen geschult.

Ein Meilenstein
«Die Demenzstation ist ein Meilenstein für die medizinische Versorgung von demenzkranken Menschen in unserer Region», sagt Stefan Duewell, Ärztlicher Direktor des Kantonsspitals Frauenfeld. «Für Demenzkranke und ihre Angehörigen ist ein Spitalaufenthalt oft besonders belastend – mit der Demenzstation können wir dazu beitragen, diese Belastung zu reduzieren und die Betreuung der Betroffenen zu verbessern.»

Der Neubau ist so konzipiert, dass sich alle Patienten und Besucher schnell im Gebäude zurechtfinden. Im Eingangsbereich befindet sich zentral der Empfang, die Räume für weitergehende Untersuchungen sind grösstenteils ebenfalls dort angesiedelt. Mit dem Neubau bietet das Kantonsspital Frauenfeld den Patientinnen und Patienten ein auf die Zukunft ausgerichtetes, modernes Zentrumsspital in ihrer Nähe, damit sie in ihrem gewohnten Umfeld behandelt und betreut werden können.
Die gesamten Bauarbeiten beim Kantonsspital Frauenfeld inklusive Teilabbruch des alten Bettenturms sowie Umbau der verbleibenden drei Geschosse wird im Jahr 2022 abgeschlossen werden. 70 Prozent aller Arbeiten konnten übrigens im Thurgau vergeben werden.

Andreas Anderegg

www.stgag.ch/horizont




Spital Thurgau AG auf einen Blick:
Die Spital Thurgau AG versorgt die Bevölkerung des Thurgaus und angrenzende Gebiete mit dem gesamten Spektrum an hochwertigen ambulanten und stationären Leistungen der erweiterten Grundversorgung. Dies in zwei öffentlichen Zentrumsspitälern – Frauenfeld und Münsterlingen – mit zahlreichen ambulanten Zentren und jeweils einer Notfallstation mit integrierter Notfallpraxis. Zur Spital Thurgau AG gehören ausserdem die Psychiatrischen Dienste Thurgau, eine Rehaklinik sowie einem Pflegeheim. Die Spital Thurgau AG betreibt zudem drei ambulante Praxiszentren, sowie total drei Radiologie-Institute. Per 31. Dezember 2018 zählte die Spital Thurgau AG insgesamt 3902 Mitarbeitende (in Vollzeitstellen gerechnet), davon 543 Ärzte, und weist einen Umsatz von 547 Mio. Franken aus. Die Patienten sind zu 85,2 Prozent grundversichert, 11,2 Prozent halbprivat und 3,6 Prozent privat versichert. Die Spital Thurgau AG gehört zur thurmed-Gruppe, in der weitere medizinische Dienstleistungen angeboten werden, vor allem in den Bereichen Radiologie, Pathologie und Pharmazie. (mgt)




Tag der offenen Tür am 18. Januar:
Kurz vor der Eröffnung respektive dem Bezug des Neubaus «Horizont» erhält die Bevölkerung die Gelegenheit, die modernen Räumlichkeiten des Kantonsspitals zu besichtigen. Am Samstag, 18. Januar 2020, findet von 9 bis 15 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Auf einem Rundgang durch den Neubau werden spannende Einblicke gewährt. Unter anderem in die angenehmen und schönen Zweibett- und Privatzimmer, in die Operationssäle mit modernster Technik und Infrastruktur sowie in den Gebärsaal (mit 3D-Ultraschall für den optimalen Start des Kindes). Einblicke gibt’s zudem in die Wochenbettstation mit Phantombabybauch (so fühlt «Man(n)» sich schwanger), in die vielseitige medizinische Diagnostik, in die funktional optimierte Physio- und Ergotherapie mit Gleichgewichtstest sowie in die Strahlentherapie (neu für die Region Frauenfeld).
Für die Anreise zum Kantonsspital in Huben wird empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen (Bushaltestelle Kantonsspital Frauenfeld). Die Anfahrt in der Zone 921 Frauenfeld ist mit dem Ostwindticket am 18. Januar 2020 kostenlos. Das Ticket kann ausgedruckt oder elektronisch vorgewiesen werden. Für den Individualverkehr gibt es vor Ort keine Parkiermöglichkeiten. Parkplätze mit direktem Shuttle zum Kantonsspital werden ausschliesslich auf der Grossen Allmend angeboten. (aa)









 

 

Das Spital für die Zukunft

 

 

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