Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.12.2019

Ausbau um acht Meter

Die Turnfabrik an der Hummelstrasse platzt aus allen Nähten

Die Verantwortlichen der Turnfabrik Frauenfeld machen Nägel mit Köpfen und haben an der Medienkonferenz vom Montagabend aufgezeigt, wieso ein Ausbau um acht Meter dringend nötig ist.

 

 

Diese Erweiterung um acht Meter in östlicher Richtung verursacht Total-kosten von 875 000 Franken, 200 000 davon für neue Geräte. Der Spatenstich ist für April 2020 vorgesehen. Die Aufnahme des Turnbetriebs erfolgt im
August und die Einweihung ist auf den Herbst 2020 datiert. Dieser Anbau wird 2,5 Meter höher als das bestehende
Gebäude.
Beschäftigt man sich noch etwas weiter mit Zahlen, wird schnell klar, warum man dieses Vorhaben unterstützen muss. Die Mitgliederentwicklung der Turnfabrik Frauenfeld ist frappant. 2013 nutzten 128 Turnerinnen und Turner unter 16 Jahren diese Anlage, 2018 sind es bereits 165. Logisch, dass deshalb auch die Stellenprozente der Trainer angepasst werden mussten von 80 (2013) auf 310.
Diese Investitionen in qualifiziertes Fachpersonal zeigten bereits deutliche Auswirkungen. Seit 2013 glänzte die Turnfabrik mit Medaillengewinnen an Schweizer Meisterschaften und an Eidgenössischen Turnfesten gleich mehrfach. Insgesamt gab es zehn Gold-, zwölf Silber- und neun Bronzemedaillen.

Ruedi Stettler





Projekt Turnfabrik Plus bietet viel Mehrwert

Das Motto zum Erweiterungsbau der Turnfabrik Frauenfeld lautet: Mehr Raum, mehr Sicherheit, mehr Qualität.

An der Medienorientierung am Montagabend erklärten Walter Guntersweiler als Präsident Stiftung Turnfabrik und Roger Zuber als Präsident Verein Turnfabrik, warum ein Ausbau dringend nötig ist. «Die Turnfabrik ist eigentlich konzipiert für 50 Personen, meist sind aber über 75 in der Halle», hält Zuber fest. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherheit, die durch eine optimierte Geräteanordnung deutlich verbessert wird.
Die Erweiterung um acht Meter ist auch daher angebracht, weil pro Tag zwischen 13 und 20 Uhr sicher 100 Kinder in der Halle üben. Auch von 17 bis 20 Uhr herrscht grosser Andrang. «Es gibt fast kein Zeitfenster, das offen ist. Auch die Nachmittage sind immer öfters belegt», sagt Zuber. In der Turnfabrik bewegen sich viermal pro Woche am Morgen die Fliz-Kidz, der Do-Sport und der Family-Sunday sind ebenso beliebt. Zudem bevölkern andere Turnvereine am Montag, Mittwoch und Freitag die Turnfabrik.

Spitze in der Turnfabrik
Die Mitglieder der Turnfabrik haben im Kunst- und Geräteturnen zahlreiche Erfolge gefeiert. «Speziell heuer war ein absolutes Top-Jahr», strahlt Zuber. Walter Guntersweiler betont: «Spitzen-Kunstturnen im Thurgau ist eigentlich nur noch bei uns möglich. Schon deshalb brauchen wir eine bessere Infrastruktur, damit erhöhen sich zudem die Chancen auf weitere Erfolge». Vor allem die Schaukelringe können beim Ausbau optimal platziert werden. Weil das Reck von Frauen und Männern immer mehr genutzt wird, ist auch hier eine neue Anordnung fast zwingend. «Mit Turnfabrik Plus ist eine Optimierung von gleich verschiedenen Geräten möglich», freut sich Zuber schon jetzt. Bisher sind zwar kleinere Wettkämpfe an der Hummelstrasse möglich, doch bei grösseren Anlässen muss man in andere Lokalitäten ausweichen.

Baueingabe im Dezember
«Weil der Baurechts-Ausbau von der Stadt Frauenfeld bereits bewilligt ist, wollen wir zügig vorwärts machen. Die Baueingabe soll noch in diesem Dezember erfolgen. Nach dem Spatenstich im April möchten wir vor allem in den Sommerferien mit viel Fronarbeit den Innenausbau voran treiben», gibt Gunterweiler ein hohes Tempo vor.
Die Kosten von insgesamt 875 000 Franken werden durch einen Bankkredit von 325 000 Franken etwas abgefedert. Zudem hat am Samstag der Thurgauer Turnverband an seiner Abgeordnetenversammlung mit 210 zu 8 Stimmen Ja gesagt zu einem Beitrag von 100 000 Franken. Natürlich möchte man auch mit Sponsoren und Gönnern Geld generieren. So etwa am 7. März bei einem Handstand-Lauf.
Dass die Turnfabrik viel Wertschätzung geniesst, zeigen auch die mehr als 10 000 Besucher, welche die Webseite monatlich anklicken.

Ruedi Stettler





Zwei Botschafter
Als einer von verschiedenen Botschaftern hat Stadtpräsident Anders Stokholm eine logische Erklärung, warum eine Erweiterung der Anlage dringend nötig ist: «Die Turnfabrik platzt bereits aus allen Nähten und die Nachfrage wächst stetig. Darum haben wir seitens der Stadt Frauenfeld das Engagement der Turnfabrik in diesem Jahr mit dem Anerkennungspreis gewürdigt».
Auch die Fussball spielende Gemeinderatspräsidentin Severine Hänni findet nur lobende Worte: «Die Turnfabrik Plus optimiert die Trainingsbedingungen für Breiten- und Spitzensport». (rs)