Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.02.2015

007, übernehmen Sie!

Spannende 164. GV Gewerbeverein mit Fredi Himmelberger

Den 007 des Abends verkörperte in erster Linie Fredi Himmelberger, der neue Präsident des Gewerbevereins Frauenfeld, der vor einem Jahr vom abtretenden Präsi Urs Herzog den Auftrag erhalten hatte: «James Bond, übernehmen Sie!», und der am Montag mit Bravour durch seine erste Jahresversammlung führte. Weitere 007 werden die Kandidaten fürs Stadtpräsidium sein, die sich an der GV vorstellten, sowie alle anwesenden Wirtschaftskapitäne, die nach dem Fall des Frankens ihre Ärmel hochrollen müssen.

 

 

Der langgediente Ernst Rüsi tritt aus dem Vorstand zurück, er wurde mit heissem Applaus verabschiedet. Neu nimmt Stefan Zahn Einsitz. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus Helbling Michael, Kessler Stephan, Romano Silvana, Zurbuchen Basil, Küenzle Ernst, Schönholzer Urs, Himmelberger Fredi, Pfiffner Müller Martina, Staffelbach Uschi, Zahn Stefan, Krauter Simon und Küng Florian. Wir gratulieren!

Höhepunkte des Abends waren die Reden von Carmen Haag, Carlo Parolari und die Vorstellung der neuen Stadtpräsidenten in spe. Die junge Regierungsrätin, die leider nicht so oft zu hören ist, gab mit Witz und in knappen Worten Auskunft über die Situation Einbahn Vorstadt aus kantonaler Sicht und über die Ereignisse rund ums Plätzli der «fabelhaften Regierung».
Lang anhaltenden Applaus erntete auch «Auslaufmodell» Carlo Parolari. Er wolle zwar das Schaulaufen der drei Neuen nicht unnötig hinauszögern, holte dann doch zu einer umfassenden Rundumsicht zu Frauenfeld aus: Die Stadt boomt, aber es gibt Veränderungen, z.B. der Verkehr auf einer Verkehrsstruktur aus den 60er-Jahren! Die Stadtkaserne wird 2019 frei. Bis 2030 wird es keine Entlastungsstrasse geben mangels der Bundesmillionen. Und Parolari geisselte das Budgetreferendum: Bis in die letzte Einzelheit sei das Budget austariert gewesen und von den Experten, dem Gemeinderat, mit 31 : 3 Stimmen (!) abgesegnet. Er appellierte an die Versammlung, im April dem Voranschlag zuzustimmen, wenn dieser vors Volk kommt.

Den drei neuen Stadtpräsidenten oben auf dem Podium, stehend im Scheinwerferlicht, war es sichtlich etwas unwohl, man spürte die Nervosität knistern. Die Gelassenheit, sich dem Publikum zu stellen und den Vergleich auszuhalten, wird sich mit der Zeit und mit etwas Routine schon einstellen, zumal ein Einzelauftritt gar nicht so wichtig ist. Die Gesamtpunktzahl zählt. Take it easy, würden wir als Motto ins Gästebuch schreiben. Eins ist klar: Man wird sich sehr genau mit den dreien befassen müssen, weil alle auf ihre Art hochkarätig sind. Nein, so glasklar ist die Lage für uns Stimmbürger (8. März) noch nicht!

Die Verleihung des Förderpreises wurde durch Röbi Fürer, Präsident des Stiftungsrates, vorgenommen. Die Preisträger sind Sandro Müller, Driton Krasniqi, Michaela Lindinger und Anina Bundi.

Dann konnte der langersehnte kulinarische Teil stattfinden, zubereitet von Schneider Islikon und Weber Stadtcasino. Mega-fein!

Ergiebig das Gespräch unten an den Tischen, z.B. bei uns mit Oliver Vietze, MartinWitzig und Matthias Hotz, die zwischen den Bissen pingpong-artig die Weltlage auf den Punkt brachten. Mindestens so interessant wie vorher die Versammlung. Man erfuhr u.a., warum Wissen manchmal wichtiger als Erfahrung ist, dass auf den Banken viel zu viel Geld von Herrn und Frau Schweizer ungenutzt-parkiert herumliegt statt dass es arbeitet, dass unser Wohlstand gesamthaft gesehen und in Relation zu den umliegenden Ländern «abartig» hoch ist, und ferner, dass uns aufgrund der Vernetzung jetzt vielleicht eine Wende bevorsteht. Und noch vieles mehr. Hat den Chnuri etwas nachdenklich gestimmt.