Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.10.2018

Parkplätze für Kunden

Vorschlag für Parkplatz-Rochade zu Gunsten der Innenstadt findet Gefallen

Die Idee einer Parkplatz-Rochade beim Konvikt zu Gunsten der Be-sucherinnen und Besucher in der Innenstadt stösst auf positives Echo. Alle Beteiligten sind bereit für Gespräche betreffend Alternativen in der Parkplatzfrage. Im Vordergrund steht eine Verlegung der vom Kanton genutzten Parkplätze ins benachbarte Parkhaus.

 

 

Den Vorschlag für die Parkplatz-Rochade hatte die Frauenfelder Woche vor einem Jahr öffentlich gemacht. Dabei wird angeregt, die Mitarbeitenden-Parkplätze des Kantons vom Konvikt-Parkplatz ins benachbarte Parkhaus zu verlegen – denn die öffentlichen Parkplätze in jenem Parkhaus werden kaum genutzt. Im Gegenzug könnten die Parklätze hinter dem Konvikt öffenlich genutzt werden.

Viele Hindernisse
Die Gründe für diesen Vorschlag sind vielfältig. So haben viele ältere Menschen Probleme mit dem raschen Wechsel vom Tageslicht zum Kunstlicht – und umgekehrt. Zudem sind Tiefgaragen-Parkplätze für körperlich beeinträchtigte Menschen bisweilen nicht ideal ausgerüstet (schwere Brandschutz-Türen). Und die zwingend nowendige Benutzung der Treppenanlage bei einem Stromausfall oder einem technischen Defekt des Lifts stellen gar unüberwindbare Hürden dar.

Wenig Begeisterung
Auch Familien und Mütter mit Kleinkindern – allenfalls gar mit Kinderwagen – zeigen häufig wenig Begeisterung, die Tiefgarage zu nutzen. Hinzu kommt ein – von der Promenade her – relativ schwer erkennbarer Zugang zum Parkhaus inklusive Ticketautomat und Lift/Treppe. Ausserdem fühlen sich Autofahrerinnen nicht gerade sicher in der tiefen, menschenleeren Parkieranlage.

Etliche Parkplätze sind verschwunden
Ebenerdige und behinderungsfreie öffentliche Parkplätze direkt bei der Altstadt würden deshalb viel mehr Anklang finden. Etliche solcher Parkplätze sind in den letzten Jahren mit der Neugestaltung der Promenade und dem Vorplatz des ehemaligen Huber-Gebäudes verschwunden. Dies trifft auch auf die Altstadt selber zu, wo eine Begegnungszone errichtet wurde. Auf dem Weg zu neuen öffentlichen und gut zugänglichen Parkplätzen gibt es mehrere Beteiligte: Einerseits den Kanton als Eigentümer des Platzes hinter dem Konvikt, andererseits die Wohnpark Promenade AG, der das Parkhaus gehört – und schiesslich die Stadt als Interessensvertreterin von Einwohnerschaft und Gewerbetreibenden.
Erfreulicherweise signalisieren alle Parteien Bereitschaft für Gespräche. Wie eine Anfrage beim Kanton ergeben hat, laufen derzeit einige interne Prozesse, weshalb eine Rochade der Parkplätze aktuell nicht im Vordergrund steht. Die Bereitschaft, mit der Wohnpark Promenade AG und der Stadt über mögliche Alternativen in der Parkplatzfrage zu sprechen, ist aber vorhanden – teilt Kantonsbaumeister Erol Doguoglu dazu mit.

Stadtrat gesprächsbereit
Auch von Seiten des Stadtrats gibt es grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, wie Stadtpräsident Anders Stokholm sagt. «Es gilt dabei zu beachten, dass das Engagement der Stadt beim Parkhaus der Wohnpark Promenade AG vom Gemeinderat entschieden worden ist. Aus diesem Grund kann eine Veränderung nur unter Einbezug des städtischen Parlaments stattfinden», sagte der Stadtpräsident weiter.
Die IG FIT – die Interessengemeinschaft Frauenfelder Innenstadt – begrüsst die Idee ebenfalls. Präsident Christian Wälchli: «Das Ziel muss es sein, Parkplätze zentrumsnah und auch gut erreichbar beispielsweise für Familien mit Kinderwagen zur Verfügung zu stellen. Vom Konvikt-Parkplatz erreicht man die Innenstadt in zwei bis drei Minuten. Dies ist gut und sehr wünschenswert».
Robert Fürer von der Wohnpark Promenade AG schliesslich hat dem Kanton vor geraumer Zeit bereits Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Ihm ist es ein Anliegen, die Stadt in eine allfällige Lösung miteinzubeziehen – so wie dies auch geplant ist.

Andreas Anderegg