Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 22.05.2019

Tür an Tür

Nachbarn sind wie Familienmitglieder – man kann sie sich nicht aussuchen. Man kann Glück haben und sich bestens verstehen. Oder Pech und die Nachbarschaft wird zum Streitfall. Zu hohe Hecken, zu naher Anbau, zu viel Zigarettenqualm, zu lautes Kindergeschrei, zu helle Weihnachtsbeleuchtung – wenn Menschen auf engem Raum zusammentreffen, prallen zwangsläufig unterschiedliche Lebensstile aufeinander.

 

 

Laut einer Umfrage des Schweizerischen Dachverbandes Mediation haben Nachbarschaftskonflikte in den letzten Jahren zugenommen. Dabei können sich schon ein paar einfache Tipps positiv auf die Nachbarschaft auswirken.
Miteinander reden: Die Grundregel jedes Konflikts hilft auch bei einem Nachbarschaftsstreit. Bevor man die Hausverwaltung oder gar die Polizei einschaltet, sollte man das Gespräch suchen. Unter Umständen ist dem Nachbarn nicht bewusst, dass sein Verhalten störend wirkt. Sich vorstellen: Viele Missverständnisse entstehen, weil sich die Nachbarn gar nicht kennen. Darum hilft es, sich bei den Nachbarn vorzustellen. Man muss ja nicht gleich mit Selbstgebackenem vor der Tür stehen – ein Händedruck und ein paar kurze Worte genügen.
Sich grüssen: Ein freundliches Hallo ist so einfach und kann doch Wunder wirken.
Tolerant sein: Wenn die Nachbarn das Altpapier zu früh auf die Strasse stellen, wenn sie ausnahmsweise das Treppenhaus nicht putzen oder das Kind in der Nacht schreit – einmal tief durchatmen und ruhig bleiben. Umgekehrt ist man selbst gefordert, Rücksicht zu nehmen und so zu handeln, wie man selbst behandelt werden möchte.
Am 24. Mai ist Tag der Nachbarn – gehen Sie doch auf einen Sprung bei ihnen vorbei. Sie werden sehen, Ihre Nachbarn sind Menschen wie Sie.

Miriam Waldvogel