Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.08.2019

Minigolf sucht Pächter

Susi und Willi Mock sind auf der Zielgeraden

Die Pläne von Willi und Susi Mock, die Minigolf-Anlage bei der Festhalle Rüegerholz zu verkaufen, wurden revidiert. Neu kann die Freizeit-Anlage mit Restaurant auch gepachtet werden, wie die Eigentümer auf Anfrage sagen.

 

 

Der Grund für die geänderten Absichten liegt in der Schwierigkeit, die Anlage zu verkaufen. Willi Mock: «Nachdem wir trotz zahlreichen interessanten Kontakten keinen Käufer gefunden haben, wollen wir nun vorwärts machen. Deshalb sind wir bereit, die Anlage zu behalten und sie lediglich zu verpachten.» Dabei läuft die Freizeitanlage recht gut, wie der Besucheraufmarsch an diesem Morgen zeigt.
Susi und Willi Mock hatten damals in der «Tierwelt» das Inserat zur Übernahme der Minigolf-Anlage in Frauenfeld gesehen und sie im 2005 erworben. Damit nahm der gelernte Landwirt zum zweiten Mal einen radikalen Berufswechsel vor. Denn davor hatte der Gastgeber im Minigolf zusammen mit seiner Partnerin – sie ist gelernte Bäuerin – im Weinland während 25 Jahren eine Milchzentrale geführt. «Es ist jetzt mit dem Erreichen des 65. Altersjahrs für mich einfach Zeit, kürzer zu treten», fasst Willi Mock zusammen. Ähnlich verhält es sich bei Gattin Susi, die zwei Jahre jünger ist.
Wohnhaft sind die beiden Inhaber der Minigolf-Anlage in der benachbarten Liegenschaft der Altpfadfinder, wo sie auch die Hauswartung innehaben. Falls sich ein Pächter findet, der sowohl die Minigolf-Anlage wie auch die Wohnung im Pfadiheim übernehmen will, werden Mocks umziehen – «andernfalls bleiben wir, denn es gefällt uns hier sehr gut», sagt Willi Mock dazu.

Bekannt für Käsespezialitäten
In den vergangenen 14 Jahren haben sich Mocks nicht nur als versierte Anlagenbetreiber erwiesen, sondern das Restaurant mit den 45 Plätzen sowie weiteren drei Dutzend im Freien zu einem beliebten Treffpunkt für Liebhaber von Käse- und Fleisch-Spezialitäten gemacht. Vor allem die vielfältigen Fondues finden weit über die Stadtgrenzen hinaus Anklang. Die Mischung von Minigolf-Freizeitspass und attraktivem kulinarischen Angebot im gemütlichen Lokal ist denn auch das Erfolgsrezept des Betriebs. Deshalb kommen viele Gäste auch dann, wenn das Wetter für ein Minigolf-Spiel zu schlecht ist.

Stattliche Investitionen
Seit Mocks die Minigolf-Anlage übernommen haben, investierten sie einen satten sechsstelligen Betrag in die Infrastruktur. Zu den grösseren Brocken zählen hierbei die Dachsanierung beim Restaurant sowie der Bau einer Kühlzelle. Wegen des guten Zustands der Anlage sind die Inhaber denn auch zuversichtlich, zeitnah eine Mieterin oder einen Mieter zu finden. Hierbei kommt eine Abtrennung von Restaurant und Minigolf-Anlage übrigens nicht in Frage – die beiden Bereiche sind zu stark miteinander verflochten.

Baurecht läuft bis 2026
Erstellt wurde die Minigolf-Anlage einst im Baurecht auf einem rund 3000 Quadratmeter grossen Grundstück in der öffentlichen Zone, das der Stadt gehört. Wie Stadtrat Fabrizio Hugentobler auf Anfrage sagt, läuft der Baurechtsvertrag im Jahr 2026 aus und die Stadt will alle Optionen für eine allfällige Neugestaltung dieses Areals offen lassen.
Aktuell gibt es ein knappes Dutzend Interessenten zur Übernahme des Betriebs – «darunter zwei bis drei konkrete», sagt Willi Mock dazu. Somit werden die Bälle in der Minigolf-Anlage im Rüegerholz voraussichtlich auch die kommenden sieben Jahre noch rollen. 

Andreas Anderegg

 

 

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