Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.02.2019

Herisau schickt Frauenfeld in die Ferien

Wenn das drittklassierte Frauenfeld gegen den Sechsten Herisau im Playoff-Viertelfinal in dieser Best-of-5-Serie gleich die ersten drei Partien verliert, dann ist doch einiges schief gelaufen.

 

 

3:6 (1:2, 2:1, 0:3) daheim, dann 3:0 (2:0, 0:0, 1:0) auswärts und erneut daheim 3:4 (1:1, 0:2, 2:1) lauteten dabei die Ergebnisse. Wie gross die Verunsicherung im Frauenfelder Team nach zwei Niederlagen schon war, zeigte sich im dritten Match früh. In der 5. Minute war das Herisauer Tor eigentlich leer, doch der die Scheibe führende Frauenfelder stürzte im dümmsten Moment. Gleich darauf war man im eigenen Drittel unaufmerksam und schon hiess es 0:1. In der 11. Minute war eine Gäste-Torecke wieder total offen, doch der EHCF-Akteur traf den Puck nicht. Da passte es ins Bild, als später in Überzahl EHCF-Goalie Styger die Scheibe ohne Not direkt über die Bande spielte und gleich nach dieser Strafe das 1:2 kam. Das nur einige Beispiele, warum der erneut abschluss-schwache Favorit am enorm aggressiven und zielstrebigen Aussenseiter gescheitert ist.
Kurz nach dem letzten Match meinte Frauenfelds Sportchef Michael Roth: «Es ist gar nicht cool, was eben passiert ist. Wir haben ganz andere Ziele ge­habt. In der Garderobe ist es sehr ruhig.» Auch er musste kurz einmal durchschnaufen, bevor er fest hielt: «In dieser Serie hat sich vieles gegen uns verschworen und dann konnten wir diese Verkrampfung einfach nicht mehr lösen. Und in den entscheidenden Momenten fielen die Pucks bei uns nicht rein, bei Herisau aber schon.»
Doch Frauenfeld hatte in dieser Saison auch gute Phasen, als man acht von
neun Partien hintereinander gewann. Vor allem schwierig war der November, speziell wegen der Verletzung von Keeper Styger. Wie aber geht es nun weiter? «Es werden noch ein oder zwei Trainings stattfinden, dann ist Schluss. Mit den meisten Spielern und mit dem Trainer habe ich schon vor den Playoffs gesprochen. Jetzt lasse ich sie erst einmal ein paar Tage in Ruhe,» sagt Roth.
Etwas Positives kann Präsident Michael Hinder aus den Duellen gegen Herisau doch noch festhalten: «Anfangs Februar haben wir die Appenzeller auswärts wenigstens im Schweizer Cup mit 5:4 geschlagen. Nun hoffen wir in der nächsten Runde auf einen attraktiven Gegner aus der NLA oder NLB.» Ebenfalls wie Herisau mit 3:0 für die Playoff-Halbfinals qualifiziert haben sich Arosa (2.) gegen die Pikes Oberthurgau (7.) und Bellinzona (4.) gegen Wil (5.).

Ruedi Stettler