Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.05.2014

Der «Obstgarten» Huben vor 100 Jahren und heute

«... wie bist du so schön!», besingen wir den Thurgau in unserer «Landeshymne». «Wie warst du so schön», wäre hier wohl angebrachter. Die 1858 eröffnete Wirtschaft zum «Obstgarten» befand sich einst mitten im Grünen, in einem Obst- und Baumgarten, den nur der schmale Kiesweg der «alten Landstrasse» durchschnitt.

 

 

Ländliche Idylle pur! Aus dem Hintergrund grüsst das Türmli des «Schlösslis». Es prägte einst die Silhouette Hubens über der Stadt. Im Juni 1978 ist das «Schlössli» aus bis heute ungeklärter Ursache niedergebrannt. Jammerschade! Die Aufnahme muss um 1910 entstanden sein (Damenmode, elektrische Freileitungen). Befindet sich die festlich herausgeputzte, «wohlbehütete» Kinderschar auf dem Sonntagsspaziergang?

Der «Obstgarten» heute: Das Gebäude hat sich (samt dem einstigen Huebemer Gemeindesäli) unverändert erhalten. Wird es seine alte Funktion eines Dorf- oder Quartiertreffs wieder erhalten? Es ist zu hoffen. Doch die ganze Umgebung hat den 100-jährigen Fortschritt mitgemacht. Grau statt grün, plattgewalzt und begradigt, was einst belebt und voller Natur war. Geben wir dem «Obstgarten» nochmals eine Chance! Er hat es verdient, und das Quartier Huben verdient es auch.

Text Angelus Hux, Bild ca. 1910 aus der Sammlung von Ueli Ernst, Frauenfeld; Bild 2014 © FW.

 

 

Der «Obstgarten» Huben vor  100 Jahren und heute