Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 06.03.2019

Andrina Hodel möchte möglichst hoch hinaus

Andrina Hodel vom LC Frauenfeld hat in ihrer Hauptdisziplin Stabhochsprung schon einige Hürden mit Bravour gemeistert.

 

 

Wer Andrina Hodel (Reckenwil bei Homburg) nur als Stabhochspringerin wahrnimmt, tut ihr Unrecht, sie ist als Ausgleich gerne im Sprint und über die Hürden im Einsatz. Aber die besten Ergebnisse erzielte sie im Stabhochsprung. Von 2015 bis 2018 holte sie sich viermal hintereinander Gold an den Schweizer Nachwuchs-Meisterschaften. Obwohl die am 2. Juni erst 19 Jahre alt werdende Frauenfelder Sportlerin des Jahres 2016 noch bei der U20 starten dürfte, holte sie sich in St. Gallen bei der Elite mit 4,10 Meter bereits die Silbermedaille.
Ihr vor der Sonne stand mit Angelica Moser auch eine ehemalige Frauenfelder Sportlerin des Jahres. Die Andelfingerin (meist einmal in der Woche in der Turnfabrik am Kunstturnen) meisterte die Höhe von 4,62. Das bedeutete neuen U23-Hallen-Rekord und liegt sogar einen Zentimeter höher als ihre Bestmarke im Freien.
Blickt Andrina Hodel auf diesen Titelkampf zurück, darf sie mit Genugtuung feststellen: «Ich bin nicht mit dem Ziel nach St. Gallen gefahren, ich muss eine Medaille holen. Aber dann hat es im Wettkampf ganz einfach gepasst.» Nicht unterschlagen sollte man, dass sie auch über 60 Meter mit 7,69 (bisher 7,78) neue persönliche Bestleistung lief. An den Nachwuchs Schweizer Meisterschaften in Magglingen wurde die Thurgauerin Dritte über 60 Meter Hürden mit einer persönlichen Bestleistung von 8,61 (vorher 8,78). Auf den Stabhochsprung verzichtete sie.
Andrina Hodel wohnt nach wie vor in Reckenwil und pendelt in die Trainings und ans Gymnasium in Frauenfeld meist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Natürlich ist sie froh, wenn sie zu unpassenden Zeiten von Mutter Cornelia chauffiert wird. Das ist vielleicht bald nicht mehr nötig: «Ich bin an der Fahrprüfung dran,» sagt Andrina Hodel. Weil sie gleich mehrere Disziplinen absolviert, bleibt da überhaupt Zeit für ein Hobby? Sie lacht herzhaft: «Leichtathletik ist mein Hobby.» Das muss fast so sein, denn bei fünfmaligem Training in Frauenfeld (bei René Strasser), in Winterthur (Stabhochsprung bei Patrick Schütz) und ab und zu sogar in St. Gallen, bleibt wirklich kaum Freizeit.
Nach dem erfolgreichen Start in der Halle ist die Frage nach dem weiteren Verlauf der Saison angebracht? «Die 4,10 in St. Gallen waren nicht schlecht, doch es liegt noch mehr drin. Grundsätzlich will ich mich immer verbessern.» Zu diesem frühen Zeitpunkt ist in der Planung einiges offen. Ein ganz wichtiges Ziel ist fix: «Die U20 Weltmeisterschaft im schwedischen Boras hat bei mir einen hohen Stellenwert.» Beim LCF fühlt sich die aufstrebende Athletin sehr wohl: «Vor allem auch, weil man hervorragend unterstützt wird.» 

Ruedi Stettler