Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.12.2014

«Frauenfeld mit Herz»?

Das neue Stadtmotto 2015:

Oft könnte man meinen, das Stadtmotto laute: «Wortlos».
Wortlos, grusslos, achtlos geht man aneinander vorbei. Vor allem der Graben zwischen Jung und Alt scheint immer grösser zu werden.

 

 

Von den Jugendlichen geht eine grosse Gleichgültigkeit aus (das war zwar schon immer so). Was älter ist als 25–30, existiert nicht (mit Ausnahme so unangenehmer Personen wie Eltern und Lehrer, die man notgedrungen zur Kenntnis nehmen muss). Und die Älteren und Alten werfen die Jungen nur allzuoft in den gleichen Topf: Unbrauchbar, wie sollen die unsere AHV retten, die verschmutzen mit ihrem Littering unsere schöne Natur. «Die haben null Respekt»! Die Jungs greifen die Steilvorlage dankbar auf und werfen den Abfall ostentativ auf den Boden statt in den Behälter.
Den Jungen sei ins Stammbuch geschrieben: Auch viele Ältere sind angenehm im Umgang! Und die Älteren sollten wissen: Nicht alle Jungen sind so.
Im Hintergrund läuft zwar viel. Man denke an die Anstrengungen von seiten der Politik und vieler Institu­tionen, die Anliegen der Jugend ernstzunehmen, oder man denke an laufende Projekte wie «Älter werden im Quartier». Die Freiwilligenarbeit boomt. Zahllose Menschen sind unsichtbar sozial engagiert.
Aber auf der Strasse spürt man absolut nichts davon. Wortlos, grusslos, achtlos geht man aneinander vorbei. Es scheint, dass Freude am Leben nicht öffentlich gezeigt werden darf. Klar, nur zu oft gibts wirklich nichts zu lachen.
Das müssen wir im Neuen Jahr ändern. Ein Lächeln auf den Lippen und ein freundlicher Gruss könnten schon viel bewirken. Bla-bla-bla?
Unser noch nicht ausgeschöpftes Potential heisst: Herzlichkeit. (Das sagte übrigens auch Marco Solari am Montag auf Radio SRF in Bezug auf den Schweizer Tourismus!) Diese müsste im Alltag sichtbarer werden. Machen wir doch aus der Stadt im 2015: «Frauenfeld mit Herz!»