Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.10.2019

Rüben-Route hat Potenzial

Anfuhr der Zuckerrüben zur Zuckerfabrik ist anspruchsvoll

Die Anfuhr der Zuckerrüben zur Zuckerfabrik Frauenfeld wird in diesem Jahr von Baustellen beeinträchtigt. Die Transportfahrzeuge aus Osten nutzen dabei eine Route, die Potenzial hat, die Zürcherstrasse Ost generell vom Durchgangsverkehr etwas zu entlasten.

 

 

Am letzten Samstag wurde in der Zuckerfabrik Frauenfeld (ZFF) plange-mäss die Verarbeitung der Biorüben abgeschlossen – diese erfolgt aus technischen Gründen jeweils vor der Verarbeitung der «normalen» Zuckerrüben. Wie ZFF-Werkleiter Joachim Pfauntsch auf Anfrage sagte, konnte danach die Verarbeitung der herkömmlichen Rüben aus technischen Gründen nicht so schnell hochgefahren werden wie ge-plant – «nun läuft es aber». Gesamthaft werden in diesem Jahr in Frauenfeld voraussichtlich rund 815 000 Tonnen Rüben verarbeitet.

Anlieferung auf der Strasse
Im Gegensatz zu den Biorüben, die zu einem grossen Teil per Bahn angeliefert werden, kommen die herkömmlichen Zuckerrüben per Strassentransport in die Zuckerfabrik. In diesem Zusammenhang wurde letztes Jahr die Transportorganisation Frauenfeld gegründet. Sie hat zum Zweck, durch Verbund und Koordination aller im Umfeld von Frauenfeld beteiligten Rüben-Transportgruppen eine rationelle Transportorganisation zu organisieren. Zudem sollen die Belastungen der Bevölkerung reduziert werden.

Baustellen
Dieses Jahr ist der Rübentransport auf der Strasse wegen den Baustellen auf dem Stadtgebiet besonders anspruchsvoll – insgesamt rund ein Dutzend Bauplätze im Tiefbau sind auf der Website der Stadt aufgeführt. Etliche davon tangieren den Rübentransport erheblich, darunter jene beim Feuerwehrdepot. Damit verbunden werden aus Richtung Süden ausschliesslich an Montagen Rüben angeliefert – insgesamt 1600 Tonnen pro Tag. Eine Alternativ-Route aus Richtung Süden gibt es nicht (der Weg über Gerlikon eignet sich wegen des grossen Gefälles nicht für die Anfuhr).

Spezielle Routen
Für die Rübenanlieferung aus Osten gibt’s seit Jahren eine Route von Felben-Wellhausen via Römerstrasse – Langfeldstrasse – Juchstrasse – Langdorfstrasse über die Grosse Allmend – Polygonstrasse – Militärstrasse – Thurstrasse – Hummelstrasse – Im Häfeler in Richtung Tankstelle/Servicecenter A7 West – Schaffhauserstrasse und Weststrasse zur Zuckerfabrik (diese Route wird wegen Truppen-übungen jeweils temporär umgeleitet).

Alternative zur Zürcherstrasse
Diese Strassenverbindung hat gleichzeitig das Potenzial, die Zürcherstrasse Ost vom Verkehr mehr zu entlasten, als sie es heute tut – und gleichzeitig den Osten und Norden von Frauenfeld direkt zu verbinden. Den Weg via Schweizerhof-Kreisel und Schaffhauserplatz könnten sich somit viele ersparen. Dazu müsste aber der Bund seine Einwilligung für eine ganzjährige Durchfahrt für den gesamten Individualverkehr –Armeeübungen ausgenommen – geben.
Dabei gibt es allerdings schon heute eine direkte Verbindung zwischen Osten und Norden (ausserhalb der Schiesszeiten) – via Langdorfstrasse und Breitenstrasse zur Militärstrasse und dann zur Thurstrasse. Aktiv bewerben will man diese Strassenverbindung aber nicht, wie Stadtingenieur Thomas Müller dazu sagt: «Wir signalisieren grundsätzlich keine permanenten Ausweichrouten durch die Stadt.»

Fahrzeuge in gutem Zustand
Wie bei der Verkehrspolizei zu erfahren war, gab es in den letzten Jahren nur geringfügige Probleme im Zusammenhang mit Rübentransporten. Michael Roth vom Mediendienst der Kantonspolizei wies dazu auf vereinzelte Rüben auf der Strasse hin, die von Ladebrücken gefallen waren, sowie auf leichte Verkehrsbehinderungen in Stosszeiten. Ausserdem gab es vereinzelt Defekte an Fahrzeugen wie ein Achsbruch. «In der Regel sind die Fahrzeuge in einem guten Zustand und müssen äusserst selten beanstandet werden», sagte Roth weiter.

Autofahrer sensibilisieren
Mit dem Ziel, die Rübentransporte sicherer zu machen, hat der Schweizersiche Verband der Zuckerrübenpflanzer in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei, den Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld, den Verladestationen sowie der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft auch eine Sicherheitskampagne lanciert. Dabei wird den Automobilisten für die Geduld gedankt und zugleich werden sie von riskanten Überholmanövern abgehalten. 

Andreas Anderegg